Fake-News zu Spielautomaten

Der Verbund der Deutsche Automatenwirtschaft stellt in einem Artikel fest, dass das Magazin Spiegel aufgrund von Unwissenheit oder womöglich auch beabsichtigt falsche Nachrichten zu Spielautomaten verbreitet hat.

Das Verhältnis zwischen der Wirtschaft und der Presse ist nicht immer einfach, schließlich ist es bekanntlich die Aufgabe der Medien, informativ zu berichten und dabei auch vor negativen Schlagzeilen nicht haltzumachen. Allerdings scheint es gerade im Bereich des Glücksspiels und der hierin tätigen Unternehmen immer wieder vorzukommen, dass einige Zeitungen und Magazine beim Thema Recherche nicht wirklich die notwendige Sorgfalt walten lassen. Im neusten Fall geht es dabei um einen erschienenen Artikel über die DAW im bekannten Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL. Dieser strotze nur so vor Falschaussage, sodass sich die Deutsche Automatenwirtschaft nun genötigt sah, einige Punkte und angebliche Antworten richtigzustellen.

Mit „Zocken ohne Limit“ dreht DER SPIEGEL an der Skandalschraube

Manchmal fällt es wirklich schwer herauszufinden, ob Artikel in der deutschen Presse wie „Zocken ohne Limit“ entweder nur mit einem Minimalaufwand an Recherche erstellt oder gar mit ein klein wenig Boshaftigkeit verfasst wurden. Deutlich wird dies auch wieder im neusten Fall beim Artikel „Zocken ohne Limit“ vom Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL. Allein schon die markige Überschrift signalisiert dem Leser schon vor den ersten Zeilen, dass angeblich in Deutschland das Zocken ohne Limit so einfach ist, wie der Kauf der Frühstücksbrötchen am Morgen. Weiter führt dann noch der DER SPIEGEL aus, dass Kunden in deutschen Glücksspieltempeln an einem Spielautomaten am Tag Zehntausende Euro verzocken oder gar gewinnen können. Diese pauschalisierende Behauptung bedient nicht nur die typische neue Medienwelt, die immer auf der Jagd nach dem nächsten Skandal ist, sondern ist auch noch grundlegend falsch. Deshalb fühlte sich nun die DAW, die Deutsche Automatenwirtschaft, die im Artikel vertreten durch Vorstandssprecher Georg Stecker ebenfalls zu Wort kam, genötigt, einige Dinge klarzustellen.

Die DAW wählte für seine Stellungnahme zu gewissen Falschaussagen des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL seine eigene Internetseite. So findet sich hier ein recht langer Text, der gewisse Behauptungen richtigstellt. So verweist beispielsweise die Deutsche Automatenwirtschaft zur falschen Aussage über Zocken ohne Limit und angeblich Zehntausenden Euro, die am Tag gewonnen oder verloren werden können, auf Auszüge aus der Spielverordnung. Diese gibt zusammen mit der neusten Technischen Richtlinie TR5 und höher nämlich vor, wie viele Gewinn oder Verlust ein Spielautomat in Deutschland pro Stunde maximal machen darf. So kann in der Bundesrepublik in 60 Minuten ein Geldspielgerät nur insgesamt 60 Euro an Verlusten für den Kunden und damit Einnahmen für den Aufsteller einbringen. dadurch ist, vorausgesetzt der Glücksspieltempel hätte 24 Stunden geöffnet, hier also ein maximaler Verlust von 1.440 Euro möglich. Schon allein an dieser einfachen Matheaufgabe zeigt, wie DER SPIEGEL mit der Behauptung von Zehntausenden Euro eher auf den Transport von Emotionen setzt, als mit Tatsachen arbeitet. Hätte der Artikelschreiber hier ordentlich recherchiert, wäre dies sicherlich bereits noch vor dem Schreiben aufgefallen.

Um noch ein klein wenig tiefer in die Materie einzusteigen, sei hier noch auf zwei Punkte verwiesen, die es ebenfalls unmöglich machen in Deutschland an einem Tag mehre Zehntausende Euro an einem Spielautomaten zu verlieren. Mit Inkrafttreten der neuen TR5 ab dem 11.11.2018 wurde ebenfalls eine Zwangspause aller drei Stunden für einen im Betrieb befindlichen Spielautomaten eingeführt, die ebenfalls die maximale Spielzeit weiter eingrenzt. Zudem ist es mit der Einführung einer Spielerkarte oder einem Freischaltcode für den Zock am Geldspielgerät mittlerweile unmöglich, dass ein Kunde an mehreren Slots gleichzeitig spielen kann.

DER SPIEGEL reißt Antworten von Vorstandssprecher Georg Stecker aus dem Zusammenhang

Während ersteres Problem im Artikel „Zocken ohne Limit“ vom Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL guten Willens noch auf einen Mangel an Recherche geschoben werden kann, sieht es im zweiten Fall schon ein wenig anders aus. Denn im Artikel wird suggeriert, dass Vorstandssprecher Georg Stecker sich zum Vorwurf, Spieler könnten an Spielautomaten Zehntausende Euro verlieren oder gewinnen, mit einer bestimmten Aussage antwortete. So folgt dem ominösen Satz im Artikel mit der falschen Behauptung, die angebliche Antwort von Georg Stecker: „Damit konfrontiert, verteidigt sich der Vorstandssprecher des Automatenwirtschaftsverbands, Georg Stecker, die staatlichen Vorgaben machten „keine Vorschriften über die Gestaltung der Spielabläufe“.“ Besonders bemerkenswert an dieser Verknüpfung ist, dass laut dem DAW Georg Stecker vom Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL nie bezüglich dieser aufgestellten Behauptung befragt wurde und somit auch keine passende Antwort liefern konnte. Vielmehr hat DER SPIEGEL einfach eine Antwort zu einem anderen Sachverhalt einfach, passend zum eigens aufgebauten negativen Narrativ mit der eigenen Falschaussage verbunden. Einige würden dies nun schlechten Journalismus nennen oder gar als Vorsatz, die Deutsche Automatenwirtschaft einfach nur schlecht dastehen zu lassen, bewerten.

Tatsache ist, dass der deutsche Gesetzgeber sehr wohl klar detaillierte Regeln für den Betrieb der Spielautomaten aufstellt, aber logischerweise keine exakten Vorgaben über das Spiel an sich gibt. Wäre dem so, würden sich ja alle Spielautomaten fast auf das Haar gleichen und unterschiedliche Bonusfeatures wären Geschichte. Hierauf verweist auch die DAW in ihrer Stellungnahme und erklärt die Grenzen sowie die Freiheiten für einen Spielautomatenhersteller, die sich durch die Spielverordnung ergeben. Ebenfalls weist der Verband Fragen im Artikel nach einer womöglichen „Umgehung“ der festgelegten Regularien in Bezug auf die in der Vergangenheit etablierten Punktesysteme in den Slots zurück. Dass auch mit der TR5 nun Gelder in beispielsweise Energie oder Credits umgewandelt werden können, ist kein Aushebeln von Regeln, sondern die Freiheit, die der Gesetzgeber den Spielautomatenherstellern einräumt.

Sicherlich kann die Frage aufgestellt werden, ob es Spielautomatenhersteller oder andere Unternehmen wirklich nötig haben, jede Lücke in den Gesetzen auszunutzen, allerdings ist dies dann rein vom ethischen Standpunkt zu betrachten. Denn ähnlich wie bei der großen Diskussion um die Ausnutzung von Steuerschlupflöchern, ist es nun einmal die Aufgabe der Politik und des Bundestages Gesetze zu verfassen, die eben diese Lücken nicht beinhalten oder schließen. Diese ständige Konzentration der Medien auf angebliche Verfehlungen, die rechtlich keine sind, schadet hier mehr als sie hilft. Denn somit verschwindet die Politik aus dem Fokus, die als Gesetzgeber alles unter ethischen Gesichtspunkten festlegen könnte. Wenn dies jedoch unterlassen wird, kann auch den Firmen, die diese Lücken finden und nutzen, dies nicht wirklich vorgeworfen werden.

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