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IGT richtet 415 Millionen Dollar Fond zur Beilegung der DoubleDown Casino Sammelklage ein! (Bildquelle: sergeitokmakov auf Pixabay)

Mit der Einrichtung eines Sonderfonds bereitet sich International Game Technology (IGT) auf die Beilegung eines über Jahre andauernden Konflikts vor. Konkret geht es hierbei um eine Sammelklage in den USA, die gegen seine ehemalige Tochtergesellschaft DoubleDown Interactive LLC eingereicht wurde, die womöglich illegal Online-Glücksspiele über sein Social-Casino-Portal in den USA angeboten hat. In diesem Zusammenhang werden DoubleU Games und IGT 415 Millionen Dollar zahlen, um den Fall Benson gegen DoubleDown Interactive (DDI) beizulegen. Die zwei Gesellschaften wurden von Nutzern verklagt, die Online-Casinospiele von DoubleDown gespielt haben. Der Softwareentwickler war ursprünglich eine Tochtergesellschaft von IGT, bevor das Unternehmen im Jahr 2017 an DoubleU Games verkauft wurde.

DoubleDown Sammelklage: IGT und DoubleU Games zahlen zusammen 415 Millionen Dollar

IGT mit Hauptsitz in Nevada ist einer der größten Anbieter von Spielautomaten und Software in der globalen Glücksspielindustrie. Der internationale Anbieter von Glücksspieltechnologien und die ehemalige ehemalige IGT-Tochtergesellschaft DoubleDown Interactive haben bekannt gegeben, dass es ihnen gelungen ist, einen Vergleich im Zusammenhang mit dem Rechtsfall Benson gegen DoubleDown Interactive zu erzielen. Das in London ansässige Unternehmen IGT informierte hierzu am Montag in einer offiziellen Pressemitteilung über den Abschluss einer Rahmenvereinbarung, welche wiederum mit der 2018 eingereichten Verbraucherklage der Benson-Rechtsangelegenheit steht. Darüber hinaus gab das Unternehmen bekannt, das es im Rahmen dieser Übereinkunft, deren endgültige Zustimmung durch das Gericht noch aussteht, eine Zahlung beider Unternehmen vorsieht.

Die Vergleichssumme in Höhe von 415 Millionen Dollar wird von IGT und DoubleDown Interactive getragen. Gemäß den Bedingungen der Vergleichsvereinbarung wird der Gesamtbetrag, der in den Entschädigungsfonds eingezahlt wird, 415 Millionen Dollar betragen. Dieser Betrag wird zwischen IGT und seinen Tochtergesellschaften und DDI aufgeteilt, wobei IGT 269,75 Millionen Dollar beisteuert. Der Anteil, den DoubleDown Interactive zu zahlen hat, beträgt 145,25 Millionen Dollar. Als Ergebnis des Vergleichs werden alle Kläger alle Ansprüche, die in Verbindung mit der Verbraucherklage stehen, fallen lassen. Generell haben die Gerichte in den USA sehr unterschiedlich zum Social Gaming geurteilt. Als wegweisend ist jedoch ein Urteil vom April 2018 zu bezeichnen, nachdem Social Casinos durchaus als Echtgeldspiele betrachten werden können. Da nur ein kleiner Anteil der US-Bundesstaaten Online Casinos legalisiert hat, sind entsprechende Verbraucherklagen nach wie vor möglich.

DoubleDown Interactive LLC ist das Social Online Casino hinter dem DoubleDown Casino, das 2012 von IGT für eine halbe Milliarde Dollar gekauft wurde. Dieser Online-Glücksspielanbieter wurde etwa fünf Jahre später von der in Südkorea ansässigen DoubleDown Interactive Company Limited für 825 Millionen Dollar übernommen, bot aber weiterhin Casino-Spiele der ehemaligen Muttergesellschaft an, darunter die beliebten Automatenspiele Megabucks, Wheel of Fortune und Fort Knox Advances.

Adrienne Benson leitet Sammelklage ein

Als Auslöser fungierte im April 2018 Adrienne Benson, die beim US-amerikanischen Bezirksgericht eine Klageschrift gegen DoubleDown Interactive sowie ein Tochterunternehmen von IGT einreichte. In ihrer Beschwerde argumentiert Benson, dass die Online Casinos, deren Eigentümer und Betreiber die Beklagten sind, illegal seien, da sie gegen den Washington’s Recovery of Money Lost at Gambling Act und den Washington’s Consumer Protection Act verstoßen. Im Juli desselben Jahres wurde die Sammelklage um weitere Kläger ergänzt. Die Klägerseite bezichtigt die Beschuldigten der ungerechtfertigten Bereicherung, da Spins nur gegen echtes Geld in Paketen zu kaufen, was Spielautomaten kostenlos spielen ausschließt. Diese Ansprüche stehen im Zusammenhang mit der Rückforderung von bei Glücksspielen verlorenen Geldern.

Damit der Vergleich abgeschlossen werden kann, muss zunächst das US-Bundesbezirksgericht für den westlichen Bezirk von Washington die erzielte Vergleichsvereinbarung genehmigen. Der Entwickler digitaler Spiele und webbasierter Plattformen DDI war eine Tochtergesellschaft von IGT. Im April 2017 verkaufte der Anbieter von Gaming-Technologien DDI an das in Südkorea ansässige Spielentwicklungsunternehmen DoubleU Games für einen Betrag von 825 Millionen US-Dollar. Die Übernahme war Teil der unterzeichneten strategischen Partnerschaft zwischen IGT und DoubleU Games in Bezug auf die Produktion von Social-Casino-Spielen.

Vereinbarung dient als Abschluss: Das 1990 gegründete Unternehmen IGT erklärte, dass mit dem vorgeschlagenen Vergleich das Unternehmen von „allen Rechtsansprüchen die im Kontext mit dem Gegenstand des laufenden Verfahrens stehen“ befreit wird und dass die gesamte Summe von 415 Millionen Dollar zur Entschädigung der Kläger verwendet werden soll. Das Unternehmen erklärte weiter, dass es darüber hinaus „sämtliche Ansprüche auf Entschädigungen“ mit DoubleDown Interactive Company Limited und seinen Tochtergesellschaften im Zusammenhang mit der Sammelklage „beigelegt“ habe.

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Beim DoubleDown Casino Social Gaming Angebot wurden gegen Echtgeld Chips zum Spielen angeboten! (Bildquelle: DoubleDown Social Casino)

Aufgelaufene Kosten im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit

Im vergangenen Monat gab IGT bekannt, dass das Unternehmen im zweiten Quartal einen nicht-operativen Verlust in Höhe von 150 Millionen Dollar „im Zusammenhang mit laufenden Rechtsstreitigkeiten und damit verbundenen Ansprüchen“ angehäuft hat, die mit dem Rechtsstreit Benson gegen DoubleDown Interactive LLC zusammenhängen. Der in London ansässige Glücksspielriese, der vor Kurzem für 160,4 Millionen den Dollar iSoftBet Kauf abgeschlossen hat, verzeichnete in den drei Monaten bis Ende Juni dennoch einen Gesamtumsatz von 1,02 Milliarden Dollar im zweiten Jahresviertel.

Damit lassen sich die Kosten der Verbraucherschutzklage über das operative Geschäft abdecken. Zuletzt noch einen Blick auf den überschaubaren Anteil aus den besten Online Casinos. In diesem Bereich bleiben die Einnahmen relativ konstant mit 43 Millionen Dollar. Infolge der Aufwendungen im Hinblick auf die Vergleichsvereinbarung werden sowohl IGT als auch DDI für den Zeitraum vom 1. Juli bis zum 30. September 2022 außerbetriebliche Kosten entstehen.

Die Belastung für IGT wird sich auf 119,75 Millionen Dollar belaufen, während die Belastung für DoubleDown Interactive 70,25 Millionen Dollar betragen wird. Zusätzlich hat DDI bisher Ausgaben in Verbindung mit den Schadensersatzforderungen von Benson in Höhe von 75 Millionen Dollar getätigt. Andererseits belaufen sich die Ausgaben von IGT im Zuge der Affäre Benson, die das Unternehmen für den Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni gemeldet hat, auf insgesamt 150 Millionen Dollar.

Da IGT bereits im zweiten Quartal 150 Millionen US-Dollar für den Rechtsstreit zurückgestellt hatte, werden im dritten Quartal weitere 119,8 Mio. US-Dollar an nicht-operativen Kosten anfallen. Die vollständige Klageschrift können Sie hier einsehen.

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