Eurovision Song Contest 2017 QuotenIn den mehr als 60 Jahren, die es den größten Musikwettbewerb der Welt gibt, hat der Eurovision Song Contest jede Menge Stars eine vortreffliche Bühne geboten oder selbst aus Newcomern international gefeierte Idole kreiert. Über mehrere Dekaden ist dabei aus einer rein europäischen Veranstaltung ein Mega-Event geworden, der über 200 Millionen Musik begeisterte Menschen in Asien, Amerika und selbst Australien vor die Bildschirme lockt. Ja, auch im Land der Kängurus, Emus und Koalas ist der Eurovision Song Contest seit 1974 eine feste Größe und so bekam der ESC 2015 nach Israel mit Australien sein bereits zweites Mitglied außerhalb des eigenen Kontinents. Was eine einmalige Ehrung im Jahr 2015 werden sollte, entwickelte sich jedoch aufgrund der großen Resonanz zu einer festen Institution und seitdem gehört Australien fest zur Familie der Teilnehmerländer des ESC. Die Aufnahme eines außereuropäischen Landes in die Familie des Eurovision Song Contest zeigt zudem auch, wie präsent der ESC mittlerweile auch weit außerhalb Europas ist. Deshalb kann in Zukunft nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Länder auf anderen Kontinenten folgen und ebenfalls eine Einladung erhalten. Doch wie jedes Jahr stellt auch beim ESC 2017 in Kiew die Frage, wer am Ende den Sieg einfahren wird und wir haben uns einmal die Wettquoten zum Eurovision Song Contest 2017 etwas genauer angeschaut.

Anders als oftmals gedacht ist der Eurovision Song Contest keine Veranstaltung bei der die besten Sänger, Gruppen und Sängerinnen gekürt werden, sondern ein Wettbewerb der Komponisten und Songschreiber. 1956 wurde bereits die erste Veranstaltung, noch unter dem alten Namen Grand Prix Eurovision de la Chanson, in Lugano in der Schweiz ausgetragen.

Italien der Liebling, Bulgarien der Shootingstar und Schweden sowieso immer für den Sieg gut

Die Wettquoten beim Eurovision Song Contest sind immer eine gute Orientierungshilfe, wenn es darum geht die Siegchancen der einzelnen Länder und ihrer Vertreter abzuschätzen. Dies bedeutet natürlich nicht zwangsläufig, dass auch der Favorit am Ende die Trophäe ins eigene Land holen kann und damit auch zum nächsten Austragungsort des ESC wird. Am Ende ist jede Wette und dies trifft natürlich auch auf den Eurovision Song Contest zu, ein kleines Glücksspiel und ob am Ende hier der eigene Favorit gewinnt oder nicht hängt von vielen Faktoren ab. In diesem Jahr beim ESC 2017 ist Italien mit dem Lied „Occidentali’s Karma“ vom Sänger Francesco Gabbani der klare Favorit. Bei sämtlichen Buchmachern von Bet365, Unibet, Betfair über Betsson und Bwin bis hinzu Paddy Power liegt er mit Quoten zwischen 1,72 bis 1,8 deutlich in Führung. Ob hierbei das Gesangstalent bei der Beurteilung im Vordergrund steht oder doch eher die eigentümlich Gorilla-Performance wissen wohl nur die Buchmacher selbst. Ihm Folgt der Interpret aus Bulgarien. Gerade einmal 17 Jahre alt ist Kristian Kostow, der bereits in Russland mit 14 Jahren bei The Voice Kids auf sich aufmerksam machen konnte. Sukzessive über die letzten Wochen kletterte er mit seinem Song „Beautiful Mess“ immer weiter die Wettquoten rauf und kann nun mit Zahlen zwischen 6,5 bis 8,5 den zweiten Platz für sich in Anspruch nehmen. Ein junges Alter, gepaart mit sympathischen Aussehen und Gesangtalent lassen bei Kristian Kostow Erinnerungen an Lenas grandiosen Sieg im Jahr 2010 wach werden. Das Treppchen komplett macht Schweden, der Dauerbrenner beim Eurovision Song Contest. Bis auf Irland konnte kein anderes Land mehr Siege für sich in der mehr als 60-jährigen Geschichte des ESC einfahren. Insgesamt 6 Mal ging der erste Platz nach Schweden und in diesem Jahr könnte Robin Bengtsson mit dem Lied „I can`t go on“ die 7 Siege voll machen und damit Schweden auf den Thron des ESC hieven. Einzig die ungünstige Startposition direkt am Anfang hält ihn von besseren ESC Wettquoten ab und so reiht sich Bengtsson mit Zahlen zwischen 8 und 12 hinter Bulgarien in die Liste ein.

Eurovision Song Contest 2017 Quoten – der Favorit und die Sieger

Noch immer führt Irland mit 7 Siegen die Liste der erfolgreichsten Nationen beim Eurovision Song Contest an, allerdings legen dabei die Erfolge schon viele Jahrzehnte zurück. Mit 6 Siegen und guten Chancen auf den 7. Titel folgt Schweden, denen es auch gelungen ist nach der glorreichen Zeit mit ABBA weiterhin regelmäßig Ohrwürmer zu kreieren. Den 3. Platz in der Historie des ESC belegen mit Frankreich, Großbritannien und dem kleinen Luxemburg gleich drei weitere Länder, die immerhin 5 Erfolge vorzuweisen haben.

Armenien und Australien mit sehr guten Außenseiterchancen beim ESC 2017

Obwohl die Treffsicherheit der Buchmacher bei ihren Wettquoten für den Eurovision Song Contest recht gut ist, bedeutet dies nicht, dass auch immer wieder Außenseiter am Ende die Trophäe in Höhe stemmen. Im Jahr 2010 war Lena Favorit und gewann mit „Satelitte“, 2012, 2013 und 2015 gewannen ebenfalls die Lieblinge der Wettquoten den Titel. Doch Beispiele aus 2014 und 2016 zeigen, dies ist am Ende halt doch nicht in Stein gemeißelt. Ein Land, was wohl jeder definitiv auf der Rechnung haben sollte ist Australien. Nun bereits zum dritten Mal in Folge schickt der entfernteste Kontinent einen Vertreter nach Europa und die Siegchancen stehen dabei nicht schlecht. Zwar rangiert der Song „Don`t come easy“ von Isaiah Firbrace vorgetragen nur momentan auf Platz 6, doch die letzten beiden Jahre haben deutlich gezeigt, dass Australien immer noch stark von der Außenseiterrolle profitiert. Hier gewähren die Wettquoten für Australien beim ESC 2017 das 18- bis 34-fache des Einsatzes bei einem Sieg. Weiterhin spricht für Australien, dass bisher nie ein schlechter Platz als 5 heraussprang und letztes Jahr sogar mit dem 2. Platz ein Sensationssieg nur knapp verpasst wurde. Ebenfalls gute Außenseiterchancen hat dieses Jahr beim Eurovision Song Contest Armenien, die sich auf Platz 5 der Wettquoten wiederfinden. Für das Lied „Fly with me“ von Artsvik halten die Buchmacher um Bet 365 und Bwin Wettquoten zwischen 15 bis 26 für die wettfreudigen Spieler bereit. Nicht außer Acht gelassen werden sollte auch in diesem Jahr Portugal, welches bisher in der Geschichte des ESC als beste Leistung nur einen 6. Platz vorzuweisen hat. Dies könnte sich in diesem Jahr beim ESC 2017 ändern, denn das Lied „Amar Pelos Dois“ von Salvador Sobral befindet sich jetzt schon bei den Wettquoten zum Eurovision Song Contest auf Platz 4 und bringt Quoten zwischen 12 und 13.

Eigentlich war von Seiten der Veranstalter geplant gewesen, Australien nur zum Jubiläum einmalig einzuladen. Doch der dadurch losgetretene Hype in Down Under und die hervorragend angenommene Internationalisierung des Events in Europa, machten diesen Plan obsolet. Seit 2015 ist Australien deshalb zwar kein vollständiges Mitglied des ESC, doch darf jedes Jahr genau wie alle europäischen Länder antreten.

Kann Deutschland die Schande von Stockholm ausmerzen?

Der Eurovision Song Contest und Deutschland verbindet seit vielen Jahren eine regelrecht Hassliebe. Den eigenen Kandidaten wird nichts zugetraut und nicht selten dient der weltweit größte Musikevent eher der eigenen Belustigung. Doch hin und wieder steigt ein deutscher Künstler wie Phönix aus der Asche und gewinnt tatsächlich den ESC, um dann vom ganzen Land okkupiert zu werden und für 12 Monate ist das Land dann nicht nur Papst, sondern eben auch einmal Superstar. Leider sind diese glückseligen Momente in der Geschichte des ESC extrem rar gesät und gerade einmal zwei Siege stehen in den mehr als 60 Jahren auf der Habenseite. Stefan Raab zeigte, das mit einem guten Konzept, einem feinen Gespür fürs Publikum und einem frischen und unverbrauchten Gesicht der Sieg zu holen ist, doch seit seinem Rückzug herrscht wieder das gwohnte Grau der Bedeutungslosigkeit vor. Im letzten Jahr drückte sich dies mit dem letzten Platz im Finale aus und dank der Neuregelung der Punktevergabe gab es immerhin keine NULL am Ende mit Schadenfreude zu beklatschen. In diesem Jahr sah es zu Beginn im Januar und Februar noch recht gut für Levina mit ihrem Song „Perfect Live“ aus. Viele Buchmacher sahen Sie hier noch auf dem ersten Platz in den Wettquoten zum ESC 2017 liegen, doch dann kam der Probentag von „Unser Song 2017“ und seitdem rauschen die Zahlen konstant in den Keller. Jetzt wird Deutschland mit Levina auf Platz 29 gehandelt, was umso bemerkenswerter ist, dass die Platzierung deutlich hinter der Teilnehmerzahl des Finales liegt. Doch zum Glück gehört Deutschland zu den großen 5 Nationen, die immer im Finale dabei sein dürfen, egal wie schlecht sie sind.

Wer trotzdem an einen Außenseitersieg von Levina glaubt, der bekommt immerhin viel Geld für seine Wette beim ESC 2017, sofern der Fall tatsächlich eintreten sollte, dass sie sich gegen die harte Konkurrenz am Ende durchsetzt. Für einen Euro Einsatz gibt es bei den verschiedenen Buchmacher für Deutschland sage und schreibe zwischen 81 und 201 Euro zurück.

Politischer Hahnenkampf auf Kosten der Künstler überschattet ESC 2017 in der Ukraine

Seit jeher versuchen Politik und Medien Veranstaltungen, die eigentlich der Verständigung der verschiedenen Völker und Länder dienen sollen, für sich einzunehmen und zu instrumentalisieren. Dies gipfelte in den Zeiten des Kalten Krieges in der Boykottirrung der Olympischen Spiele durch den Ost- und Westblock im jeweils gegnerischen Staat. Lange Zeit galt dieses Gebaren als überwunden, doch mit dem diesjährigen ESC 2017 feiert es zu aller Ungemach ein erneutes Comeback. Bereits seit den letzten Ausgaben des Eurovision Song Contest spitzte sich der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland wegen der Krim und der Ostukraine auch beim ESC immer weiter zu. Regelmäßig wurde der Kandidat Russlands ausgebuht, egal wie die gesangstechnische Leistung tatsächlich war. Gerade die Europäer, die immer wieder vom erhöhten moralischen Gestus aus, für sich in Anspruch nehmen, Vorreiter der Moral zu sein und im Kampf gegen Diskriminierung stolz das Banner federführend tragen, bekleckern sich hier nicht gerade mir Ruhm. Sportler sind Sportler und Künstler sind Künstler und sie deshalb in Sippenhaft zu nehmen, nur weil sie aus dem falschen Land kommen, ist ein Armutszeugnis. All dies führt nun dazu, dass einer der Favoriten, Russland, welches fast immer unter den besten 10 zu finden war, in diesem Jahr nicht beim ESC 2017 antreten wird und somit auch keine Wettquoten bestehen. Inn den Statuten heißt es ausdrücklich: „Kein Lied, kein Auftritt darf den ESC oder die EBU in Misskredit bringen!“ Zudem darf der ESC auch nicht für politische Ziele instrumentalisiert werden. Die Ukraine freilich interessiert dies wenig und kurzer Hand wurde dem russischen Kandidaten, der Sängerin Julia Samoilowa, die Einreise und damit auch der Auftritt verwehrt. Als Begründung für diese Ohrfeige nach Russland muss ein Gastspiel der Sängerin 2015 auf der Krim herhalten. Trotz der Proteste von Seiten Russlands fanden die Veranstalter keinen Weg die Ukrainische Führung umzustimmen und somit findet dieser Event ohne Russland statt. Anstatt die Bühne des Sports oder der Kunst zu Verständigung zu nutzen, wird hier wieder einmal den Machtspielchen der Politiker Tür und Tor geöffnet.

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