Gewinne beim Glücksspiel – das ist unser aller Wunsch. Dividenden durch Aktien auf der anderen Seite müssen kein Wunsch bleiben, denn sie werden ausgeschüttet. (Bild von geralt auf pixabay.com)
Wir alle sind in der Glücksspielbranche um zu gewinnen, ganz gleich, ob wir nun an Spielautomaten, beim Roulette, Blackjack, Poker oder Bingo unser Glück suchen. Einige mögen auch eher der Typ für Sportwetten sein. Weniger Glücksspiel als berechenbar ist eine andere Art und Weise in der Glücksspielbranche Gewinne zu erzielen: Dividenden. Das ist ein Teil des Gewinns, den ein Aktienunternehmen an seine Aktionäre ausschüttet. Heute wollen wir uns dazu mal die Aktie des schwedischen Glücksspielunternehmens Betsson AB genauer ansehen. Denn die jüngsten Quartalszahlen zum Q1/2020 lassen dicke Dividenden bei Betsson vermuten.
Ist die Aktie der Betsson AB lohnenswert in Hinblick auf Dividenden?
Gemäß Definition der deutschen Rechtsprechung sind Dividenden ein von einem Aktienunternehmen an seine Aktionäre „auszuschüttender Betrag“. Die Dividende selbst wird dabei vom jeweiligen Unternehmen festgelegt und pro Aktienpapier ausgeschüttet. Die Investition in Aktien mit dem Ziel ein Plus durch Dividenden zu machen sollte aber wohlüberlegt sein. Denn der investierte Betrag kann genauso gut stark reduziert werden oder gar gänzlich verloren gehen. Als Grundregel gilt also: nur auf Aktien setzen, deren Unternehmen starke Umsätze fahren und entsprechendes Wachstum aufweisen. Auf Grundlage der jüngsten Quartalszahlen und weiterer fundamentaler Begebenheiten sehen wir uns hierzu mal die Betsson AB Aktie genauer an.
Der am 23. April veröffentlichte Interim-Report von Betsson (Betsson, Betsafe, Casinoeuro) machte eine Umsatzsteigerung von 7 Prozent im ersten Quartal 2020 deutlich. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging es von 1.330,6 Millionen SEK hoch auf 1.417,5 Millionen SEK. Sportwetten und Angebote in den Online Casinos liefen sehr gut, wobei der Sportwettensektor aufgrund der weltweiten Coronapandemie seit März 2020 allmählich wegbrach. Der schwedische Casinoeuro-Besitzer ist aber breit genug aufgestellt und konnte die gute Performance seit Jahresbeginn so halten. Auch beim EBITDA ging es nach oben. Waren im selben Zeitraum 2019 noch 345,8 Millionen SEK zu vermelden, gab es jetzt eine Steigerung von 2 Prozent auf 352,9 Millionen SEK. Die Wachstumszahlen der Kunden lässt sich zudem sehen: Q1/2019 sah 14,3 Millionen Menschen die Angebote der Betsson AB nutzen, während Q1/2020 knapp 15,5 Millionen Menschen kräftig zocken sieht. Sehen wir mal nach, wie der Aktienkurs des Unternehmens reagierte!
Am 23. April eröffnete der Kurs bei 51.15 und konnte die guten Quartalszahlen nicht in einen Zugewinn verwandeln. Die Aktie stagnierte lange Zeit, ehe es auf 47.78 runterging. Ein Minus trotz guter Quartalszahlen? Aber ja, denn Anleger wissen um die Aussagekraft der veröffentlichten Zahlen in Hinblick auf die weitere Entwicklung 2020 mit Covid-19 im Hinterkopf. Schweden wurde erst relativ spät vom Coronavirus heimgesucht, weshalb die Wirtschaftsleistungen im Land im ersten Quartal 2020 stabil blieben. Zudem werden sich die Auswirkungen der Pandemie erst gänzlich im zweiten Quartal zeigen. 2-4 Wochen Gewinneinbruch eines ganzen Quartals machen gute Millionenumsätze nicht einfach so kaputt. Aber die Wirtschaftskrise durch Covid-19 kommt erst noch! In den Tagen nach dem 23. April konnte die Betsson-Aktie dann jedenfalls doch zulegen: es ging hoch auf bis zu 56.00, wieder runter auf 43.73 und dann wieder nach oben zu jetzigen Stand von 55.40.
Und wie steht es jetzt um die Dividenden?
Die Volatilität in der Aktie des schwedischen Glücksspielunternehmens und Besitzers von u.a. Betsafe zeigt uns, dass das Papier gefragt ist. Denn in der Regel bewegen sich die meisten Unternehmensaktien nicht wirklich viel. Klar fallen und steigen die Werte der Papiere nahezu täglich, aber die Preisspanne ist normalerweise recht gering. Bei gefragten, sogenannten „heißen“, Papieren allerdings, sieht das anders aus. Die Aktie von Betsson ist ein solches „heißes“ Papier. Gute Zahlen, massives Potenzial (wenngleich unerreichbar durch die Coronakrise) und eine solide fundamentale Situation machen das Unternehmen am Aktienmarkt attraktiv. Zudem nähert sich die Aktie endlich ihrem ersten Hoch 2020 vom 20. Februar (58.45). Die Dividenden legt das Unternehmen selbst fest, gemäß den eigenen Richtlinien festgeschrieben in der sogenannten „Dividend Policy„. Diese besagt, dass das Unternehmen beabsichtigt „rund 538.4 Millionen SEK (ca. 3,89 SEK pro Aktie) an die Aktionäre des Unternehmens auszuschütten, aber nur dann, wenn die entsprechende Kapitalsituation dies zulässt. Im Bericht zu den Quartalszahlen schreibt die Betsson AB bzgl. der Dividenden für Q1/2020:
„Der Vorstand wird beim Jahresmeeting vorschlagen, dass 393.1 Millionen (2,88 SEK pro Aktie) an die Aktionäre ausgeschüttet werden.“
Betsson hat zwar sicherlich keine Kapitalschwierigkeiten, aber Dividendenausschüttungen verringern nun mal das Kapital. Und gerade in Krisenzeiten versuchen Unternehmen ihre Kapitalsituation so gut wie nur möglich zu halten. Die verringerte Ausschüttung an Dividenden zeigt also auch, dass die Verantwortlichen bei Betsson – genauso wie Anleger auch – die schweren Zeiten erst noch auf sich zukommen sehen. Viel wichtiger ist, dass Aktionäre gegenwärtig wohl 2,88 SEK (rund 0,27 Euro) pro Aktie bekommen sollen. Das macht bei 1.000 Aktien dann schon mal 270 Euro. Sollten diese Aktien bei einem niedrigeren Wert als gegenwärtig 55.40 gekauft worden sein, würden anschließende Verkäufe der Aktien wohl auch noch mal einen satten Gewinn mit sich bringen. Wir merken also schnell, dass Aktienkäufe mit der Absicht auf Gewinne durch Dividenden durchaus lohnenswert sein können. Das Risiko ist dabei gering, denn Dividenden werden ausgezahlt. Das Verlustrisiko im Gesamten bezogen auf die Börse an sich muss natürlich dennoch beachtet werden.
Aktien der Betsson AB wegen Dividenden kaufen: Ja oder Nein?
Diese Frage kann nur jeder für sich beantworten. Das schwedische Glücksspielunternehmen gilt als äußerst solide und hält – bewiesenermaßen – großes Potenzial. Auch scheint das Wachstum des Glücksspielmarktes weltweit noch immer aussichtsreich. Das bietet schon mal die Antwort auf zwei wichtige Fragen bzgl. eines eventuellen Aktienkaufs:
- Ist das Unternehmen umsatzstark?
- Wächst das Unternehmen bzw. kann es überhaupt wachsen?
In beiden Fällen muss bezogen auf die Betsson AB mit „Ja“ geantwortet werden. Zudem scheint das Unternehmen breit genug aufgestellt zu sein, um den Wegbruch eines gesamten Sektors (Sportwetten) verkraften zu können. Auch das ist ein wichtiges Kriterium. Denn es nutzt unserer Dividendenaussicht leider nicht viel, wenn das Unternehmen bei Wirtschaftskrisen total zusammenbricht. Dann wäre noch die Investitionssumme zu beachten. Wie viel kostet denn eine Aktie des Unternehmens, sprich: wie viel muss ich investieren und wie viel kann ich herausholen? Kurz gesagt: Dividenden sind regelmäßige Gewinne und in den seltensten Fällen wahre Unsummen. Dafür muss wenig für diese kleineren Summen getan werden, denn Aktien im Aktiendepot behalten ist nun wirklich keine schwere Aufgabe. Und wer würde sich denn nicht über ein paar Runden mehr am virtuellen Roulette- oder auch Blackjacktisch freuen, finanziert durch Dividenden?
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