Casinos Austria InternationalDie Entscheidung der CASAG, mit ihrer Tochtergesellschaft, der Casinos Austria International, ins benachbarte Fürstentum Liechtenstein zu expandieren, scheint sich ausgezahlt zu haben. Wie der jetzt vorgelegte Halbjahresbericht zeigt, konnte das neue Casinos im Schaanwald die zuvor gesteckten Erwartungen mehr als Erfüllen. Dies verleiht der vormals angeschlagenen Casinos Austria International nun den lang erhofften Aufwind.

Umsätze und Finanzergebnis der Casinos Austria International steigen

Gute Nachrichten für die österreichische CASAG, denn sowohl die Umsätze wie auch das Finanzergebnis der Casinos Austria International konnten im ersten Halbjahr deutlich gesteigert werden. Dies dürfte in der Führungsetage, rund um Alexander Labak, wohl mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen worden sein, auch wenn es in der Vergangenheit unterschiedliche Meinungen über die Zukunft der Tochtergesellschaft gab. Noch nicht allzu lange ist es her, dass Teile der Eigentümer innerhalb des Mutterkonzerns CASAG die Casinos Austria International am liebsten so schnell wie möglich verkauft hätten. Allerdings konnten sich hier Novomatic und die Sazka Gruppe gegen die staatliche ÖBIB nicht durchsetzen. Gerade für letztere dürfte die Nachricht über die besseren Zahlen Wasser auf die Mühlen sein, das es doch richtig war an der CAI vorerst festzuhalten.

In den ersten 6 Monaten diesen Jahres konnte die CAI mit ihren Casinos in Deutschland, Belgien, Australien, und Ungarn sowie mit dem neuen Schmuckstück in Liechtenstein Spielererlöse in Höhe von rund 72,9 Millionen Euro erzielen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutete dies eine enorme Steigerung von fast 11 Millionen Euro oder 17,6 Prozent, denn vergangenes Jahr standen hier zum selben Zeitpunkt lediglich 62 Millionen Euro in den Büchern. Dieser deutlichen Steigerung stand jedoch ein deutlich geringeres Wachstum bei den Nettospielerlösen gegenüber, die sich nur von vormals 38,5 Millionen Euro auf nun 42,8 Millionen Euro steigern konnten. Schuld daran waren vor allem die viel höheren Glücksspielabgaben, die die Casinos Austria International in diesem ersten Halbjahr zu zahlen hatte. Gingen hier noch in den ersten 6 Monaten in 2017 23,4 Millionen Euro an die verschiedenen Staaten, waren es jetzt schon etwas mehr als 30 Millionen Euro. Trotz dieses Umstands gelang es jedoch der CAI auch das Betriebliche Ergebnis zu steigern. Hier ging es mit 13,9 Prozent von vormals 5 Millionen Euro auf jetzt 5,8 Millionen Euro ebenfalls kräftig rauf. Am deutlichsten jedoch gelang es der Casinos Austria International das Konzernergebnis zu verbessern. Dieses konnte mit einem Zuwachs von 94,3 Prozent nahezu verdoppelt werden. Und so stehen nun für das erste Halbjahr anstatt 1,3 Millionen Euro 2,5 Millionen Euro in der Bilanz.

Nach vielen Jahren, in denen die CAI zum Teil extreme Rote Zahlen schrieb, scheint nun jedoch die Kehrtwende eingeleitet. Schon die Gesamtbilanz für 2017 war deutlich positiver ausgefallen, als in vielen Jahren zuvor. Allerdings steht immer noch ein massiver Schuldenberg in Höhe von insgesamt rund 217 Millionen Euro in den Büchern, die sich aus 32 Millionen kurzfristigen und 185 Millionen langfristigen Schulden zusammensetzt. Hier wird es wohl noch geraume Zeit dauern, bevor dieser signifikant abgetragen werden kann.

Das Casino in Liechtenstein rentiert sich schon jetzt

Der wohl wichtigste Grund für die positiven Zahlen der Casinos Austria International war das erst im vergangenen Herbst eröffnete Casinos im Fürstentum Liechtenstein. Wie schon beim tollen Ergebnis der zweiten Spielbank in dem kleinen Land, welches von Novomatic betrieben wird, scheint es so, als ob nach 171 Jahren Glücksspielabstinenz nun der Franken im Fürstentum so richtig rollt. Denn die hier neu hinzukommenden 4,88 Millionen Euro an Nettospielerträgen, sind fast die gleiche Summe, um die die gesamten Einnahmen in diesem Bereich bei der CAI gewachsen sind. Ohne das neue Casino in Liechtenstein hätte es für die Casinos Austria International sogar einen leichten Verlust in Höhe von fast 600.000 Euro gegeben. Es war also eine weise Entscheidung für die Tochtergesellschaft der CASAG ins benachbarte Fürstentum zu expandieren.

Ebenfalls gut hat sich das Geschäft mit den Casinos in Deutschland entwickelt, was vor allem der großen Schließungswelle bei den Glücksspieltempeln durch die Politik zu verdanken war. Die Ausdünnung der Konkurrenz und ein verbessertes Angebot an Spielautomaten in den Casinos ließen die Zahl der Kunden deutlich ansteigen. Dadurch konnte die Nettospielerlöse in Deutschland um 2,36 Millionen Euro erhöht werden. Die weiteren Standorte in Ländern wie Belgien mit plus 0,81 Millionen Euro und Tschechien mit plus 0,44 Millionen Euro trugen ebenso ein klein wenig zum positiven Ergebnis bei. Deutlich Federn lassen musste die CASAG allerdings in Kanada. Hier lief im Januar der Vertrag für das dortige Casino aus und so vielen damit auch etwas mehr als 4 Millionen Euro an Nettospielerträgen weg. Zum Glück jedoch konnte dies das neue Casino in Liechtenstein mehr als kompensieren.

Wie gut die Entscheidung der CASAG über die CAI ins Fürstentum Liechtenstein zu expandieren und ein Casino zu eröffnen war, wird sich für den gesamten Konzern jedoch erst am Ende des Jahres zeigen. Dann nämlich wird der Mutterkonzern die Bilanzzahlen für 2018 vorlegen und es wird sich zeigen, ob das Casino in Liechtenstein womöglich sein gutes Ergebnis auf Kosten der österreichischen Spielbanken eingefahren hat. Gut möglich, dass nun viele Bürger im Fürstentum lieber zu Hause an den Spielautomaten zocken und somit als Kunden in Österreich wegfallen.

 

Quelle: issuerinfo.oekb.at – Die Bilanz finden Sie hier hier als pdf zum Download unter dem Punkt “Casinos”.

 

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