Cherry AB ÜbernahmeIn gut zwei Wochen ist es so weit und in Schweden beginnt eine neue Ära der Regulierung des Glücksspiels mit Online Casino Lizenzen. Allerdings, so scheint es momentan, hat dieser Schritt zur Öffnung des Marktes weitaus größerer Konsequenzen für die heimischen, großen Glücksspielunternehmen als zu Beginn noch vermutet. Denn neben den zu erwartenden Umsatzsprüngen steigen nun ebenfalls immer mehr finanzstarke Unternehmen oder Hedgefonds in die Branche ein, um sich gleich ganze Konzerne unter den Nagel zu reißen. Neuster Übernahmekandidat ist die bekannte Firma Cherry AB, die hauptsächlich für das gleichnamige Online Casino sowie für die in Deutschland sehr beliebten virtuellen Spielhallen Sunmaker und SunnyPlayer bekannt ist. Umgerechnet fast 900 Millionen Euro wurden jetzt als Angebot auf den Tisch gelegt und so stellt sich natürlich nun die Frage, ob das Sunmaker Casino und SunnyPlayer einen oder gleich mehrere neue Besitzer erhält.

Morten Klein bietet für seine eigenes Glücksspielunternehmen mit

Größere Regulierung und das Anheben von Steuern und Abgaben auf Glücksspiele sorgen in der Branche zunehmend für kleinere Gewinnmargen. Um hierbei gegen die großen Player mithalten zu können, entschließen sich immer mehr Glücksspielfirmen in Europa Konkurrenten zu übernehmen oder gar mit Ihnen zu fusionieren. Dies senkt die Kosten, stärkt die eigene Finanzkraft und setzt ebenfalls Mittel frei für Innovationen in neue Technologien. Cherry AB mit seinen Online Casinos Sunmaker und SunnyPlayer hat dies ebenfalls erkannt und sich deshalb entschlossen, den eigenen Aktionären das aktuelle Übernahmeangebot schmackhaft zu machen. Denn das Angebot eines Konsortiums unter der Namen European Entertainment Intressenter BidCo AB scheint für den Vorstand von Cherry AB äußerst verlockend zu sein. Der Interessent ist bereit fast 900 Millionen Euro für sämtliche, freien Aktien, die nicht von Vorstandsmitgliedern des Glücksspielkonzerns oder Beteiligten des Konsortiums gehalten werden, hinzublättern. Pro Wertpapier entspricht diese einem Aufschlag von rund 20 Prozent auf den Schlusskurs, der bei Abgabe des Angebots ermittelt wurde.

Besonders interessant an diesem Angebot ist, dass zum Konsortium, neben verschiedenen Hedgefonds wie Bridgepoint, Prunus Avium Ltd. oder die Klein Group AS, auch Morten Klein gehört. Dieser sitzt allerdings zugleich ebenso im Board of Directors bei Cherry AB und dies sogar noch als dessen Vorsitzender. Deshalb, um etwaigen Interessenskonflikten bei der Beurteilung des 900 Millionen Euro schweren Übernahmeangebots aus dem Weg zu gehen, durfte Morten Klein bei der Abstimmung hierüber nicht teilnehmen. Doch auch ohne ihn kam das eingerichtete Komitee beim Betreiber des Sunmaker Casinos und SunnyPlayer zum fast einstimmigen Ergebnis, dass es sich bei diesem Angebot um eine faire Offerte handelt, wenn sogar die zu erwartende, positive Entwicklung des Konzerns mit eingepreist wird. Als einziges Mitglied enthielt sich der Arbeitnehmervertreter seiner Stimme. Das derzeit unterbreitete Angebot wird am 20. Dezember in Kraft treten und bis einschließlich dem 23. Januar 2019 gültig bleiben.

Derzeit besitzen die Mitglieder des Konsortiums inklusive Morten Klein bereits rund 47,4 Prozent aller Aktien von Cherry AB und dadurch bereits rund 37,9 Prozent aller Stimmen. Bislang sind ebenfalls bereits feste Zusagen über den Verkauf von weiteren 11,6 Prozent der Wertpapiere des Glücksspielkonzerns eingegangen, die wiederum weitere 28,5 Prozent der Stimmanteile abbilden. Da es sich hierbei um bereits festgezurrte Vereinbarungen handelt, steht der Übernahme wohl kaum noch etwas im Wege, solange zumindest die diversen Wettbewerbsbehörden keine gravierenden Einwände erheben. Mit allen festen Zusagen kommt das Konsortium inklusive Morten Klein bereits auf 59 Prozent der Aktien und 66,4 Prozent der Stimmen.

Was wird nach der Übernahme aus dem Sunmaker Casino und SunnyPlayer?

Wie immer bei Übernahmen und Fusionen stellt sich natürlich nicht nur für die einzelnen Mitarbeiter die Frage, wie es denn nach vollzogenem Erwerb denn nun weitergehen wird. Denn auch für die Kunden eines Online Casinos kann ein Wechsel des Eigentümers manchmal große Veränderungen bringen. Hier können wir jedoch bereits erst einmal Entwarnung geben, zumindest wenn wir den Verlautbarungen von Cherry AB vertrauen. Denn vor allem die Zusagen, möglichst kaum etwas an den bestehenden Strukturen sowie dem Geschäftsmodell etwas verändern zu wollen, waren ausschlaggebend für die positive Reaktion und die Empfehlung an die Aktionäre das Angebot anzunehmen. Ebenfalls für eine gewisse Kontinuität dürfte auch die Personalie um Morten Klein sorgen, der bereits seit 2011 im Board of Directors sitzt und seit 2017 sogar als Chairman fungiert. In gleicher Funktion ist er ebenso bei der Klein Group AS tätig, die eine der Firmen ist, die sich im Konsortium versammelt haben.

Mit Morten Klein, der Cherry AB seit vielen Jahren gut kennt und den Zusagen, sich vor allem auf den Ausbau des Geschäfts zu konzentrieren, stehen die Chance sehr gut, dass sich für die Kunden kaum etwas negativ verändern wird. Zwar betreibt Cherry Ab gleich eine ganze Handvoll an Online Casinos, doch laufen diese fast alle im stark umkämpften Markt hervorragend. Vor allem das Sunmaker Casino sowie SunnyPlayer, die beide klar auf den deutschsprachigen Markt ausgerichtet sind, gelten als klare Zugpferde im Konzern. Deshalb dürften hier die Chancen sehr gut stehen, dass diese beiden virtuellen Spielhallen nicht nur weiterhin am Markt bleiben, sondern womöglich noch weiter ausgebaut werden dürften. Ebenfalls so etwas wie einen Schutz dürfte auch das Cherry Casino genießen, als namensgleiches Aushängeschild im Internet.

Neben den bekannten Online Casinos in Deutschland wie dem Cherry, Sunmaker und SunnyPlayer, verfügt der schwedische Konzern noch über diverse weitere virtuelle Spielhallen wie beispielsweise ComeOn. Durch die geplante Übernahme erhalten jedoch die neuen Besitzer nicht nur stark positionierte Online Casinos, sondern ebenso einen der wichtigsten Hersteller für Spielautomaten. Gerade Yggdrasil Gaming dürfte über die nächsten Jahre zu einem richtigen Goldstück im Portfolio von Cherry AB werden, zumindest wenn es ihnen gelingt, weiterhin mit Innovationen und hoher Qualität die Konkurrenz vor sich herzutreiben.

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