“Häuptlinge” unters sich: v.l.n.r.: Mag Thomas Graf (NOVOMATIC-Technologievorstand), Ernest L. Stevens (Vorsitzender der NIGA) und Mag. Harald Neumann (NOVOMATIC-Vorstandsvorsitzender) Fotocredit: NOVOMATIC/Thomas Meyer Photography
Vor wenigen Tagen öffnete der österreichische Glücksspielkonzern Novomatic seine heiligen Pforten der Firmenzentrale in Gumpoldskirchen für einen ganz besonderen Gast. Mit Ernest L. Stevens besuchte kein geringer den Novoline Spielautomatenhersteller, als der langjährige Chef der US-amerikanischen Indianer-Casinos. Bereits seit vielen Jahren gehört Novomatic zu den großen Lieferanten der Spielbanken in den Indianerreservaten in den USA und so wollte sich Ernest L. Stevens die Produktion der österreichischen Geldspielgeräte einmal selbst anschauen.
Die Indianer-Casinos in den USA sind große Abnehmer der Novoline Spielautomaten
Beim Besuch von Ernest L. Stevens, dem Chairman der National Indian Gaming Association in den USA, ließen es sich CEO Harald Neuman und Technologievorstand Thomas Graf nicht nehmen, den so wichtigen Gast selbst zu begrüßen. Immerhin vertritt Stevens in seiner Funktion 250 Indianerstämme in 29 Bundesstaaten, in denen wiederum Hunderte Casinos betrieben werden. Als oberster Entscheidungsträger in Sachen Spielbanken ist seine Gunst ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg für einen global agierenden Glücksspielkonzern wie Novomatic in den USA. Diesen ungeheuren Einfluss in der Branche zeigt sich schon allein bei der Wortwahl in der Pressemitteilung vonseiten des Novoline Spielautomatenherstellers zum absolvierten Besuch. So äußerte sich beispielsweise CEO Harald Neuman mit den Worten: „Es ist natürlich eine Ehre, Ernest L. Stevens bei uns in Gumpoldskirchen begrüßen zu dürfen und ihm einen Einblick in unsere Produktion geben zu können. Die National Indian Gaming Association gehört zu den bedeutendsten Organisationen in den USA und ist für Novomatic ein wichtiger Partner.“
Doch nicht nur Novomatic weiß die lange Zusammenarbeit mit der NIGA und Ernest L. Stevens als deren Chairman zu schätzen. Auch für Vorsitzenden des Dachverbands der US-amerikanischen Indianer-Casinos ist die Partnerschaft mit den Österreichern von Wert. Schließlich entscheiden vor allem die Qualität und das Angebot der in den Spielbanken aufgestellten Geldspielgeräte schlussendlich über die Anzahl der Gäste und damit ebenso über den wirtschaftlichen Erfolg. Novomatic hat hier über viele Jahre ihre zahlreichen Produkte an die Indianer-Casinos geliefert und sich dabei einen exzellenten Ruf erarbeitet. Egal ob Novoline Spielautomaten, elektronische Tischspiele oder komplette Casino-Managementlösungen, die Österreicher können fast alles liefern, was das Herz eines Betreibers begehrt. Für Ernest L.Steven als Chairman der NIGA steht dabei vor allem die Zuverlässigkeit und das hochwertige Ambiente der Geldspielgeräte aus Österreich im Vordergrund. So äußerte er sich hierzu wie folgt: „Novomatic-Produkte sind in den USA für ihre modernste Technologie, Zuverlässigkeit und Hochwertigkeit bekannt. Daher ist es für mich sehr spannend, die Konzernzentrale in Niederösterreich zu besichtigen.“
Nach seinem Abstecher bei Novomatic wird Ernest L. Stevens zur kommenden Glücksspielmesse ICE London weiterreisen, die als größte und wichtigste Ausstellung der Branche gilt. Selbstverständlich wird hier ebenso wieder der österreichische Konzern mit seinen Novoline Spielautomaten präsent sein.
Warum ist der Einfluss der Indianer-Casinos auf die Glücksspielbranche so gewaltig?
Die Geschichte und der immer größer werdende Einfluss der sogenannten Indianer-Casinos in den US-amerikanischen Reservaten liegt in einem Gesetz von 1988, dem Indian Gaming Regulatory Act. Dieser wurde gleich aus mehreren Gründen ins Leben gerufen. Zum einen sollte er eine Art der Wiedergutmachung für die historische Vertreibung und fast gelungene Auslöschung der indianischen Kultur in der Eroberung des nordamerikanischen Kontinents sein. Zum anderen sollten hierüber die Reservate finanziell auf die Beine kommen, um Arbeitslosigkeit zu reduzieren und Mittel für die soziale Infrastruktur zu generieren. Das Besondere an dem Indian Gaming Regulatory Act ist, dass die Indianerstämme nicht nur Spielbanken auf ihren Territorien selbstverantwortlich verwalten dürfen, sie müssen auch auf die Einnahmen keine Steuern zahlen. Sämtlicher Gewinn in den letzten rund 30 Jahren konnte deshalb in den Aufbau von Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern fließen und somit die soziale wie auch wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich positiv beeinflussen.
Diese Freiheit in Sachen Glücksspiel führte dazu, dass mittlerweile rund 480 Casinos in den Reservaten der circa 250 Indianerstämme in 29 Bundesstaaten betrieben werden. Organisiert sind sie wiederum in der NIGA, der National Indian Gaming Association, deren Vorsitzender Ernest L. Stevens seit vielen Jahren ist. Unter seiner Führung, er bestreitet mittlerweile seine neunte Amtszeit, entwickelte sich das Geschäft mit dem Glücksspiel immer stärker, was zu immer größerem Einfluss auf die gesamte Branche führte. Betrugen sämtliche Einnahmen aus Spielautomaten, Roulette und anderen Genres im Jahr 2000 noch rund 11 Milliarden US-Dollar, lagen diese bereits im Jahr 2017 bei ungeheuren 37,3 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht nicht nur einer Verdreifachung in weniger als 20 Jahren, sondern die NIGA stellt zugleich mittlerweile den Löwenanteil der gesamten Einnahmen aus dem Glücksspiel in den USA dar.
Ernest L. Stevens ist nicht nur seit fast zwei Jahrzehnten der Vorsitzende der NIGA, sondern bekleidet in der Vergangenheit noch zahlreiche weitere Positionen bei den Indianerstämmen in den USA. So war er beispielsweise gewählter Stadtrat der Oneida Nation in Wisconsin, erster Vizepräsident des National Congress of American Indians sowie langjähriges Vorstandsmitglied im National Center for American Indian Enterprise Development. Außerdem besitzt er noch einen Bachelor of Science in Strafjustiz.
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