Online Casino Betreiber abgestraft

Wieder einmal geht die schwedische Glücksspielaufsichtsbehörde Spelinspektionen hart gegen Online Casino Betreiber und Buchmacher vor. Darunter auch bet365. (Foto: Spelinspektionen.se)

Bislang galt die UKGC, die britische Glücksspielbehörde wohl als die strengste Aufsicht für Online Casinos und Buchmacher, bei er recht schnell Strafen in Millionenhöhe wegen Verstöße fällig werden. Nun jedoch scheint die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen zu versuchen der UKGC den Rang abzulaufen und hat schon wieder 8 Betreiber oder Bestizer von Online Casinos und Plattformen für Sportwetten mit harten Geldbußen bestraft. Darunter befinden sich so ziemlich alle großen Player der Branche, von bet365 über die GVC Holdings bis hinzu Betfair.

Wetten auf Spiele mit Minderjährigen sind in Schweden nicht erlaubt

Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist der Glücksspielmarkt in den Bereichen Online Casinos und Sportwetten im Internet in Schweden für ausländische und heimische Betreiber geöffnet, aber auch streng reguliert. Obwohl gerade einmal seit dem Startschuss etwas mehr als 6 Monaten vergangen sind, wurden bereits mehrere große Player der Branche mit saftigen Geldbußen bestraft. So erwischte es beispielsweise SkillOnNet, der Besitzer des DrückGlück Casinos genauso wie den Buchmacher Betsson, der wegen seinem Online Casino Nordicbet eins auf den Deckel bekam. Während jedoch beide Firmen wegen ihren Angeboten beim Casino Bonus durch die Spelinspektionen an den Pranger gestellt wurden, verstießen die nun abgestraften 8 Betreiber und Besitzer von Glücksspielseiten auf andere Weise gegen die Regularien. In Schweden ist es nämlich nicht nur verboten einem Kunden nach dem Willkommensbonus ein weiteres Schmankerl zu servieren, sondern ebenso Wetten auf Spiele oder Veranstaltungen anzubieten, bei denen mehrheitlich Minderjährige dran teilnehmen. Dazu gehören beispielsweise auch Fußballspiele der Mannschaften U19 sowie U21 und dies sowohl auf der Ebene der Partien in der Liga sowie der Nationalmannschaften. Genau hiergegen haben bet365 sowie 7 weitere namhafte Betreiber und Besitzer von Online Casinos mit Sportwetten im Angebot sowie echte Buchmacher verstoßen.

Hier finden Sie eine kurze Übersicht über die Geldstrafen sowie die involvierten Glücksspielfirmen:

  • Hillside (Sport) ENC: Der Betreiber von bet365 wurde von der Spelinspektionen wegen gleich 5 Verstößen verwarnt und muss zudem insgesamt 10 Millionen Schwedische Kronen, was umgerechnet rund 950.000 Euro entspricht, an Strafe zahlen. Bet365 bot schwedischen Spielern insgesamt 5 Partien mit Quoten an, bei denen die Mehrzahl der Spieler noch minderjährig war.
  • The Stars Group Interactive PLC: Ebenfalls mit dem Höchstbetrag von 10 Millionen Schwedischen Kronen und einer Verwarnung wurde die Stars Group Interactive PLC bestraft. Die Firma betreibt neben den schwedischen Varianten von Pokerstars und Pokerstarscasino ebenfalls im Land die Seite Betstars. Insgesamt hatte die Spelinspektionen 2 Verstöße mit Quoten für Spiele mit mehrheitlich Minderjährigen festgestellt gehabt.
  • Flutter Entertainment: Die Marke Betfair von Flutter Entertainment kam hingegen etwas glimpflicher bei der Spelinspektionen für die gleichen Vergehen als bet365 und The Stars Group davon. Zwar gab es ebenfalls eine Verwarnung, doch betrug die Strafzahlung nur insgesamt 5,5 Millionen Schwedische Kronen, was umgerechnet rund 520.000 Euro entspricht. Betfair hatte es versäumt, ein Spiel aus dem Angebot in Schweden zu nehmen.
  • ElectraWorks Limited: Ebenfalls 5,5 Millionen Schwedische Kronen und eine Verwarnung ging an ElectraWorks Limited, die Tochterfirma der GVC Holdings und Besitzer und Betreiber von bwin. Der langjährige Sponsor von Borussia Dortmund und neuer auf den Trikots des FC Valencia wurde wegen insgesamt drei Verstößen bei U19 und U21 Spielen abgestraft.
  • Zecure Gaming Limited: Mit Zecure Gaming Limited traf es die Tochterfirma der bekannten Gaming Innovation Group, die im deutschsprachigen Raum vor allem durch das Rizk Casino und Guts Casino in Erscheinung tritt. Dem Unternehmen wurde ebenfalls zum Verhängnis, dass schwedische Kunden ebenfalls Einsätze auf die im Land verbotenen Spiele tätigen konnten. Neben einer Verwarnung musste die Tochter GIG insgesamt noch 3,5 Millionen Schwedische Kronen, rund 330.000 Euro, als Strafe zahlen.
  • Casinostugan Limited: Mit der Casinostugan Limited traf es noch einen weiteren Betreiber, der seine Wurzeln im Bereich der Online Casinos besitzt, aber eben auch Sportwetten mittlerweile im Programm hat. Er verstieß ebenfalls gegen das Verbot, keine Quoten auf Spiele anzubieten bei denen mehrheitlich Minderjährige teilnehmen. Für das Vergehen wurden ebenso wie schon bei der Tochter von GIG insgesamt 3,5 Millionen Schwedische Kronen fällig und dazu noch eine Verwarnung ausgesprochen.
  • Bethard Group Limited: Auch wenn der schwedische Fußballstar Zlatan Imbrahimovic Miteigentümer beim Besitzer des Bethard Casinos ist, half dies nicht gegen die Strafe, die das Unternehmen von der Spelinspektionen aufgebrummt bekam. Insgesamt 2,5 Millionen Schwedische Kronen und natürlich die obligatorische Verwarnung wurden als ausreichende Buße von der Glücksspielaufsicht angesehen. Umgerechnet betrug die Geldstrafe rund 240.000 Euro.
  • Polar Limited: Als letzter Online Casino Betreiber und Buchmacher wurde noch die Polar Limited für die Verfehlungen auf der eigenen Plattform mit dem eingängigen Namen Coolbet von der Spelinspektionen mit Sanktionen belegt. Allerdings fielen die 700.000 Schwedischen Kronen Geldbuße vergleichsweise mickrig aus, im Vergleich zu den 10 Millionen die sowohl bet365 wie auch The Stars Group hinblättern mussten. Doch immerhin gab es zusätzlich natürlich noch die Verwarnung obendrein.

Online Casino Betreiber wollen in Schweden keine Quoten mehr auf U19 und U21 Spiele mehr anbieten

Saftige Geldstrafen gegen Online Casinos und Buchmacher erfüllen für den Staat und deren Glücksspielaufsichtsbehörde zwei Funktionen, wobei Letztere wohl die wichtigste ist. Zum einen füllen Geldbußen, neben den Steuern und Abgaben, die die Glücksspielfirmen zu entrichten haben, zusätzlich das Staatssäckel. Zum anderen jedoch sind sie auch wichtige Maßnahmen, um die Online Casino Betreiber und Buchmacher zur Einhaltung der Regeln zu erziehen. Die harte Hand der Spelinspektionen seit Beginn dieses Jahres trägt dabei erste Früchte. So haben die abgestraften Glücksspielfirmen angekündigt, sämtliche Quoten auf alle spiele von Teams in den Bereichen U19 und 21 in Schweden aus dem Portfolio zu nehmen. Zwar sehen die Regularien nur vor, dass keine Spiele angeboten werden dürfen, bei denen mehrheitlich Minderjährige daran teilnehmen, doch scheint den Betreibern das Risiko Fehler zu machen nun zu groß. Denn nicht immer kann trotz vorheriger Prüfung ausgeschlossen werden, dass die Mehrheit der Fußballspieler auf dem Platz beim Anstoß auch tatsächlich nicht minderjährig ist. Kurzfristige Änderungen der Aufstellung kurz vor Spielbeginn können hier schnell die Betreiber in die Bredouille bringen.

Die nun ergangenen Strafzahlungen sowie die strenge Regelung bei den Sportwetten im Bereich U19 und U21 sind nicht einfach eine Maßnahme der Spelinspketionen, um die Betreiber der Online Casinos zu gängeln. So erläuterte die Glücksspielaufsichtsbehörde, dass vor allem minderjährige Fußballspieler deutlich stärker für etwaige Manipulationsversuche im Sport gefährdet sind. Zum einen ist ihre charakterliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen und zum anderen sind ihre Einkommen noch nicht in den Sphären wie bei älteren Profis, was große Geldsummen deutlich verführerischer erscheinen lässt. (Quelle: Spelinspektionen.se)

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