DSC Armina Bielefeld

Der DSC Armina Bielefeld kann mit guten nachrichten auf der Pressekonferenz aufwarten.

Vor wenigen Stunden ging die Pressekonferenz des Fußballzweitligisten DSC Arminia Bielefeld zum geplanten Verkauf des eigenen Stadions zu Ende. Zum Glück für die Geschäftsführung des Vereins gab es auf der zuvor abgehaltenen Mitgliederversammlung keine negativen Überraschungen und so konnten die Details über den Verkauf offiziell verkündet werden. Mehrere Firmen aus Ostwestfalen, darunter auch der Merkur Spielautomatenhersteller Gauselmann, werden gemeinsam das Fußballstadion des DSC Arminia Bielefeld erwerben und den Club damit erstmalig wieder nahezu schuldenfrei agieren lassen.

Schuldenschnitt und rund 10 Million Euro Verkaufserlös für den DSC Arminia Bielefeld

Lang, hart und steinig war der Weg, den der Zweitligist DSC Arminia Bielefeld zu gehen hatte, um sich selbst aus dem selbst verursachten Schuldensumpf heraus zu kämpfen. Bereits zu Beginn der Misere im vergangenen Winter war klar, ohne die Hilfe dritter Parteien steht der Traditionsclub entweder vor dem Zwangsabstieg oder dem Konkurs. Fast 30 Millionen Euro für die zahlreichen Verbindlichkeiten mussten aufgetrieben werden, um den Crash, der viele Fans des DSC in tiefe Trauer gestürzt hätte, noch abzuwenden. Tatsächlich gelang binnen nur eines Jahres dem Fußballclub das Kunststück, fast alle Schulden bis heute abbauen zu können, auch dank tatkräftiger Unterstützung des Merkur Spielautomatenherstellers Gauselmann. Noch sind jedoch einige Verbindlichkeiten offen, die jedoch Mithilfe des Verkaufs des Stadions bezahlt werden sollen.

Auch wenn die Unterschriften unter dem Kaufvertrag über den Erwerb des noch SchücoArena heißenden Stadions noch nicht gesetzt wurden, verkündete der DSC Arminia Bielefeld schon jetzt, dass alles in trockenen Tüchern ist. Die Mitglieder auf der Versammlung des Vereins stimmten dem letzten Baustein im Sanierungskonzept zu und so steht dem Verkauf an ein breites Bündnis aus Unterstützern des Clubs nichts mehr im Wege. Auch wenn beide Seiten, Investoren und der DSC Arminia Bielefeld über die Summe stillschweigen vereinbart haben, munkelt die Presse von 10 Millionen Euro, die Gauselmann und Co bereits sind für das Stadion hinzublättern. Dieses Geld könnte schon im Dezember fließen und soll vor allem für die Begleichung letzter Schulden verwendet werden. Für die sofortige Tilgung der noch ausstehenden Verbindlichkeiten sind die Gläubiger bereit dem Fußballverein entgegenzukommen und auf einen Teil der Forderungen zu verzichten. So ist allein die Stadt Bielefeld bereit, über eine Million Euro an aufgelaufenen Zinsen zu streichen, sofern der Verein die Restschuld in Höhe von mehr als 2 Millionen Euro bezahlt. Ebenfalls wird die Sparkasse Bielefeld, die Volksbank Bielefeld sowie das Bundesland NRW auf einen nicht gerade geringen Teil der eigenen Forderung verzichten.

Durch den Verkauf des Stadions an Firmen wie Gauselmann aus der Region und dem Schuldenschnitt der Gläubiger wird der DSC Arminia Bielefeld in Zukunft deutlich mehr von den eigenen Einnahmen haben. Bislang fraßen Schuldentilgung und Zinszahlungen die gestiegenen Erträge aus Marketing und Zuschauereinnahmen komplett auf. Mit dem letzten Baustein im Sanierungskonzept sollen ebenfalls Gelder freigemacht werden für dringende Investitionen. Konkrete Pläne, wo die Einnahmen in Zukunft investiert werden, konnte Geschäftsführer Markus Rejek vom DSC zwar noch nicht vermelden, doch dürften hier vor allem das Trainingszentrum und die Profiabteilung des Vereins ganz oben auf der Agenda stehen.

DSC Arminia Bielefeld – der lange Weg zur Rettung

Recht frühzeitig nach Bekanntwerden der angespannten, bedrohlichen Finanzlage des DSC Arminia Bielefeld, formierte sich ziemlich schnell das sogenannten „Bündnis Ostwestfalen“, um den angeschlagenen Club zu retten. Gauselmann, Dr. Oetker und beispielsweise die Böllhoff-Gruppe unterstützten den Verein finanziell und wendeten somit zu beginn des Jahres den Kollaps vorerst ab. Allerdings entschuldet war der DSC Arminia Bielefeld, trotz der Schließung einer Finanzierungslücke von fast 5 Millionen Euro, zu diesem Zeitpunkt noch nicht, allenfalls ein wenig Zeit zum Verschnaufen war hiermit gewonnen. Während sich die Mannschaft bereits auf die neue Saison in der 2. Bundesliga vorbereitete, kam es bereits zu den ersten Verhandlungen über einen möglichen Verkauf des eigenen Stadions. Wieder waren es hier die bereits im „Bündnis Ostwestfalen“ erfolgreich zusammenarbeitenden Firmen der Region um Gauselmann, die Interesse am Erwerb des Stadions und damit verbunden am langfristigen Überleben des DSC zeigten.

Insgesamt fast 50 Seiten umfasst der noch zu unterschreibenden Kaufvertrag über das Stadion des DSC Arminia Bielefeld, gab Geschäftsführer Markus Rejek bekannt. In ihm wird vor allem viel drinstehen, was sich der Fußballverein von seinen Käufern immer gewünscht hatte. Mit 800.000 Euro Miete pro Saison eine recht moderate Summe und zudem noch die einseitige Option für den Fußballclub, den über 15 Jahre laufenden Vertrag gleich insgesamt zweimal um jeweils Jahre verlängern zu können. Ebenfalls wurde ein exklusives Rückkaufrecht nach fünf Jahren vereinbart. Trotz des Wechsels vom Besitzer des Stadions zum Mieter, wird der DSC Arminia Bielefeld weiterhin die Namensrechte am Stadion behalten dürfen, genau wie die Einnahmen aus Veranstaltungen. Dieses starke Entgegenkommen der neuen Besitzer um Gauselmann unterstreicht, dass es beim Kauf der SchücoArena vornehmlich nicht um Rendite, sondern um die langfristig Perspektive des Vereins geht. Wie wichtig der Verkauf des Stadions als Abschluss des Sanierungskonzepts für den DSC ist, erläuterte noch einmal dessen Geschäftsführer Markus Rejek. Er teilte mit: „Wir sind sehr glücklich, mit dem Stadionverkauf die Sanierung zum Abschluss bringen zu können. Eine bessere Konstellation für den Verkauf hätten wir uns nicht wünschen können. Das Bündnis nimmt eine herausragende Rolle ein. Wir wollen den unternehmerischen Geist beim DSC etablieren.”

Die neuen Besitzer des Stadions des DSC Arminia Bielefeld sind vor allem größere Firmen aus der Region, darunter der Hersteller der bekannten Merkur Spielautomaten. Die Unternehmen aus dem Bündnis Ostwestfalen werden 50 Prozent der Anteile an der zukünftigen Bündnis Alm GmbH, die das Stadion betreiben wird, halten und unter dem Namen STBO GmbH firmieren. Die anderen 50 Prozent kommen wiederum von der 3BO GmbH, in der mit Christoph Buse, Franz-Christoph Borchard, Hartmut Ostrowski und Jürgen Budde Immobilienexperten als Gesellschafter das Sagen haben. Die Geschäftsführung der neuen Bündnis Alm GmbH sollen zum einen von der SBTO GmbH mit Maurice Eschweiler, Vorstandsmitglied von DMG Mori und mit Christoph Buse von der 3BO GmbH besetzt werden.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.