Anleger des bekannten Buchmachers und Anbieters von Automatenspielen bet-at-home sind seit gut zwei Jahren wirklich nicht zu beneiden und die neusten Quartalszahlen für die ersten drei Monate in 2022 bringen keine Besserung. Der wegen gerichtlichen Auseinandersetzungen in Österreich vollzogene Rückzug des eigenen Online Casinos sowie die neuen strengen Regeln in Deutschland sorgten regelrecht für einen Zusammenbruch des Geschäfts mit Spielautomaten. Unterm Strich überrascht deshalb der nun vermeldete Rückgang beim Gesamtumsatz um mehr als die Hälfte in nur einem Jahr wohl kaum noch jemanden.
Kein Ende des Negativtrends für bet-at-home in den ersten Quartalszahlen für 2022 erkennbar
Anleger von bet-at-home müssen wieder einmal sehr stark sein, denn die ersten Quartalszahlen für 2022 fallen leider wieder einmal desaströs aus. Wie schlimm es für den renommierten Buchmacher mit österreichischen Wurzeln tatsächlich zwischen Anfang Januar und Ende März dieses Jahres lief, wird allein an einem Fakt deutlich. Bet-at-home verzichtet in den neusten Quartalszahlen für 2022 auf die sonst übliche Gegenüberstellung der Finanzkennzahlen aus dem Vorjahresvergleichsquartal. Die enormen Verluste in nur 12 Monaten an allen Fronten sollten so wohl nicht sofort dem interessierten Leser in Auge springen. Beim Gesamtumsatz fiel dieser Rückgang mit rund 54 Prozent nämlich gewaltig aus und so standen letztlich nur noch gerade einmal rund 14 Millionen Euro in den Büchern. Noch ein Jahr zuvor konnte der deutsche Glücksspielkonzern hier noch gut 30,4 Millionen Euro vermelden. Für bet-at-home ist diese Entwicklung äußerst gefährlich, denn jeder weiterere Rückgang verringert zwangsläufig das Kapital für Investitionen und Marketing, um in der hart umkämpften Glücksspielindustrie wieder Marktanteile zu gewinnen. Diese Negativspirale zu durchbrechen, dürfte wohl die schwierigste Aufgabe werden, der sich der Online Casino Betreiber in seiner langen Geschichte je gegenüber sah. Hauptverantwortlich für die Misere ist wie bereits erwähnt Österreich und Deutschland, die nahezu das gesamte Automatenspiel bei bet-at-home in den Abgrund schickten. Gerade einmal noch mickrige 1,4 Millionen Euro konnte der Konzern mit seinen Online Casino Spielen in den ersten drei Monaten dieses Jahres noch umsetzen. Ein Jahr zuvor lag der Wert noch bei rund 13,2 Millionen Euro, was ein Abschmelzen von unglaublichen 89 Prozent bedeutet. Im ersten Quartal in 2020, also noch vor der Neuregulierung in Deutschland, lag der Umsatz aus Spielautomaten und Live Casinos sogar noch bei gut 18,6 Millionen Euro. Bei den Sportwetten gab es ebenfalls einen herben Rückgang zu verzeichnen, der allerdings mit rund 26 Prozent etwas kleiner ausfiel. Unterm Strich bedeutete dies jedoch ein Einbruch von zuvor noch 17,2 Millionen Euro auf nun nur noch gerade einmal 12,7 Millionen Euro.
Die letzten Monate machte bet-at-home genau wie jetzt mit den ersten Quartalszahlen für 2022 vor allem mit jeder Menge schlechter Nachrichten auf sich aufmerksam. Die Tragödie im Überblick:
- Oktober 2021 – Rückzug des eigenen Online Casinos aus Österreich
- Dezember 2021 – 65 Stellen werden in Österreich abgebaut
- Januar 2022 – Tochterunternehmen in Malta wird liquidiert
- Februar 2022 – Prognose für 2022 geht von Umsatzrückgang in Höhe von 50 Prozent aus
- Februar 2022 – Gründer Franz Ömer verlässt bet-at-home
- Februar 2022 – Marco Falchetto wird neuer CEO
- Mai 2022 – erste Quartalszahlen 2022 mit Umsatzrückgang in Höhe von 54 Prozent
- Mai 2022 – Online Casino Spiele vermelden Umsatzrückgang von 89 Prozent
Online Casino Betreiber rutscht in die Verlustzone
Bei den bereits zuvor aufgezeigten Umsatzeinbrüchen bei Sportwetten und vor allem beim Automatenspiel sollte es keinen Anleger verblüffen, dass bet-at-home in den ersten Quartalszahlen für 2022 einen dicken Verlust beim EBITDA und beim Nachsteuergewinn vermeldete. Erstere Finanzkennzahl sackte von zuvor noch 6,9 Millionen Euro auf nun Minus 1,4 Millionen Euro heftig ab. Dies, obwohl bereits der Glücksspielanbieter mit Kosteneinsparungen versuchte der negativen Entwicklung entgegenzuwirken, die jedoch mehr wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein nahezu verpufften. Bei den Personalkosten ging es um 12 Prozent von zuvor noch 5 Millionen Euro auf nun nur noch 4,4 Millionen Euro runter. Bei den Marketingausgaben fiel das Minus mit rund 53 Prozent sogar noch deutlich massiver aus. Hier ging es runter von ehemals noch 7,4 Millionen Euro auf jetzt nur noch 3,5 Millionen Euro. Dem Gewinn nach Steuern halfen die Einsparungen jedoch nicht wirklich, denn dieser drehte innerhalb eines Jahres massiv in die Verlustzone. Anstatt noch Schwarze Zahlen wie im Vorjahr in Höhe von 4,4 Millionen Euro zu schreiben, musste in diesem ersten Quartal die Finanzabteilung 2,7 Millionen Nachsteuerverlust in dicker roter Schrift in die Bücher eintragen. Bei diesen Voraussetzungen ist kaum von einer neuerlichen Dividende in diesem Jahr auszugehen, zumal ebenfalls das Eigenkapital um 16 Prozent von zuvor noch 17 Millionen Euro auf nun 14,3 Millionen Euro zusammenschmolz. Ob es im Laufe des Jahres bet-at-home gelingen wird, den auch in den ersten Quartalszahlen für 2022 weiterhin anhaltenden Negativtrend zu brechen, hängt vor allem von Deutschland sowie von den Niederlanden ab. In letzterem Markt hat sich das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits um eine Lizenz für Sportwetten und Online Casino beworben, allerdings dürfte diese erst in einigen Monaten erteilt werden. In Deutschland wiederum wartet der Glücksspielkonzern noch immer wie fast alle anderen Wettbewerber auf die nationale Lizenz für das virtuelle Automatenspiel. Erst wenn diese erteilt wurde, kann bet-at-home endlich wieder mit Casino Bonus und anderen wichtigen Marketingwerkzeugen versuchen, ehemalige Kunden wieder zurückzugewinnen.
Die Prognose von bet-at-home für das Geschäftsjahr 2022:
- Umsatz: zwischen 50 und 60 Millionen Euro
- EBITDA: zwischen -2 und 2 Millionen Euro
Auch unter dem neuen Geschäftsführer Marco Falchetto wird bet-at-home nicht müde, in seinen neusten Quartalszahlen für 2022 von der großen Trendwende zu reden, die jedoch noch immer auf sich Warten lässt. Hierzu äußerte sich der neue CEO des Online Casino Betreibers: „Trotz aller Herausforderungen des vergangenen Geschäftsjahres blicke ich optimistisch in die Zukunft und bin davon überzeugt, dass bet-at-home mit den ergriffenen Maßnahmen und Initiativen den richtigen Weg eingeschlagen hat. Seit meiner Bestellung zum Vorstand Ende Februar 2022 werde ich täglich von der breiten Expertise in den einzelnen Fachbereichen überzeugt und bin daher zuversichtlich, künftig hohes Potenzial auf Ebene der Produkte heben zu können. Mein Dank gilt erneut all jenen, die bet-at-home zu diesem zukunftsgerichteten Start in das Geschäftsjahr 2022 verholfen haben, allen voran unseren Mitarbeitern. Ebenso bedanke ich mich bei unseren Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.“
Hier finden Sie im Downloadcenter von bet-at-home die kompletten ersten Quartalszahlen für 2022!
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