Boris Becker im CasinoEs ist kein Geheimnis, dass der ehemalige Tennisprofi Boris Becker einen ausgesprochenen Hang zum Glücksspiel besitzt. Denn seit Jahren ist er immer wieder einmal bei diversen Pokerturnieren zu Gast gewesen und hin und wieder konnte er hier sogar kleinere Gewinne mit nach Hause nehmen. Lange Zeit war diese Leidenschaft fürs Kartenspiel für Boris Becker kein Problem, galt er doch, trotz einiger Skandale wie der „Samenraub“ und die Steuerhinterziehung, immer noch als Ikone. Nun jedoch könnte die Teilnahme an gleich zwei Pokerturnieren in Tschechien für Ärger sorgen. Denn der mehrfache Sieger des wichtigsten Tennisturniers der Welt, Wimbledon, ist offiziell Pleite, spielt aber trotzdem um 1 Million Euro Preisgeld im Casino. Wie die Bildzeitung in einem Artikel minutiös auflistet, lief es dabei für Boris Becker am vergangenen Donnerstag gar nicht einmal so schlecht. Mit großem Grinsen auf dem Gesicht trat der ehemalige Tennisprofi im King’s Casino zuerst bei den „Partypoker German Poker Championships“ und danach noch bei „Celebrity CashKings“ an. Als echte Ikone wurde er dabei mit einem Hubschrauber extra zum Casino geflogen.  Das Boris Becker beim Poker mehr als nur ein bekanntes Gesicht darstellt und er tatsächlich einiges auf dem Kasten hat, zeigte sich recht schnell im Turnier gegen die Profis. Denn Becker konnte zwischenzeitlich aus den 2.200 Euro Startgeld einen Gewinn von stattlichen 38.000 Euro realisieren. Ein Umstand, der seinen Gläubigern sicherlich gefallen hätte können, immerhin schuldet er ihnen Millionen an Euro. Doch nun wendete sich leider das Blatt für unseren lieben Boris. Denn seine Strategie mit einer Straße All In gegen Grospellier zu gehen, erwies sich am Ende als Totalschaden. Denn Grospellier gelang mit der letzten Karte ein Full House und Boris Becker sackte kreidebleich in seinen Sessel. Nun ja, so nahe liegen halt beim Poker Glück und Pech beieinander.

Boris Becker spielte nach seinem missglückten All In noch einige Runden weiter und konnte am Ende immerhin noch einen Gewinn von 2798 Euro einfahren. Sicherlich wären die fast 40.000 Euro, die Becker zwischenzeitlich sein Eigen nennen durfte, ihm definitiv lieber gewesen.

Boris Becker ist offizieller Markenbotschafter von PartyPoker

Ein Mensch der Pleite ist, sollte nicht ins Casino gehen, denn natürlich kommt dann ganz schnell die Frage auf, woher die verzockten Summen oder Startgelder für den ganzen Spaß denn herkommen. Doch trotz dieser Weisheit passiert es doch recht häufig, dass ausgerechnet Schuldner, die eigentlich alles unternehmen müssten, ihre Schulden zurückzuzahlen, ins Casino gehen. Möglicherweise ist für sie gerade das Glücksspiel ein Art der Kompensierung ihrer eigenen Probleme. So ist neben Boris Becker, ebenfalls Andreas P., der Ex-Lebensgefährte der österreichischen Skifahrerin Michaela Dorfmeister, nach seiner Pleite mehrfach in Casinos gesehen worden. Bei Deutschlands Tennislegende liegt der Fall jedoch ein wenig anders, denn er ist zugleich Markenbotschafter von PartyPoker. In seiner Funktion als Werbefigur ist es vertraglich seine Pflicht, sich hin und wieder bei großen Pokerturnieren blicken zu lassen. Deshalb hat PartyPoker ihm ebenfalls das Startgeld für die „Partypoker German Poker Championships“ im tschechischen Casino bezahlt. Ebenfalls ist der Hubschrauberflug durch das Glücksspielunternehmen organisiert worden. In diesem Bereich ist alles sauber, doch das zweite Pokerturnier des Abends, das „Celebrity CashKings“, fiel hier nicht unter die Vereinbarung zwischen Becker und PartyPoker. Und so stellte die Bild-Zeitung dem ehemaligen Tennisspieler die unangenehme Frage nach der Herkunft des Geldes für dieses Turnier. Denn dieses wurde als „Cash Game“ ausgetragen, bei dem sich Spieler immer wieder in die Runde einkaufen können. Vor dem Hintergrund seiner festgestellten Pleite und den daraus resultierenden Verpflichtungen, zog es Becker jedoch vor, diese Frage unbeantwortet zu lassen. Ein Umstand der durchaus für Ärger sorgen könnte, denn Gläubiger sehen Glücksspiele um sehr viel Geld nun wirklich nicht gern.

Boris Becker ist seit Dezember 2016 Markenbotschafter bei PartyPoker und in dieser Funktion auf diversen Pokerturnieren zugegen. Seine Leidenschaft für Poker jedoch schon deutlich älter, denn Becker war bereits von 2007 bis 2013 Markenbotschafter von PokerStars. Das höchste Preisgeld seiner Pokerkarriere erreicht der Ex-Tennisprofi bei der World Poker Tour im Bellagio und strich dort als 40. einen Gewinn von 40.000 Dollar ein.

Boris Becker hat angeblich Schulden von mehr als 50 Millionen Euro

Laut seinem Anwalt, war Boris Becker noch nie jemand, der als Sachverständiger in Sachen Finanzen betrachtet werden kann. Dies dürfte sicherlich einer der Hauptgründe für die desaströse Finanzlage der Tennis-Ikone sein. Mittlerweile belaufen sich seine Schulden angeblich auf gigantische 57,5 Millionen Euro. Was er mit all diesem Geld getan hat, ob er es einfach in Casinos verzockt oder durch schlechte Investments verloren hat, weiß wohl nur Becker selbst. Feststeht jedoch, dass er nicht mehr in der Lage ist seine Verbindlichkeiten zu bezahlen. Erst im Juni hatte ein britisches Gericht Boris Becker offiziell für Pleite erklärt. Der Ex-Tennisprofi schuldet demnach dem Bankhaus Arbuthnot Latham & Co, laut der Bildzeitung, die ihre Informationen wiederum vom britischen „Insolvency Service“ haben will, rund 22 Millionen Euro. Der Focus konfrontierte Beckers Anwalt Christian-Oliver Moser mit dieser Summe, die dieser als reine Spekulation der Bildzeitung abtat. Ebenfalls hatte das Boulevardmagazin berichtet, dass der britische „Insolvency Service“ das noch verwertbare Vermögen von Boris Becker auf gerade einmal 330.000 Euro beziffert. Diese Schulden sind jedoch nur ein Teil der gesamten Ausstände, denn Boris Becker hat noch offene Verbindlichkeiten in Höhe von 36,5 Millionen Euro bei Hans-Dieter Cleven. Diese Summe wurde ebenfalls von Schweizer Gerichten offiziell festgestellt. Allerdings hatte es Cleven, die frühere rechte Hand des Metro-Gründers Otto Beisheim, versäumt, seine Forderungen gegen Becker durch eine Kündigung oder eine Aufhebungsvereinbarung des Darlehns sofort geltend zu machen. Trotz dessen müssen diese Gelder jedoch irgendwann zurückgezahlt werden, genau wie die Schulden beim britischen Bankhaus. Wie diese gigantische Summe jedoch jemals von Boris Becker aufgebracht werden soll, steht in den Sternen. Doch lässt sich der Ex-Tennisprofi dadurch nicht seinen Spaß am Poker nehmen, wie er zuletzt wieder einmal demonstrativ zeigte.

Lange Zeit waren Boris Becker uns Hans-Dieter Cleven Geschäftspartner. Über viele Jahre hinweg lieh der Unternehmer ihm immer wieder große Summen für Steuernachzahlungen oder Strafen. Dabei soll Becker, laut Cleven, mittlerweile all seine Besitztümer als Sicherheiten bei ihm angeben haben.

 

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