Die Regierung in Großbritannien leitet weitere Maßnahmen ein, um die Ausbreitung des Coronavirus zu mindern. So sollen jetzt in Großbritannien alle Wettbüros vorläufig geschlossen bleiben. Vor allem für die im Vereinigten Königreich vielerorts tätigen Unternehmen, wie bspw. William Hill (u.a. Mr Green) und Flutter Entertainment (u.a. Paddy Power), bedeutet das Umsatzverluste. Beide Unternehmen erneuerten daher auch schon die Prognosen für 2020: bei einem Monat geschlossener Wettbüros würden Verluste von rund 119 Millionen Euro zustande kommen. Jeder weitere Monat würde dann weitere 32 Millionen Euro kosten. GVC, Besitzer von Ladbrokes Coral und Anbieter mit der größten Kette an Wettbüros in Großbritannien prognostizierte derweilen Umsatzeinbußen von rund 163 Millionen Euro für das Jahr 2020.
Kein Sport, keine Sportwetten
Die Entscheidung aus London trifft die Wettanbieter in Großbritannien nicht so hart wie wir annehmen könnten. Denn die Umsatzeinbußen wären ohnehin schon da gewesen, aufgrund des Stillstands des professionellen Sports in den Top 5 der europäischen Fußball-Spitzenligen. Die anderen großen Sportligen aus den USA haben ihren Spielbetrieb zudem wegen Covid-19 eingestellt (MLS, MLB, NBA und NHL). Sogar die UEFA Europameisterschaft 2020, die für Juni geplant war, wurde auf nächstes Jahr verlegt. Wo also kein professioneller Sport mehr stattfindet, da gibt es keine Wetten anzubieten. Die Umsatzeinbußen waren für die Wettanbieter also unumgänglich.
Die Entscheidung aus London war zudem nur eine Frage der Zeit. “Social Distancing” ist das Schlagwort der Stunde und die britische Regierung rund um Premierminister Boris Johnson zieht dem öffentlichen, sozialen Miteinander mehr und mehr den Stecker. Damit zieht das Vereinigte Königreich einigen anderen Ländern nach. Seit dem 20. März gelten so in Großbritannien die folgenden Bedingungen:
Restaurants, Cafes und Bars bleiben geschlossen. Das schließt Pubs und Nightclubs mit ein. Sämtliche Unterhaltungseinrichtungen (inkl. Kinos, Theater, Konzerthallen, etc.) bleiben geschlossen. Museen und Galerien empfangen keine Gäste. Spa- und Massageeinrichtungen machen die Türen auch nicht mehr auf. Alle geschlossenen Sportanlagen, inklusive Fitnessstudios, bleiben geschlossen. Und natürlich die angesprochenen Wettbüros, als auch lokalen Casinos.
Großbritannien schließt Wettbüros, Anbieter zeigen sich kooperativ
Massive Umsatzeinbußen, geschlossene Wettbüros – wir könnten annehmen, dass die Anbieter in Großbritannien gerade Sturm rennen gegen die politischen Entscheidungen. Die Coronakrise scheint aber ganz im Gegenteil eine ungeahnte Solidarität zu erzeugen. Aus mehreren Quellen ist zu hören, dass die Anbieter sich a) kooperativ zeigen und b) die Entscheidungen der eigenen Regierung durchaus sogar unterstützen. So soll laut einigen Nachrichtenportalen rund um die Glücksspielwelt z.B. GVC ein Statement veröffentlicht haben, in welchem es heißen soll, dass “alle Ladbrokes Coral Wettbüros bis auf Weiteres geschlossen bleiben” und das Unternehmen der britischen Regierung dankt für die “jetzige Klarheit und Rückversicherung der Regierung in dieser schwierigen Zeit.” Auch Flutter Entertainment soll ein ähnlich klingendes Statement veröffentlicht haben. Überraschend kommen diese positiven Töne aber nicht. Denn es sollte jedem klar sein, dass das Wohl der eigenen Angestellten und vor allem auch der eigenen Kunden von oberster Bedeutung ist für jedes seriöse Unternehmen, ganz gleich aus welcher Branche.
Hinterlasse einen Kommentar