Gerade einmal seit knapp 10 Tagen ist das neue schwedische Glücksspielgesetz in Kraft und schon sieht sich die Spelinspektionen, die Aufsichtsbehörde des Landes, gezwungen, Gelbe Karten zu verteilen. Kaum verwunderlich, dass es hierbei wieder um das Thema Spielerschutz geht, den wohl einige Betreiber zum Startschuss in Schweden wohl zu sehr auf die leichte Schulter genommen haben. Gleich zwei bekannte Besitzer von Online Casinos wurden deshalb nun von der Spelinspektionen angeschrieben, zu den Problemen Stellung zu beziehen. Sollten deren Antworten der Glücksspielaufsicht nicht gefallen, könnte dies zu saftigen Geldstrafen oder sogar zu einem Lizenzentzug führen.
Zwei Betreiber von Online Casinos in Schweden scheinen Selbstsperren zu ignorieren
Eines lässt sich der schwedischen Spelinspektionen sicherlich nicht vorwerfen, nämlich zum Startschuss des neuen Glücksspielgesetzes zum 1. Januar 2019 den Betreibern nicht genug klare Vorgaben gemacht zu haben. So hat die schwedische Behörde zum Beispiel mit Spelpaus.se eine einfach zu bedienende Plattform geschaffen, die es Kunden von Online Casinos unkompliziert erlaubt sich sperren zu lassen. Den Zeitrahmen, in dem der Spieler weder an den Slots noch beim Live Roulette zocken möchte, kann individuell auf einen, zwei, drei oder sechs Monate festgesetzt werden. Ebenfalls ist es möglich, sich mindestens ein Jahr für alle Glücksspiel im Land, ob nun in Online Casinos oder in stationären Spielhallen, ausschließen zu lassen. Laut der Spelinspektionen haben bereits mehr als 10.000 Schweden dieses Angebot der Selbstsperre genutzt und der Großteil entschied sich dabei für den längsten Zeitrahmen.
Das Besondere an dieser Plattform Spelpaus.se ist, dass dieses als generelles Sperrsystem funktioniert, welches sämtliche relevanten Daten eines gesperrten Spielers allen Betreibern zugänglich macht. Diese wiederum sind ebenso durch das neue Glücksspielgesetz dazu verpflichtet, sich an dieses System anzuschließen, denn nur so ist es überhaupt möglich, sich landesweit überall sperren zu lassen. Allerdings kam nun heraus, dass zwei recht bekannte Betreiber von Online Casinos anscheinend keinerlei Interesse zeigten, sich mit Spelpaus.se zu verbinden, was dazu führte, dass gesperrte Kunden hier fleißig weiter zocken durften.
Einige Online Casinos sind nicht gerade unbekannt
Bemerkenswert an der Pressemitteilung der Spelinspektionen ist, dass diese zwar bekannt gab, dass Briefe an Betreiber mit Aufforderungen zu Stellungnahme verschickt wurden, aber leider nicht, um welche Firmen es tatsächlich geht. Dem Schreiben ist nur zu entnehmen, dass es Betreiber gibt, die sich bislang nicht mit dem generellen Sperrsystem verknüpft haben und es sich deshalb für die Spelinspektionen um ein schwerwiegendes Problem handelt. Ebenfalls droht die Behörde den Betreibern harte Maßnahmen an, sollte das Problem nicht schnellstmöglich beseitigt werden. Doch um welche Online Casinos oder Betreiber handelt es sich den nun genau, schließlich wollen ja gerade die Kunden unbedingt wissen, ob ihre bevorzugte virtuelle Spielhalle womöglich zu den Schwarzen Schafen gehört? Eine mögliche Antwort könnte hier ein bekanntes Szenemagazin liefern, doch vorweg sei schon gesagt, dass diese Informationen vorerst mit Vorsicht zu genießen sind.
Das Internetmagazin erklärte in einem eigenen Artikel, dass es sich bei den beiden betroffenen Betreibern oder Besitzern von Online Casinos um Genesis Global Ltd und AG Communications Ltd handeln soll. Die Namen will die Plattform direkt von der Spelinspektionen auf eine Anfrage hin erfahren haben. Erstere Glücksspielfirma steht beispielsweise hinter den auch in Deutschland aktiven und bekannten Marken Casino Cruise und Spinit Casino. Die schwedische Aufsichtsbehörde hat der Genesis Global Ltd bis zum 10. Januar Zeit eingeräumt sich dazu äußern, warum sämtliche Online Casinos bislang nicht an das Sperrsystem angeschlossen sind. Ob dies womöglich „vergessen“ wurde oder technische Schwierigkeiten der Auslöser sind, dürfte die Spelinspektionen wohl bald bekanntgeben. Bei der AG Communications Ltd wird es jetzt allerdings weitaus schwieriger, denn das Magazin behauptet, dass diese Firma beispielsweise hinter dem bekannten Karamba Casino steht. Allerdings ist dies nicht ganz zutreffend. Das Karamba Casino befindet sich im Besitz der ASG Technologies Ltd und wird weltweit betrieben durch Aspire Global. Nur in Großbritannien werden die Online Casino Spiele von Karamba durch die AG Communications Ltd betrieben, da diese über die Lizenz der UKGC verfügt. Tatsächlich laufen nur die drei Plattformen Mr. Play Casino, Wildslots und das Wixstarscasino über diese Tochter und sind klar auf den britischen Markt ausgerichtet. Das Karamba Casino wäre nur dann in diesen Fall tatsächlich involviert, wenn die Warnung der Spelinspektionen direkt an Aspire Global selbst ergangen wäre. Dann würde dies jedoch alle von diesem Unternehmen betriebenen Online Casinos betreffen. In der Liste des Magazins jedoch fehlen einige virtuelle Spielhallen. Aus diesem Grund ist deshalb die Meldung, dass es sich bei der zweiten Firma um AG Communications Ltd handelt, mit Vorsicht zu genießen.
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