bet-at-home Halbjahreszahlen 2021

Die gesenkte Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2021 deutete es bereits an, dass die Halbjahreszahlen von bet-at-home schlecht ausfallen. (Bildquelle: bet-at-home.ag)

Mittlerweile haben bereits einige Online Casino Betreiber und Buchmacher ihre Halbjahreszahlen für 2021 vorgelegt und schon jetzt lässt sich festhalten, dass kein anderes Unternehmen wegen Deutschland so unter Druck geriet wie bet-at-home. Traditionell ist die Bundesrepublik der Kernmarkt der in Düsseldorf ansässigen Aktiengesellschaft und so schlagen natürlich die neuen Einsatz- und Einzahlungslimits sowie die gesetzlich vorgeschriebene Ausdünnung beim Glücksspielangebot mächtig große Löcher in die Bilanz. Wie die ersten nun veröffentlichten Zahlen zeigen, sollten die Warnungen des Unternehmens vor geringeren Umsätzen für das Gesamtjahr vor wenigen Wochen von Anlegern definitiv ernst genommen werden. Viel besser wird es nämlich voraussichtlich in den nächsten Monaten nicht werden. Eher zeigt der Trend sogar weiter nach unten.

Die Halbjahreszahlen für 2021 bestätigen den Abwärtstrend von bet-at-home

Über viele Jahr war bet-at-home für seine Anleger ein Garant für üppige Dividenden, die von 2,50 Euro bis 7,50 Euro pro Aktie reichten. Trotz der enormen Gewinnausschüttungen gelang es dem Buchmacher und Online Casino Betreiber immer wieder das Eigenkapital auf hohem Niveau zu halten, eine beeindruckende Leistung im hart umkämpften Glücksspielsektor. Nun jedoch scheinen diese rosigen Zeiten erst einmal bis auf Weiteres vorbei zu sein, denn die Neuregulierung in Deutschland verstärkt den bereits vor einigen Jahren begonnen leichten Abwärtstrend für das Unternehmen auf massive Weise. Wie die nun vorgelegten ersten Vorabzahlen für die ersten sechs Monate dieses Jahres aufzeigen, sackte der Umsatz um 8,8 Prozent von vormals 62,3 Millionen Euro auf nur noch 56,8 Millionen Euro ab. Erschreckend hieran ist, dass dies im Zeitraum mit gleich zwei wichtigen Sportereignissen geschah, nämlich der Fußballeuropameisterschaft sowie der Copa America. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass die Situation in Deutschland die Halbjahreszahlen für 2021 von bet-at-home vollkommen verhagelte und es ist überhaupt nicht absehbar, wenn dieser Negativtrend sich wieder umkehren könnte. Vielmehr geht der Buchmacher und Online Casino Betreiber davon aus, dass auch in näherer Zukunft mit weiteren Umsatzrückgängen zu rechnen sein wird. Folgerichtig senkte bet-at-home bereits Mitte Juli seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr von vormals 106 bis 118 Millionen Euro auf jetzt noch 100 bis 110 Millionen Euro.

Erst Im September wird bet-at-home einen kompletten Finanzbericht für die Halbjahreszahlen 2021 vorlegen, in dem auch die Umsätze für die unterschiedlichen Glücksspielprodukte erfasst sind. Dann wird sich zeigen, ob die Verluste gleichmäßig über Sportwetten und Online Casino verteilt sind oder letzteres Genre aufgrund der Neuregulierung in Deutschland den Hauptfaktor für die schlechte Entwicklung darstellt.

Die Zukunft liegt wohl außerhalb Deutschlands

Nach eigenen Aussagen von bet-at-home zu den Halbjahreszahlen für die ersten sechs Monate in 2021 machten dem Glücksspielkonzern vor allem die neuen Regeln in Deutschland zu schaffen. Darunter beispielsweise das Abschalten sämtlicher Live Casino Spiele sowie die bislang schleppende Migration der deutschen Kunden auf eine eigene Internetplattform für die Bundesrepublik. Letzterer Umstand führt sogar dazu, dass die Fußballeuropameisterschaft in Sachen Sportwetten deutlich unter den Erwartungen lief, obwohl das Marketing gegenüber dem Vorjahr um 22,8 Prozent erhöht wurde. Höhere Kosten bei gleichzeitig geringerem Umsatz führten schließlich in den Halbjahreszahlen für 2021 für bet-at-home zu einem EBITDA von nur noch 5,4 Millionen Euro. Dies waren unglaubliche 65,8 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor als 15,8 Millionen Euro erreicht werden konnten. All dies wirkte sich ebenfalls negativ auf das Eigenkapital des Glücksspielkonzerns aus, welches von ehemals 50,9 Millionen Euro um 32,4 Prozent auf nur noch 34,4 Millionen Euro viel. Dieses Abschmelzen war jedoch hauptsächlich der letzten Dividende im Mai mit 2,50 pro Aktie geschuldet, was insgesamt 17,5 Millionen Euro an Gewinnausschüttung für das letzte Geschäftsjahr bedeutete. Womöglich war dies jedoch die vorerst letzte größere Dividende für die Anleger. Sollten sich die Zahlen nämlich weiter so negativ entwickeln, wird der Buchmacher und Online Casino Betreiber in den nächsten zwei Jahren jeden Cent für Investitionen benötigen. In der Bundesrepublik wird sich die regulatorische Situation nicht ändern, weshalb bet-at-home wohl bald stärker auf das Ausland setzen muss, um dort Marktanteile zu gewinnen und die Rückgänge im Heimatland zu kompensieren. Keine einfache Aufgabe, aber auch nicht unmöglich.

Im Nachbarland Österreich, wo der Konzern seine Wurzeln besitzt, läuft es ebenfalls alles andere als rund, denn hier sieht sich bet-at-home zahlreichen Klagen gegenüber, weil der Buchmacher Online Casino Spiele ohne nationale Lizenz anbietet. 3,2 Millionen Euro an Rückstellungen für die Gerichtsprozesse belasteten das EBITDA in den ersten sechs Monaten. Im Polen, einem weiteren Nachbarland, musste die eigene Internetseite Anfang Juni sogar abgeschaltet werden, um die Bewerbung um eine Glücksspiellizenz im Land nicht zu gefährden. Hier wird es wohl noch Monate dauern, bis wieder Umsätze generiert und vor allem die dadurch verlorenen Marktanteile wieder zurückerlangt werden können.

Hier finden Sie die Halbjahreszahlen 2021 von bet-at-home bei den ad-hoc-Mitteilungen zum Download als PDF!

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