Das Thema Spielersperren und deren Anstieg hat den DSWV (Deutsche Sportwettenverband) auf den Plan gerufen. Am 1. Juni 2023 berichteten wir von einer Aussage des Suchtbeauftragten der Bundesregierung, in der er sich dazu äußert, dass sich immer mehr Spieler selbst sperren. Laut Burkhard Blienert seien die neuen Zahlen alarmierend. Diese Aussagen erzeugen erneut Diskussionen und Stirnrunzeln, vor allem beim Deutschen Sportwettenverband, der sich zu diesen Aussagen kritisch äußert. Laut dem DSWV müssen die Zahlen der Spielersperrdatei OASIS differenziert betrachtet werden, dass lässt der Verband in einer Pressemeldung verkünden. Sind die Zahlen, die Burkhard Blienert geäußert hat, also wirklich so gravierend? Fakt ist jedoch, sie sorgen erst einmal für ein komisches Gefühl in der Branche.
Anzahl Spielersperren gestiegen
In zahlreichen Medien wurde von den gestiegenen Spielersperren berichtet, die laut des Suchtbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert ein Beweis für die steigende Gefahr der Spielsucht seien. Er appelliert immer wieder in diversen Presseberichten an die Glücksspielveranstalter, Verbände und Behörden die Werbung für das Glücksspiel einschlafen zu lassen. Seine Äußerungen gehen bis zu einem Verbotswunsch für Werbemaßnahmen. Damit erzeugt Blienert immer wieder einen Zweifel am Glücksspielstaatsvertrag und seiner Berechtigung. Zuletzt tauchte der Suchtbeauftragte in der Diskussion zu den Spielersperren auf. Die Einträge in die Spielersperrdatei OASIS seien von 47.000 Sperren im Jahr 2020 auf 192.600 bis Anfang Mai 2023 gestiegen. Auch Blienert nimmt diese Zahl zum Anlass und lässt seine Zweifel verkünden. Der DSWV äußert sich nun kritisch gegen dieses Vorgehen und klärt auf.
Mehr Anbieter nutzen die Spielersperrdatei OASIS
Der Deutsche Sportwettenverband, der unter anderem Mitglieder wie AdmiralBet, bet-at-home oder Tipico vertritt, gibt ganz klar in einer Pressemitteilung zu verstehen, dass bis Juni 2021 nur 464 Glücksspielveranstalter mit 1529 Betriebsstätten an die OASIS Datei angeschlossen waren. Die meisten Spielhallen und Sportwettenveranstalter befanden sich damals in Hessen. Mittlerweile haben durch den Glücksspielstaatsvertrag über 6400 Veranstalter und mehr als 29.500 Spielstätten OASIS integriert. Die gestiegenen Zahlen stammen also nicht von der Ausbreitung eines problematischen Spielverhaltens, sondern laut DSWV von der gestiegenen Nutzeranzahl der OASI Sperrdatei.
DSWV-Präsident Mathias Dahms erläutert: “Nicht die Zahl der Spielsüchtigen ist gestiegen, sondern die Zahl der Spieler, die in OASIS eingetragen und so anbieterübergreifend geschützt werden können. Die Entwicklung der OASIS-Zahlen ist ein Beleg für gelungenen Spielerschutz und das funktionierende Sperrsystem.“
Der DSWV sieht es eher als problematisch aus den gestiegenen Zahlen, welche mit einer plausiblen Erklärung erläutert werden können, nun einen generellen Angriff gegen den Glücksspielstaatsvertrag zu machen. Die Spielersperrdatei OASIS ist ein zentrales Element, um den Spielerschutz zu gewährleisten. Spieler bekommen damit die Möglichkeit, sich selbst aus dem Spiel auszusperren. In Wahrheit ist die spielformübergreifende Spielersperrdatenbank mit der Unterstützung der seriösen Glücksspielunternehmen entstanden. Der Erfolg der OASIS Datei lässt sich kaum mehr abstreiten, immerhin ist sie dazu erschaffen worden gefährdete Spieler zu schützen. Jedoch bedeuten die gestiegenen Zahlen nicht, dass es mehr suchtgefährdete Spieler gibt.
Mathias Dahms vom DSWV erläutert: „Tatsächlich ist die bundesweite und spielformübergreifende Spielersperrdatenbank mit starker Unterstützung der Glücksspielveranstalter umgesetzt worden. Sie ist ein großer Fortschritt für den Spielerschutz in Deutschland und eine echte Erfolgsgeschichte, auf die Politik, Regulierungsbehörden und Glücksspielanbieter gleichermaßen stolz sein können.” (Bildquelle: dswv.de)
DSWV-Präsident Mathias Dahms erklärt weiter:“ Aus den gestiegenen Zahlen nun jedoch einen generellen Angriff gegen den Glücksspielstaatsvertrag oder die lizenzierten Glücksspielanbieter abzuleiten, wird weder der Entstehungsgeschichte der Sperrdatei noch der verbesserten Spielerschutzsituation auf dem deutschen Glücksspielmarkt gerecht.”
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