Entain zieht sich aus 140 nicht regulierten Märkten zurück. Starker Rückzug hat Auswirkungen auf den Umsatz. (Bildquelle: Ays Be auf Unsplash)
Die Korruptionsermittlungen gegen den Branchenriesen Entain haben dem Unternehmen im vergangenen Jahr stark zugesetzt. Nach mehrere Gerichtsverhandlungen wurde das Unternehmen dazu verurteilt, eine Rekordstrafe von 585 Millionen Pfund zu zahlen. Verhandelt wurde wegen der mutmaßlichen Straftaten gemäß Abschnitt 7 des Bribery Act 2010. Der Glücksspielkonzern verkaufte 2027 die türkische Tochter, hatte jedoch versäumt Vorkehrungen zu treffen, dass anschließend keine Bestechungen erfolgen können. Aufgrund dieses Versäumnis wurde gegen das Unternehmen ermittelt, obwohl der Verkauf bereits vollständig abgeschlossen wurde. Die ehemalige Tochter GVC Holdings stand bereits seit 2019 im Fokus der Ermittlungen. Neben einer Geldstrafe für den Glücksspielkonzern wurden noch andere Forderungen gestellt, darunter war auch der Entain Rückzug aus den nicht regulierten Märkten.
Entain Rückzug: Vatikanstadt mit auf der Ausstiegsliste
Zum Abschluss des Verfahrens gehörte nicht nur die Rekord-Strafsumme, sondern auch eine Einigung mit der Vereinbarung mit dem Deferred Prosecution Agreement (DPA). Diese sieht vor, dass sich der Ladbrokes-Inhaber aus den nicht regulierten Glücksspielmärkten zurückziehen muss. Für den Glücksspielgiganten war das nicht unbedingt ein Schock, sondern passt perfekt zu der Strategie, sich nur noch den regulierten Märkten zuzuwenden. Schon vor den HMRC-Untersuchungen zum Verhalten der ehemaligen türkischen Tochter war es für die Unternehmensgruppe wichtig, deutlich zu machen, dass sie sich nur noch den regulierten Märkten zuwenden wollen.
Die Financial Times berichtete nun darüber, dass sich der Konzern bereits die Vatikanstadt verlassen wird. Doch damit ist die Angelegenheit noch nicht abgeschlossen. Insgesamt wird Entain sich aus mehr als 140 Märkten zurückziehen. Der offizielle Entain Rückzug wird auch in den Regionen Argentinien und Ukraine erfolgen.
Barry Gibson, Vorsitzender von Entain, sagte zur Einigung: „Dies ist der letzte Schritt in einem Prozess, der unser Unternehmen belastet hat, seit die HMRC ihre Ermittlungen gegen ein Unternehmen aufgenommen hat, das vor sechs Jahren von einem früheren Managementteam verkauft wurde. “
Nach dem Jette Nygaard-Andersen das Unternehmen verlassen hat, musste schnell ein Ersatz für sie gefunden werden. Stella Davids wird vorrübergehend der neue CEO des Unternehmens und übernimmt die Aufgaben. (Bildquelle: Entain)
Radikale Rückzugsstrategie wird Umsatz sinken lassen
Der Entain Rückzug aus den unregulierten Märkten ist nicht nur ein Teil der Vereinbarung zum aktuell abgeschlossenen Verfahren, sondern gehörte auch so zur Strategie des Unternehmens. Mittlerweile geht man davon aus, dass Entain sich von 140 Glücksspielmärkten verabschieden wird, was natürlich auch eine finanzielle Lücke mit sich bringen wird. Wie hoch diese wirklich sein wird, das lässt sich 2024 nur abwarten. Jedoch wird dieser Schritt auch dazu führen, dass sich das Glücksspielunternehmen und weitere Lizenzen bemühen wird. Entain ist jedoch nicht der einzige Vertreter, der sich aus den unregulierten Märkten verabschiedet und sich lieber den Glücksspielregionen mit einer entsprechenden Überwachung zuwendet. Auch Futter konzentriert sich vermehrt auf die regulierten Märkte.
Mittlerweile soll Entain als Glücksspielgigant seine Umsätze aus mehr als 90 % regulierten Märkten, wie Deutschland, Schweden oder auch Italien beziehen. Bei Entain hat sich jedoch nicht nur dort eine Änderung ergeben, sondern auch der Vorstand hat eine Neubesetzung erfahren. Nachdem die Verfahren abgeschlossen wurden, hatte sich CEO Jette Nygaard-Andersen dazu entschlossen, das Unternehmen zu verlassen und sich anderen Bereichen zu widmen. Darauf musste sich auch der Vorstand neu aufstellen, was nur kurze Zeit nach dem Rücktritt von Jette Nygaard-Andersen erfolgte.
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