Die finanzielle Situation von Playtech im Jahr 2022 bewertet das Unternehmen als „ausgezeichnet“ und ist überzeugt, dass es für das Jahr 2023 ungeachtet der unsicheren Wirtschaftslage und der geopolitischen Entwicklungen gut positioniert ist. Der jüngste Deal mit DAZN Bet ist ein Ausrufezeichen für die Konkurrenz, denn damit ist es gelungen, in eine neue Richtung des Online-Glücksspiels vorzustoßen. VIP-Spieler und Bonus Hunting werden da wohl kaum eine Rolle spielen. Vielmehr gibt es Zugang zu einem Millionenpublikum, welches mit dem bestens Streaming vertraut ist und größtenteils zumindest schon mal Erfahrungen mit Sportwetten sammeln konnte oder damit in Berührung gekommen ist. Und während die Weltwirtschaft in die Rezession fällt, meldet der Glücksspielkonzern ein Drittel Wachstum.
Playtech Jahresabschluss 2023 weist 1,6 Milliarden Euro aus
In seinen Geschäftszahlen zum Geschäftsjahr 2022 beziffert Playtech seinen Jahresumsatz mit 1,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Umsatz im Vorjahr in Höhe von 1,2 Milliarden Euro ist dies ein Umsatzplus von 33 Prozent. Maßgeblich haben zu dieser Steigerung die Aufhebung von örtlichen Schließungen im terrestrischen Glücksspielgeschäft nach der Pandemie beigetragen. An dieser Stelle sei gesagt, dass insbesondere in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021, in umsatzstarken Ländern wie Italien, wo Playtech mit Tochter Snaitech etwa 2.000 Wettannahmestellen betreibt, das Geschäft praktisch gar nicht stattgefunden hat.
Zusätzlich findet nach wie vor ein stark anhaltendes Wachstum in regulierten B2B-Märkten statt. Das gilt für Deutschland, Niederlanden und den Raum Nordamerika im besonderen Maße. Die gesamte Entwicklung lässt sich somit er mit den nächsten Quartalszahlen und perspektivisch mit dem Jahresabschluss 2023 und 2024 umfassend vergleichen und bewerten. Wegweisende Deals für ein umsatzstärkeres Geschäft mit Playtech Online Casinos gab es in den letzten beiden Jahren zu Genüge. Die vor allem für legale Online Casinos Deutschland interessant sind:
- Eingliederung von ORYX mit Gamomat Slots in Playtech Games Marketplace
- Listung bei ComeOn Group (Sunmaker)
- Listung bei SkillOnNet (DrückGlück, PlayOJO)
- Listung bei Entain (bwin, SlotClub)
- Listung bei 888 William Hill (888 Casino, Mr Green)
Allianzen dieser Art haben der Reichweite in neuen Märkten gutgetan und mit Erweiterungen des Provider-Portfolios beispielsweise mit Gamomat Casino Spielen ist auch der Aggregator Playtech attraktiver geworden. Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Vertriebskanälen verzeichneten die B2B-Umsätze ein Wachstum von 14 Prozent auf 632,4 Millionen Euro, wo 2021 noch 554,3 Millionen Euro erzielt wurden. Diese Entwicklung ist auf das Wachstum von Caliente in Mexiko sowie auf Zuwächse in den Niederlanden, Polen und Brasilien zurückzuführen und gleicht Rückgänge in Großbritannien und Asien teilweise aus.
Die Einnahmen im B2C-Bereich verbesserten sich ebenfalls um 48 Prozent auf 983,1 Millionen Euro im Vergleich zu 663,7 Millionen Euro aus dem Jahr 2021. Vor allem Snaitech wird im Jahresbericht genannt. Das Unternehmen hat aufgrund starker Online-Einnahmen und ganzjährig geöffneter Retail-Shops eine hervorragende Geschäftsbilanz verzeichnet.
Chef Mor Weizer merkt an: „Strategisch haben wir weiterhin Erfolge erzielt, indem wir den erfolgreichen Verkauf von Finalto vollzogen und unsere Vereinfachungsstrategie fortgesetzt haben. Außerdem haben wir große Fortschritte in Nordamerika gemacht, indem wir die IMS-Plattform mit dem Parx Casino in Pennsylvania eingeführt und mehrere bedeutende neue Verträge unterzeichnet haben, darunter Golden Nugget, WynnBET, Resorts und 888.“
26 Prozent mehr Gewinn
Ausschlaggebend für den Anstieg des bereinigten EBITDA der Gruppe um 28 Prozent auf 405,6 Millionen Euro sind Änderungen in den Vertriebskanälen im Einklang mit der Rückkehr des margenschwächeren Einzelhandelssegments für das Gesamtjahr 2022. Im Vergleich zum EBITDA von 317,1 Millionen Euro aus dem Jahr 2021 ein ordentlicher Zuwachs. Der bereinigte Gewinn nach Steuern von Playtech erhöhte sich um 26 Prozent auf 160,5 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum 2021 verbuchte die Firma noch 127,6 Millionen Euro. Dies entspricht einem ausgewiesenen Gewinn von 40,6 Millionen Euro und einer Nettoverschuldung von 275,2 Millionen Euro.
Damit konnte der Betrag aus 2021 in Höhe von 332,6 Millionen Euro ein Stück weit abgebaut werden. Der Konzern hat zudem im Juli 2022 den Verkauf von Finalto für 228,1 Millionen US-Dollar abgeschlossen und dabei einen Nettogewinn von 15,1 Mio. Euro erzielt. Die Einnahmen des Konzerns in Europa ohne Großbritannien erhöhten sich um 31 Prozent auf 184,6 Millionen Euro durch die Niederlanden und Beiträge aus Polen, Spanien und Irland. Zum Vergleich 2021 wurden noch 141,4 Millionen Euro umgesetzt. In Großbritannien ist der Umsatz um 4 Prozent auf 126,7 Millionen Euro gesunken und verbuchte im Vorjahr noch 132,1 Millionen Euro, während der Rest der Welt sich um 44 Prozent auf 5,6 Millionen Euro verbesserte von zuvor 3,9 Millionen Euro.
Die Eckpeiler des anhaltenden Erfolgs mit seinen strategischen Prioritäten:
- Finanzielle Performance über den Erwartungen mit einem Anstieg des bereinigten EBITDA um 28 Prozent gegenüber 2021.
- B2B-Umsatzwachstum von 14 Prozent dank anhaltender Stärke in regulierten Märkten.
- B2C-Umsatzwachstum von 48 Prozent, gestützt durch die anhaltende Dominanz von Snaitech auf dem italienischen Markt sowohl im stationären als auch im Online-Bereich.
- Gewinnung neuer Kunden wie Hard Rock Digital und DAZN Bet.
- Beteiligung an NorthStar Gaming für den kanadischen iGaming-Markt.
Die Umsatzerlöse im unregulierten Bereich ohne Asien stiegen um 11 Prozent auf 103,6 Millionen Euro, während die Umsatzerlöse in Asien um 18 Prozent auf 67,2 Millionen Euro zurückgingen, aufgrund des Wettbewerbsdrucks und der Auswirkungen von Sperrungen. Im B2C-Bereich verzeichnete Snaitech einen Umsatz von 899,8 Mio. Euro, ein Plus von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 584,7 Millionen Euro. Der Bereich White Label Casino einschließlich Sun Bingo kletterte um 5 Prozentpunkte auf 65,3 Millionen Euro. Das auf Deutschland und Österreich ausgerichtete Angebot von HAPPYBET legte um 10 Prozent auf 20,1 Millionen Euro zu.
Was die Zukunft betrifft, so hat Playtech im Jahr 2023 einiges auf die Beine gestellt, indem es mit Hard Rock Digital eine Vereinbarung getroffen hat und Lizenzen in Ohio und Maryland bewilligt bekommen hat. Auch der DAZN-Playtech bringt ein enorm großes Potenzial mit sich. Der Konzern betont auch den schwungvollen Start von Snaitech und Caliente in das Jahr.
Auf dem Bild zu sehen ist Playtech CEO Mor Weizer – er kommentiert die aktuelle Geschäftsentwicklung: „Wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet und haben die Unterzeichnung der bahnbrechenden Geschäftsbeziehung mit Hard Rock Digital bekannt gegeben. Trotz der anhaltenden makroökonomischen und politischen Unsicherheit sind wir weiterhin zuversichtlich, was unsere Zukunftsaussichten und unsere Fähigkeit angeht, für alle unsere Aktionäre auf nachhaltige und verantwortungsvolle Weise Werte zu schaffen. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um meinen Kollegen und Partnern für ihr anhaltendes Engagement und ihre Unterstützung zu danken. Insbesondere möchte ich die Tapferkeit unserer Kollegen in der Ukraine würdigen und die Arbeit unseres Krisenmanagementteams loben, das unermüdlich daran gearbeitet hat, unsere ukrainischen Kollegen und ihre Familien zu unterstützen.“
Strategisch optimal ausgerichtet
Das von Debatten um Übernahmen geplagte Glücksspielunternehmen hat sich bravourös geschlagen und vor allem auch die schon vor Corona einstweilen durchwachsenen Zeiten hinter sich lassen können. Es wurden viele Maßnahmen eingeleitet, neue Schwerpunkte festgelegt und scheinbar greifen diese hervorragend. In der Spielentwicklung ist Team neue Wege gegangen und hat beispielsweise auch im Bereich der Live Casinos Bonus Features entwickelt, um Spielshows in einem Format wie Branchenguru Evolution mit Crazy Time oder Monopoly anbieten zu können.
Aber auch die Bereitschaft, sich bedingungslos den Rahmenbedingungen regulatorischer Vorschriften in Ländern zu unterwerfen, zeichnet das hohe Maß an Seriosität aus. Im Vergleich zu Merkur Gauselmann, Novoline und anderen Providern, die sich in Deutschland erst spät aus der Grauzone verabschiedet haben, mit dem Wissen der neue Glücksspielstaatsvertrag kommt, war Playtech praktisch nie anwesend. Erst mit den ersten Spielfreigaben der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder haben Playtech Spielautomaten deutsche Online Casinos erobert.
Das trägt zum nachhaltigen Wachstum bei, wenngleich zeitweise eine Stagnation vorhanden war. Die Aktionäre glauben an die Unternehmensphilosophie und haben nicht ohne Grund gegen eine milliardenschwere Übernahme durch Aristocrat gestimmt. In Anbetracht der erzielten Geschäftsergebnisse bezeichnete CEO Mor Weizer das Jahr 2022 als ein Jahr beträchtlicher Stärke für Playtech. Aus dem Berichtgeht hervor, dass der Casino Softwareanbieter aus strategischer Hinsicht große Erfolge erzielt hat, in Nordamerika große Fortschritte macht und bisweilen gut in das neue Jahr gestartet ist.
Im Hinblick auf die Unternehmensziele hat der gobale Glücksspielkonzern ein mittelfristiges bereinigtes EBITDA von 200 bis 250 Millionen Euro für B2B und 300 bis 350 Millionen Euro für Snaitech in Aussicht gestellt. Nach dem starken Jahr 2022 und angesichts der wirtschaftlichen Dynamik des Unternehmens ist der Vorstand weiterhin in Playtechs Fähigkeit zur Realisierung von Wachstumschancen sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich zuversichtlich. Fakt ist: Bei Playtech generiert Snaitech den Löwenanteil der Gesamteinnahmen und davon ein nicht unerhebliches Stück am stationären Markt in Italien.
Den vollständigen Jahresfinanzbericht können Sie über diesen Link abrufen.
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