Abstimmung Schadensfaktoren im Online-Glücksspiel

Wird es schon bald einen Standard für Schadensfaktoren im Online-Glücksspiel geben? Experten drängen darauf die Abstimmung mit einem “Ja” abzuschließen. (Bildquelle: Thor_Deichmann auf Pixabay)

In der europäischen Glücksspielbranche läuft der Countdown. Bis zum 25. September stimmen die Delegierten ab, ob es einen europaweiten Standard für Schadensfaktoren im Online-Glücksspiel geben soll. Die European Gaming and Betting Association (EGBA) wirbt mit Nachdruck dafür, diesen wichtigen Schritt zu gehen. Experten sprechen von einem Meilenstein für mehr Spielerschutz in Europa. Auch für Online Casinos in Deutschland, wo die Regeln seit Jahren diskutiert werden, könnte ein einheitlicher Rahmen neue Impulse setzen.

Standard für Schadensfaktoren im Online-Glücksspiel gefordert

Die EGBA fordert einen einheitlichen Standard für Schadensfaktoren im Online-Glücksspiel. Ziel soll es sein, eine gemeinsame, wissenschaftlich geprüfte Liste von Verhaltensindikatoren zusammenzustellen. Diese sollen ein problematisches Spielverhalten aufdecken. Bisher gab es vereinzelte Glücksspielanbieter, die mit einzelnen Risikoindikatoren arbeiten. Jedoch ist eine allgemeine und anerkannte Grundlage bisher nicht vorhanden. Das muss sich laut den Experten schnellstens ändern, um den Spielerschutz auch weiterhin zu erhalten.

Die EGBA möchte die Lücke mit einer Norm schließen. Mit den Indikatoren sollen Glücksspielbetreiber ein problematisches Spielverhalten erkennen. Zu den geplanten Schadensfaktoren zählen unter anderem Veränderungen in der Spieldauer, auffällige Steigerung der Spielgeschwindigkeit und Verschiebung der Spielzeitpunkte, beispielsweise in die Nachtstunden.

Maarten Haijer, Generalsekretär der EGBA, betont: „Die Abstimmung stellt einen Meilenstein für sichereres Glücksspiel in Europa dar. Diese von der EGBA vorgeschlagene Initiative zeigt genau die Art von Zusammenarbeit, die wir mehr brauchen – sie bringt Interessengruppen zusammen, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen und etwas für das Gemeinwohl zu schaffen.“

EGBA fordert zur Abstimmung auf, um Standards für Spielerschutz neu zu setzen.

Die EGBA sieht darin eine historische Chance. Erstmals gäbe es eine gemeinsame Grundlage, um riskantes Spielverhalten über Länder- und Betreibergrenzen hinweg zu identifizieren. (Bildquelle: EGBA)

Welche Bedeutung hat die neue Norm für Spieler und Betreiber?

Der Vorstoß ist das Ergebnis mehrerer Jahre Arbeit im Europäischen Komitee für Normung (CEN). Bereits seit 2022 arbeitet die EGBA mit verschiedenen Fachleuten aus der Wirtschaft, den Behörden und den Glücksspielunternehmen zusammen. Auch das Gambling Regulators European Forum (GREF) unterstützt den Prozess.

Maarten Haijer, Generalsekretär der EGBA, ruft die Delegierten der Mitgliedsstaaten auf, die Initiative mit einem „Ja“ abzustimmen. Ein gemeinsamer Standard hätte für Spieler und beispielsweise Online Casinos und Spielhallen mehrere Vorteile. Problematisches Spielverhalten kann schneller erkannt werden, wodurch ein frühzeitiges Eingreifen möglich ist. Dieses könnte daraus bestehen, den Spieler zu sperren, um ihn zu schützen. Gleichzeitig können Betreiber in verschiedenen Ländern mit denselben Indikatoren arbeiten. Einheitliche Regeln stärken das Vertrauen von Spielern und Behörden in der Branche.

Auch die Online Casinos in Deutschland würden von den neuen Standards profitieren. Zwar sind durch den Glücksspielstaatsvertrag bereits bestimmte Vorkehrungen vorhanden, jedoch lassen sich durch die Norm die Systeme ergänzen.

Welche Schritte folgen jetzt?

Wenn die Abstimmung Erfolg hat, werden die Standards Anfang 2026 veröffentlicht. Anfänglich bleibt die Norm noch freiwillig, jedoch können Regulierungsbehörden entscheiden, sie in die gesetzlichen Rahmenbedingungen aufzunehmen. Damit könnte sich ein langfristiger Standard für die europäische Branche entwickeln.

Maarten Haijer, Generalsekretär der EGBA, ergänzt: „Wir rufen die nationalen Delegierten dazu auf, diesem wichtigen Standard zuzustimmen. Er wird zu einem besseren Verständnis von problematischem Glücksspielverhalten beitragen und eine wirksamere Schadensprävention in ganz Europa unterstützen.“

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