Betsson ist gleich CEO Pontus Lindwall und Pontus Lindwall ist gleich Betsson! So zumindest konnte lange Zeit die die Verbindung zwischen dem bekannten schwedischen Buchmacher und Online Casino Betreiber und seinem CEO beschrieben werden. Nun jedoch scheint sich die Ära Pontus Lindwall dem Ende zuzuneigen, denn wie der Glücksspielkonzern jetzt öffentlich mitteilte, ist das Unternehmen ab sofort auf der Suche nach einem Nachfolger, der die Geschäftsführung übernehmen soll. Ob dieser aus den eigenen Reihen oder von außerhalb kommen wird, ist bislang noch völlig unklar.
Mehr als 20 Jahr prägte Pontus Lindwall als CEO den Glücksspielkonzern Betsson
Die Arbeit ist getan und so ist es Zeit den Staffelstab an die nächste Generation weiterzureichen! So oder so ähnlich lässt sich die neuste Ankündigung des bekannten Buchmachers Betsson interpretieren, denn der Glücksspielkonzern ist ab sofort offiziell auf der Suche nach einem Nachfolger für den langjährigen CEO Pontus Lindwall. Nachdem Lindwall bereits von 1998 bis 2011 Geschäftsführer des Online Casino Betreibers war, kehrte er 2017 noch einmal auf den Posten zurück, um Betsson wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Wie die letzten Halbjahreszahlen für 2021 zeigten, ist ihm dies einmal mehr eindrucksvoll gelungen, immerhin konnte in diesem Zeitraum der Glücksspielkonzern zwischen April und Juni sein bestes Quartal aller Zeiten feiern. Aufgrund der starken Entwicklung in den letzten Jahren ist bei der Wahl des Nachfolgers von CEO Pontus Lindwall keine überstürzte Eile geboten und Betsson kann sich deshalb ausreichend Zeit lassen, den perfekten Kandidaten zu finden. Dies wird auch nötig sein, immerhin wird dieser die mächtigen Fußstapfen des Vorgängers ausfüllen müssen. Trotz dessen steht bereits jetzt fest, dass mit dem Abgang von Lindwall an der Spitze eine Ära Ende wird. Der noch amtierende CEO war nämlich auch der Gründer von Betsson im Jahr 1998, als der Buchmacher und Online Casino Betreiber noch in Großbritannien firmierte. Wer ihn schon bald beerben wird, steht allerdings noch nicht fest und so könnte der Nachfolger aus den eigenen Reihen stammen oder von einem anderen Glücksspielkonzern nach Schweden kommen.
Patrick Svensk, der Vorstandsvorsitzende von Betsson, fasste noch einmal die jüngere Vergangenheit, die Leistung von CEO Pontus Lindwall sowie die strategischen Überlegungen des Unternehmens für die nähere Zukunft zusammen. Er erklärte hierzu: „Pontus Lindwall hat eine unschätzbare Rolle bei der erfolgreichen Entwicklung von Betsson gespielt. Als er 2017 die Position des CEO übernahm, war es seine Mission, die Position des Unternehmens zu stärken und eine solide Plattform für weiteres Wachstum zu schaffen. Diese Aufgabe ist nun abgeschlossen. Wir sind dankbar für all die gute Arbeit, die Pontus Lindwall in diesen Jahren geleistet hat, und das starke Fundament, das er für die Zukunft geschaffen hat.“
Alles begann bereits 1963 mit dem Vater
Nicht nur für den noch amtierenden CEO Pontus Lindwall geht mit dem Ausscheiden bei Betsson eine Ära zu Ende, sondern ebenso für die ganze Familie. Tatsächlich ist der Buchmacher und Online Casino Betreiber nämlich geschichtlich untrennbar mit der Familie Lindwall verbunden, genau wie NetEnt oder Cherry. Schon 1963 gründete Vater Bill Lindwall gemeinsam mit Rolf Lundström das Glücksspielunternehmen Restaurang Rouletter in Schweden und startet im Land mit den ersten eigenen Spielhallen. 1972 schließlich wurde das Unternehmen in Cherry Förtagen umbenannt und die bis heute berühmten Kirschen als Firmenlogo eingeführt. Sohnemann Pontus Lindwall wiederum gründete 1998 den Buchmacher Betsson in Großbritannien und trat damit als Glücksspielunternehmer in die Fußstapfen des Vaters. Zeitgleich kaufte sich Cherry beim Spielautomatenhersteller NetEnt ein. In den Jahren 2000 bis 2005 übernahm Cherry schließlich komplett zuerst NetEnt und später auch noch Betsson. In diesem Zeitraum übernahm 2002 Pontus Lindwall als CEO von Betsson ebenfalls die Rolle des Geschäftsführers bei Cherry und beerbte damit offiziell seinen Vater Bill Lindwall. Diese interessante Dreikonstellation aus Cherry, Betsson und NetEnt sollte jedoch nicht allzu lange unter einem Dach vereint bleiben, denn nur wenig später wurden der Spielautomatenhersteller und der Buchmacher vom Glücksspielkonzern abgespalten. Hauptprofiteure waren damals vor allem die Aktionäre von Cherry, unter denen die Anteile der beiden neu geschaffenen Börsenunternehmen aufgeteilt wurden. Vor diesem Hintergrund ist der Abgang von Pontus Lindwall als CEO von Betsson tatsächlich eine Zeitenwende, denn zugleich ist dies auch das Ende des Einflusses der Familie Lindwall auf die Geschicke dieser drei Firmen. NetEnt gehört mittlerweile zu Evolution, Cherry wurden von seinen eigenen Vorständen übernommen sowie von der Börse genommen und bei Betsson haben längst andere Familien und Investoren die Mehrheit und damit das Sagen.
Zu den letzten großen Amtshandlungen von CEO Pontus Lindwall zählte in den letzten beiden Jahren ganz klar die deutlich stärkere Ausrichtung des Konzerns nach Amerika. Mehrere Übernahmen und Investitionen von und in Technologiefirmen, Zahlungsdienstleister sowie Buchmacher und Online Casino Betreiber belegen dies deutlich. Zugleich hat sich Betsson verstärkt mit einigen eigenen Online Casinos aus schwierigen Märkten in Europa wie Deutschland oder Großbritannien zurückgezogen.
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