Gauselmann Bilanz 2019

Dank der hervorragenden Bilanz in 2019 will Gauselmann mit möglichst allen fast 14.000 Mitarbeiter durch die schwere Coronapandemie gehen. (Bildquelle: gauselmann.de)

Da der deutsche Glücksspielkonzern Gauselmann kein börsennotiertes Unternehmen ist, muss dieser eigentlich keine Zahlen aus der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 veröffentlichen. Allerdings ist es mittlerweile Tradition, dass der Hersteller der bekannten Merkur Spielautomaten trotzdem einen kleinen Blick in die Geschäftsentwicklung gewährt. Noch vor der Coronakrise befand sich Gauselmann weiterhin auf Wachstumskurs, was jedoch vor allem dem Ausland und weniger dem heimischen Deutschland zu verdanken war. Die politisch verordnete Ausdünnung bei den Spielhallen blieb auch für Deutschlands größtem Glücksspielkonzern nicht ohne negativen Folgen.

Die Bedeutung von Deutschland nimmt in der Gauselmann Bilanz 2019 weiter ab

Noch vor der weltweiten Coronapandemie hatte nicht nur Gauselmann im heimischen Deutschland mit einem Rückgang bei den Umsätzen aus dem Geschäft mit klassischen Spielhallen zu kämpfen. Dies betrifft so gut wie alle Betreiber und zieht sich durch den gesamten Markt. Zum Glück jedoch ist der Merkur Spielautomatenhersteller in den letzten Jahren durch die weltweite Expansion nicht mehr ganz so abhängig von der Heimat. Wie die Gauselmann Bilanz 2019 verrät, konnte das Auslandsgeschäft die Rückgänge in der Heimat mehr als kompensieren und so erweist sich dieser Zweig zunehmend als Wachstumsmotor. Insgesamt betrachtet konnte der Glücksspielkonzern mit nun 2,58 Milliarden Euro rund 7 Prozent mehr umsetzen als noch in 2018, als 2,41 Milliarden Euro erzielt wurden. Werden hier sogar die Umsätze der einzelnen Unterunternehmen der Gruppe, die diese miteinander erwirtschaften, hinzugezählt, wächst der Betrag sogar auf stolze 3,42 Milliarden Euro. Wie bereits schon vorweg genommen konnte Gauselmann laut der Bilanz 2019 vor allem im Ausland zulegen. Hier ging es von zuvor 1,38 Milliarden Euro um circa 14 Prozent auf jetzt 1,58 Milliarden kräftig rauf. Im heimischen Deutschland hingegen sank der Umsatz aufgrund verordneter Geschäftsaufgaben von zuvor 1,04 Milliarden Euro um fast 4 Prozent auf nun nur noch rund 1 Milliarde Euro.

Leider machte Gauselmann in seiner Pressemeldung keinerlei Angaben über EBITDA, EBIT oder den Gewinn nach Steuern. Allerdings erklärte Paul Gauselmann zu der Situation in Deutschland: „Die Umsätze in Deutschland sind vor Corona kontinuierlich gestiegen. Das hat die Abhängigkeit von unserem Kernmarkt Deutschland verringert, in dem sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen leider seit Jahren verschlechtert haben.“

Der Glücksspielkonzern will möglichst mit allen Mitarbeitern durch die Pandemie

Obwohl Gauselmann in seiner Veröffentlichung zur Bilanz 2019 auf andere wichtige Kennzahlen wie EBITDA oder den Gewinn verzichtete, gab es jedoch Informationen zum Eigenkapital. Dieses konnte gegenüber 2018 um stolze 108 Millionen Euro von zuvor 1,008 Milliarden Euro auf nun 1,116 Milliarden Euro erhöht werden. Dies waren starke 10,7 Prozent mehr und so kann der Hersteller der Merkur Spielautomaten vor allem in diesem Krisenjahr auf eine volle Kriegskasse zurückgreifen. Wie der Glücksspielkonzern weiter mitteilte, wird das hohe Eigenkapital vor allem dem Erhalt möglichst aller fast 14.000 Arbeitsplätze zugutekommen. Dies ist lobenswert, wenn hierbei beispielsweise die österreichische CASAG verglichen wird, die aufgrund von Corona einen massiven Stellenabbau durchführen möchte, obwohl sie sogar zum Teil dem Staat gehört. Auf diese starke Verbundenheit zu den eigenen Mitarbeitern machte Paul Gauselmann noch einmal in der Pressemeldung zur Bilanz 2019 gesondert deutlich und verwies dabei auf die zum Teil extrem langen Betriebszugehörigkeiten. In diesem Jahr wird es bereits den 4.000. Jubilar geben, der mindestens 10, 25, 30, 40 oder gar 45 Jahre beim Spielautomatenhersteller verbracht hat. Alle Mitarbeiter mit Jubiläum zusammengerechnet kommen dann auf unglaubliche mehr als 58.000 Dienstjahre unter der lachenden Sonne.

Zum starken Anstieg beim Eigenkapital in der Bilanz 2019, äußerte sich ebenfalls Paul Gauselmann persönlich. Er erklärte: „Das kam uns vor allem in der Phase des Lockdowns sehr zugute. Dadurch konnten wir, trotz der europaweiten Schließung unserer 800 Spielstätten […] den Focus auf den vollen Erhalt der fast 14.000 Arbeitsplätze im Unternehmen legen.“ Hiervon waren nicht nur die Spielhallen betroffen, sondern ebenso Hunderte Sportwettshops, die Spielbanken sowie die Casinos auf den Kreuzfahrtschiffen.

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