Gauselmann kritisiert britische Regierung

Gauselmann kritisiert die britische Regierung wegen ihrer Öffnungsstrategie. Spielhallen bleiben zu, während Wettshops schon eher öffnen. (Bildquelle: gauselmann.de)

Obwohl in Großbritannien das Impfen der Bevölkerung deutlich zügiger vorangeht als im Vergleich zu Deutschland, steckt auch hier der Einzelhandel tief im Lockdown. Alle sogenannten nicht lebenswichtigen Geschäfte sind weiterhin geschlossen. Allerdings gab Premierminister Boris Johnson vor einiger Zeit einen Rahmenplan bekannt, der die ersten Lockerungen im April vorsieht. Zur Überraschung der Glücksspielbranche dürfen dann zwar die Wettbüros ihre Pforten für Kunden öffnen, Casinos und Spielhallen jedoch nicht. Wegen dieser eklatanten Ungleichbehandlung kritisiert Gauselmann nun die britische Regierung und sieht sogar geplante Investitionen in Gefahr.

Gauselmann kritisiert britische Regierung wegen Ungleichbehandlung bei Öffnungsplänen

Am 12. April will Großbritannien ein klein wenig Normalität für seine Bürger schaffen, denn ab diesem Zeitpunkt sollen eine ganze Reihe an Einzelhandelsgeschäften wieder öffnen dürfen. Bislang durften nur Supermärkte und andere Geschäfte Kunden empfangen, die als lebenswichtig eingestuft wurden. Interessanterweise hat sich die britische Regierung um Premierminister Boris Johnson allerdings für einen abgestuften Zeitrahmen für die Wiedereröffnungen entschieden, weshalb prompt Gauselmann diesen heftig kritisiert. Als einer der größten Betreiber von Spielautomatencasinos und Bingo-Spielhallen ist es für den deutschen Glücksspielkonzern nicht nachvollziehbar, warum diese von der Liste der Geschäfte für eine Wiederöffnung am 12. April gestrichen wurden. Die Kritik hat der Spielautomatenhersteller in einem offenen Brief direkt an Premierminister Boris Johnson adressiert. Ebenfalls gingen Kopien an den Schatzkanzler Rishi Sunak sowie an Kwasi Kwarteng, den Staatssekretär für Wirtschafts-, Energie- und Industriestrategie. Ein für den deutschen Glücksspielkonzern ein ungewöhnlicher Schritt, der zeigt, dass das Ende des Erträglichen erreicht zu sein scheint.

Gauselmann kritisiert gegenüber der britischen Regierung in dem offenen Brief vor allem die Ungleichbehandlung bei den geplanten Terminen für die Wiedereröffnungen. Während die Wettshops bereits am 12. April ihren Geschäften wieder nachgehen dürfen, sollen die Casinos, Bingo-Spielhallen und Automatencasinos sich noch bis zum 17. Mai gedulden. Für Gauselmann als einen der größten Betreiber ist die Bevorzugung von Ladbrokes und anderen Buchmachern gegenüber den klassischen Spielhallenbetreibern ein klarer Wettbewerbsnachteil. Anders als in Deutschland bieten die Wettbüros auf der Insel nämlich ebenfalls jede Menge Spielautomaten an, die sogenannten FOBT’s. Gauselmann befürchtet, dass viele eigene Kunden womöglich langfristig an die Wettbüros für immer verloren gehen könnten, wenn diese fünf Wochen früher öffnen. Des Weiteren kann in Bezug auf das epidemiologische Geschehen und die Hygienekonzepte Gauselmann keinen Grund erkennen, der diese Ungleichbehandlung rechtfertigen würde. Die Zahl der Kunden sowie deren Aufenthaltsdauer sind in Spielhallen ähnlich wie in den Wettbüros.

Insgesamt betreibt Gauselmann in Großbritannien 174 Merkur Casinos, die nach noch bis zum 17. Mai geschlossen bleiben sollen. Gauselmann kritisiert deshalb nicht nur das späte Datum gegenüber der britischen Regierung, sondern sieht ebenfalls eigene geplante Investitionen im Land in Gefahr. Um welche es sich dabei genau handeln könnte, darüber macht der deutsche Spielautomatenhersteller allerdings keine näheren Angaben.

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