Verdacht auf Geldwäsche: Australische Finanzbehörde ordnet Prüfung von Glücksspielbetreibern Sportsbet und Bet365 an! (Bildquelle: austrac.gov.au)
Der nächste internationale Glücksspielkonzern gerät aufgrund mangelnder Kontrollen seiner Kunden in die Bredouille. Wie das Australian Transaction Reports and Analysis Center, kurz AUSTRAC, bekannt gegeben hat, ist eine Untersuchung gegen Sportsbet und Bet365 wegen des Verdachts der Nichteinhaltung der Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung eingeleitet wurden. Erst im September meldete die Aufsichtsbehörde für den Finanzsektor ein Ermittlungsverfahren gegen Entain, den Betreiber von Marken wie Ladbrokes, bwin und BetMGM eröffnet zu haben. In allen Fällen sind die Unternehmen Gegenstand eines umfassenden Marktscreenings der staatlichen Behörde, die versucht zu beurteilen, ob am Glücksspielmarkt agierende Wettveranstalter sowie Online Casinos angemessene Verfahren einsetzen und über ausreichende Mittel verfügen, den geltenden Geldwäscherichtlinien nachzukommen.
Geldwäscheverdacht: AUSTRAC ermittelt gegen Sportsbet und Bet365
Die australische Aufsichtsbehörde zur Bekämpfung der Geldwäsche hat externe Prüfer beauftragt, die Einhaltung der Gesetze zur Bekämpfung der Finanzkriminalität bei Sportsbet und bet365 zu prüfen. Für die Durchführung der Audits sind 180 Tage angesetzt. Für den Fall, dass Verstöße festgestellt werden, wird AUSTRAC die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, um die Buchmacher und Online Casino Anbieter entsprechend zu sanktionieren. Die Prüfung ist somit von der Aufsichtsbehörde für Finanzkriminalität genehmigt und wird durchgeführt, um festzustellen, ob beide Glücksspielanbieter das AML/CTF-Gesetz und das Anti-Money Laundering and Counter-Terrorism Financing Rules Instrument 2007 (No. 1) (AML/CTF Rules) einhalten.
Im Vorfeld dieser Maßnahmen führte der AUSTRAC eine umfassende Marktkontrolle durch, um die Unternehmen des Glücksspielsektors genauer unter die Lupe zu nehmen. Zu den Schritten seitens des AUSTRAC war es gekommen, nachdem eine Untersuchung gegen die Entain Group Pty Ltd. eingeleitet worden war. Im Rahmen dieser seit September laufenden Ermittlungsarbeit wird die Einhaltung der Geldwäschegesetze des internationalen Glücksspielkonzerns geprüft. Dabei ist Sportsbet ein australisches Wettportal, während bet365 Casino Spiele und Wetten online international anbietet.
Die Aufsichtsbehörde weist darauf hin, dass die Prüfung aufgrund des begründeten Verdachts erfolgt. Demnach liegt ein Verstoß gegen die geltende Gesetzgebung zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vor, oder es besteht der Verdacht eines solchen Verstoßes.
Berichten zufolge kann die Nichteinhaltung von Vorschriften zu Strafen in Millionenhöhe führen. So wurde Tabcorp 2017 zu einer Geldstrafe von 45 Millionen Australische Dollar verurteilt, nachdem das Unternehmen es versäumt hatte, über 100 verdächtige Aktivitäten zu melden, die möglicherweise mit Geldwäsche oder Kreditkartenbetrug zusammenhängen. Entain musste kürzlich rund 17 Millionen Pfund Strafe wegen Mängeln beim Spielerschutz sowie Geldwäsche-Verstößen in Großbritannien zahlen.
Glücksspielanbieter müssen aktiv gegen Geldwäsche vorgehen
Der Umfang der Prüfungen wird von der australischen Aufsichtsbehörde für Finanzkriminalität festgelegt und geht zulasten der beiden Buchmacher. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Ermittlungsergebnisse bei Sportsbet und bet365 wird die australische Aufsichtsbehörde AUSTRAC entscheiden, ob weitere regulatorische Maßnahmen erforderlich sind. Die Ergebnisse der Prüfung werden bei den Glücksspielunternehmen auch dabei helfen, ihre Verpflichtungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung besser zu erfüllen. Auch in Europa werden gerade wie die Regeln verschärft, nachdem die EU-Kommission das Online-Casino-Glücksspiel sowie Sportwetten mit der höchsten Risikostufe für Geldwäsche bewertet hat. Laut AUSTRAC wird bei dieser jüngsten Prüfung untersucht, ob Sportsbet und bet365 folgende Punkte einhalten:
- Einführung und Aufrechterhaltung eines AML/CTF-Programms, das über risikobasierte Systeme und Kontrollen verfügt, um Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsrisiken effektiv zu identifizieren, zu mindern und zu verwalten.
- Durchführung einer angemessenen AML/CTF-Risikobewertung, die sowohl das Risiko, das von der Art der Kunden ausgeht, als auch die Art der von ihnen angebotenen Dienstleistungen und die Methoden, mit denen sie diese Dienstleistungen anbieten, berücksichtigt.
- Sicherstellung, dass Sportsbet und Bet365 über ein Rahmenprogramm verfügen, durch das ihre Vorstände und die Geschäftsleitung eine ständige Aufsicht über ihre Teil-A-Programme haben.
- angemessene Überwachung ihrer Kunden, um das Risiko, dass die Erbringung der ausgewiesenen Dienstleistungen Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung beinhalten oder erleichtern könnte, zu identifizieren, zu mindern und zu steuern.
- Die mit der Prüfung beauftragten externen Prüfer haben 180 Tage Zeit, der Aufsichtsbehörde Bericht zu erstatten.
In den letzten Jahren wurde die australische Glücksspielindustrie wegen mutmaßlicher Geldwäsche durch die größten Casino Anbieter unter die Lupe genommen, aber auch die virtuelle Wettbranche geriet ins Visier der Ermittler, denn die Verbreitung von Online-Wetten steigt weiter an. Dass es nun eine globale Marke wie bet365 erwischt, macht deutlich, dass in Australien vor den Augen des Gesetzes jedes Unternehmen gleich ist!
Die Unternehmen haben nach der Bekanntmachung vom 2. November 28 Tage Zeit, um drei Personen zu benennen, die das Audit durchführen sollen – eine davon wird vom AUSTRAC ausgewählt. Das Unternehmen muss dem AUSTRAC innerhalb von 180 Tagen einen abschließenden Prüfbericht vorlegen, in dem die Ergebnisse des Prüfers dargelegt werden.
Dieser Bericht muss alle Bestimmungen der Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche oder der Terrorismusfinanzierung enthalten, welche die genannten Glücksspielbetreiber nicht eingehalten haben oder nicht einhalten. Ebenfalls ist aufzuführen, welche Maßnahmen für die im Bericht angeführten Mängel ein Betreiber ergreifen sollte, um diesen Vorschriften zu entsprechen, einschließlich der Kapazitäten, die das Unternehmen zur Umsetzung dieser Bedingungen hat.
Nicole Rose, Chief Executive Officer des AUSTRAC, erklärte in der Pressenachricht, dass die Nichteinhaltung des AML/CTF-Gesetzes ein ernstes Problem darstelle und merkt an: „Sportsbet und Bet365 gehören zu den größten Anbietern im Bereich der Buchmacher für Unternehmen. Letztlich geht es bei der Durchsetzung von Verstößen um den Schutz der Gemeinschaft. Geldwäsche ist der Nährboden für das organisierte Verbrechen und all die damit verbundenen negativen Folgen. Wir brauchen Unternehmen an vorderster Front, die das AML/CTF-Gesetz in vollem Umfang einhalten, ihre Risiken verstehen und mindern und mutmaßliche Straftaten melden. AUSTRAC wird nicht zögern, Maßnahmen zu ergreifen, wenn ein Verdacht auf Nichteinhaltung besteht, um Unternehmen vor Ausbeutung und die australische Gemeinschaft vor Schaden zu schützen.“
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