Gerhard Pfister Präsident SCV

Dr. Gerhard Pfister ist neuer Präsident des SCV, des Schweizer Casino Verbands. Der Präsident der CVP löst damit Beat Vonlanthen ab. (Bildquelle: gpfister-ch / Dr. Gerhard Pfister)

Seit wenigen Tagen ist Gerhard Pfister neuer Präsident des SCV, des Schweizer Casino Verbands und wird in Zukunft öffentlich die Interessen der 21 Spielbanken in der Alpenrepublik vertreten. Der studierte Philosoph verfügt über gute Kontakte zur Politik und sitzt seit vielen Jahren im Nationalrat. Im Zuge der Wahl wurde ebenso der gesamte Vorstand neu strukturiert und gleich vier neue Vertreter aus der Schweizer Casinobranche werden ab sofort den neuen Präsidenten unterstützen.

Gerhard Pfister wird als neuer Präsident des SCV die Etablierung der Online Casinos vorantreiben

Vor gut einer Woche präsentierte die Eidgenössische Spielbankenkommission den Jahresbericht zu 2020. Hierin zeigte sich erwartungsgemäß, dass die monatelangen Schließungen durch die Coronapandemie insgesamt zu enormen Verlusten bei den Bruttospielerträgen der Casinos führten. Zugleich jedoch wurde ebenfalls ersichtlich, dass fünf Spielbanken in der Schweiz, die bereits über ein gut laufendes Online Casino verfügten, anders als der Rest sogar enormes Wachstum verzeichnen konnten. So steigerten Davos, Luzern, Interlaken, Pfäffikon und Baden ihre Bruttospielerträge gegen den Trend im Schnitt zwischen 50 und 100 Prozent. Die Online Casinos, die erst durch das von den Bürgern angenommene Geldspielgesetz im Jahr 2018 für die Schweizer Spielbanken ermöglicht wurden, haben somit eindrucksvoll ihren Wert für die Schweizer Spielbanken aufgezeigt. Genau diesen Zukunftsbereich zu stärken wird ab sofort die Hauptaufgabe von Gerhard Pfister sein, dem neuen Präsidenten des SCV, des Schweizer Casino Verbands. Noch immer verfügen viel zu wenige Spielbanken in der Schweiz über ein eigenes Internetangebot, was schließlich in den desaströsen Bruttospielerträgen in 2020 mündete. Zum einen sind einige Betreiber noch zu vorsichtig bei der Frage, ob sich die millionenschwere Investition in ein Online Casino lohnt und zum anderen läuft der Lizenzierungsprozess bei der Eidgenössischen Spielbankenkommission quälend langsam. Hier wird es auf Gerhard Pfister als neuen Präsidenten des SCV ankommen, der Behörde ein klein wenig Feuer unter dem Hinterm zu machen. Immerhin haben die letzten Zahlen aus dem Jahresbericht gezeigt, dass nur die Online Casinos in einer solchen Krise für starke Einnahmen sorgen können. Davon profitiert schließlich ebenfalls das Rentensystem der Schweiz in Form der AHV.

Die neu gewählten Vorstände des SCV:

  • Jérôme Colin – Directeur Général Casino Barrière de Montreux
  • Dominik Racic – Geschäftsleitung ACE Casino Holding AG, Verwaltungsrat Casino Bad Ragaz
  • Emanuele Stauffer – Verwaltungsratspräsident Casinò Lugano
  • Dr. Christoph Thurnherr – Verwaltungsratspräsident Grand Casino Baden

Die wiedergewählten Vorstände des SCV:

  • Guido Egli – Verwaltungsratspräsident Grand Casino Luzern
  • Michele Marinari – Direktor Casinò Mendrisio
  • Dr. Gert Thoenen – Vizepräsident Grand Casino Basel
  • Ueli Winzenried – Verwaltungsratspräsident Casino Bern und Neuchâtel

Unter Beat Vonlanthen gelang der Sprung ins Internet

Mit der Annahme des neuen Geldspielgesetzes durch die Schweizer Bürger im Jahr 2018 erhielten die heimischen Spielbanken ein Oligopol in Sachen Online Casinos auf dem Silbertablett serviert. Schon damals gab es zahlreiche kritische Stimmen, die diese Bevorteilung der heimischen Glücksspieltempel gegenüber der ausländischen Konkurrenz nur als Maßnahme zur Steigerung der seit Jahren sinkenden Bruttospielerträge betrachteten. Das an dieser Sichtweise definitiv etwas dran ist, zeigten eindrucksvoll die Zahlen im letzten Jahr. Hier fuhren die fünf großen Gewinner zum Teil neue Allzeitrekorde bei den Bruttospielerträgen ein. Die damalige Kampagne, die maßgeblich die Öffentlichkeit zur Annahme des Geldspielgesetzes verleitete, wurde 2018 vor allem durch den Schweizer Casino Verband getragen. Der damalige Präsident des SCV und Vorgänger von Gerhard Pfister hieß Beat Vonlanthen und war maßgeblich an dem gelungen Start ins neue Internetzeitalter für die Spielbanken beteiligt. Nun, nach vier Jahren Amtszeit, stellte sich der CVP-Politiker jedoch nicht mehr zur Wahl und reichte deshalbden Staffelstab an seinen Parteikollegen weiter. Pfister ist zudem nicht nur einfach Nationalrat, sondern zusätzlich ebenso seit 2016 Präsident der CVP in der Schweiz. Ein politisches Schwergewicht, dass eindrucksvoll bestätigt, wie eng die Verbindungen zwischen der heimischen Glücksspielindustrie und der Politik in der Alpenrepublik waren, sind und wohl noch lange sein werden.

Neben Gerhard Pfister als neuen Präsidenten und gleich vier neuen Vorständen wurde ebenfalls durch den SCV ein neuer Vizepräsident gewählt. Diese Position wird in Zukunft Laurent Wehrli bekleiden, der seit 2015 für die FDP im Nationalrat sitzt.

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