
EU-Kommission greift stärker durch. Untersuchungen gegen Google, Apple, YouTube und Snapchat laufen. Wie stark wird der Jugendschutz auf Google, Apple und Co wirklich beachtet? (Bildquelle: Pexels auf Pixabay)
Die Europäische Union geht strenger gegen große Internetfirmen vor. Im Mittelpunkt steht diesmal der Jugendschutz bei Google, Apple und anderen Anbietern. Brüssel will erfahren, ob die Plattformen genug tun, um Minderjährige vor gefährlichen Inhalten, wie Glücksspiel-Apps und weiteren illegalen Angeboten zu schützen.
Dabei geht es jedoch weniger um das legale Online-Glücksspiel, welches ohnehin in der EU klar geregelt ist. Viel mehr will die EU überprüfen, ob App-Stores und Netzwerke nicht geprüfte und genehmigte Inhalte ausreichend blockieren. Denn trotz geregelter EU-Vorgaben tauchen immer wieder nicht zugelassene Glücksspiel-Anbieter oder fragwürdige Apps auf.
Was nach einer normalen Untersuchung klingt, könnte sich jedoch zu einem echten Wendepunkt innerhalb der Glücksspielbranche entwickeln.
EU überprüft Jugendschutz: Google, Apple, YouTube und Snapchat im Visier
Die EU-Kommission hat offiziell eine Untersuchung nach dem Digital Services Act (DSA) eingeleitet. Der Digital Services Act ist ein EU-Gesetz, welches bereits seit 2024 schrittweise in Kraft tritt. Ziel ist es, den digitalen Raum innerhalb der Europäischen Union sicherer, transparenter und fairer zu machen. Bei der aktuellen Untersuchung trifft es die großen Online-Plattformen Google, YouTube, Apple, Snapchat und deren App-Stores.
Die EU hat die Plattform-Betreiber aufgefordert, ihre Maßnahmen zur Alterskontrolle und zum Jugendschutz offenzulegen. So will die EU besser verstehen, wie Plattformen Minderjährige vor schädlichen Inhalten schützen. Dazu gehören Glücksspiel-Apps, E-Zigaretten-Angebote oder Inhalte, die ein riskantes Verhalten fördern. Was heißt das genau?
- Google und Apple: Beide Tech-Konzerne betreiben erfolgreiche App-Stores, welche auch Inhalte für Erwachsene präsentieren. Die Europäische Kommission möchte erfahren, wie beide Unternehmen verhindern, dass Jugendliche schädliche oder illegale Angebote herunterladen. Dazu gehören auch Online Casino Apps. Die Kommission prüft außerdem, wie die Altersfreigaben umgesetzt werden.
- YouTube: Die Plattform, stand schon mehrfach in der Kritik. Vor allem im Bereich Online Glücksspiel-Werbung oder Poker-Streaming. Die Kommission möchte jedoch nicht die Werberichtlinien prüfen, sondern wie YouTube mit den Videoempfehlungen umgeht. Zusätzlich soll geklärt werden, wie verlässlich die Altersbeschränkung funktioniert.
- Snapchat: Viele Minderjährige nutzen die App besonders häufig. Hier möchte die Kommission herausfinden, wie die App den Zugang zu Glücksspiel, Zigaretten oder Drogen für Jugendliche blockiert. Zeitgleich will die EU erfahren, wie Kinder unter 13 Jahren am Zugang zur App gehindert werden.

Google ist nicht das erste Mal in den Glücksspiel-Medien vertreten. Schon Anfang des Jahres tauchte das Unternehmen mit neuen Werberichtlinien auf. Demnach sollten Vermarkter von Online Glücksspiel, Anbieter und Affiliates eine Zertifizierungspflicht erhalten. (Bildquelle: AS_Photography auf Pixabay)
Auswirkungen auf Glücksspiel-Apps und Anbieter
Für die Online-Glücksspiel-Branche sind die EU-Prüfungen mehr als nur ein einfaches Randthema. Wenn Google, Apple und andere Anbieter stärker kontrollieren, profitieren vor allem legale Casino App Betreiber. Vermutlich verschwinden dadurch mehr verbotene Angebote vom Markt.
Sollte es dazu kommen, dass App-Stores künftig ihre Angebote strenger filtern müssen, wird das Angebot an Casino-Apps insgesamt kleiner. Lizenzierte Anbieter erhalten dadurch bessere Chancen auf dem App-Markt. Mit strengeren Regeln will die EU den Glücksspielmarkt ordnen und den Jugendschutz auf Google, Apple und anderen Plattformen stärken.
Am Ende könnten die strengeren EU-Regeln also nicht nur den Jugendschutz verbessern, sondern auch die Qualität und Glaubwürdigkeit der gesamten Glücksspielbranche steigern.
Henna Virkkunen, Vizepräsidentin der EU-Kommission, sagt dazu: „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um das körperliche und geistige Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen im Internet zu gewährleisten. Es beginnt mit Online-Plattformen. Die Plattformen sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Minderjährige in ihren Diensten sicher sind – sei es durch Maßnahmen, die in den Leitlinien zum Jugendschutz enthalten sind, oder durch ebenso wirksame Maßnahmen ihrer Wahl. Heute prüfen wir gemeinsam mit den nationalen Behörden in den Mitgliedstaaten, ob die bisher von den Plattformen ergriffenen Maßnahmen tatsächlich Kinder schützen.“
Hinterlasse einen Kommentar