Alexander Labak

Foto: Casinos Austria

Nun ist sie endgültig raus, die Katze aus dem Sack! Nach der Ankündigung durch Karl Stoss, seinen eigenen Vertrag mit den Casinos Austria nicht mehr verlängern zu wollen, wurde viel darüber spekuliert wer in Zukunft die Geschicke des österreichischen Konzerns führen wird. Bislang galt dabei Vorstandsdirektorin Glatz-Kremsner als aussichtsreichste Kandidatin für den zu besetzenden Posten als Generaldirektor. Selbst der vor kurzem in den Aufsichtsrat berufenen Chef von Novomatic, Harald Neumann, hatte sich positiv über Glatz-Kremsner geäußert. Manchmal jedoch kommt es anders als gedacht und so wird den Posten als Generaldirektor der CASAG in Zukunft kein Mitarbeiter aus den eigenen Reihen ausfüllen, sondern mit Alexander Labak ein ehemaliger Banker. Diese Entscheidung des Vorstandes auf einen externen Mann zu vertrauen, könnte auf den ersten Blick für Überraschung sorgen. Doch gerade die erworbenen Fähigkeiten von Labak beim Risikomanagement und der strategische Entwicklung in einem schwierigen Marktumfeld, dürften in Zukunft auch bei der CASAG gern gesehen werden. Doch wer verbirgt sich hinter dem Namen Alexander Labak, der in Zukunft die Geschicke des milliardenschweren Glücksspielmonopolisten in Österreich leiten wird?

Überraschend hatte sich der noch amtierende Generaldirektor Karl Stoss bei der Präsentation der Bilanzzahlen vor einigen Wochen gegenüber der Presse geäußert. Nach mehr als 20 Jahren bei der CASAG wird er keine Vertragsverlängerung mehr anstreben. Zuvor wurde die Kritik an seinen üppigen Bezügen immer lauter.

Alexander Labak verfügt über eine gehörige Portion internationale Erfahrung

In den mittlerweile 54 Lebensjahren kann Alexander Labak auf eine gehörige Liste an verschiedenen Stationen in seinem Berufsleben blicken. In der österreichischen Hauptstadt Wien erblicke er das Licht der Welt. In Tirol wiederum reifte er zu dem Mann heran, der später in diversen internationalen Konzern Führungspositionen innehatte. Nach seinem Studium der Handelswissenschaften, dass ihn ebenfalls in die USA führte, begann seine Karriere bei Henkel. Hier durfte er sich seine ersten Sporen verdienen. Wenige Jahr später zog es ihn zum Konzern Johnson & Johnson und von dort zum Foundation Health Systems. Mit dem Eintritt in die Deutsche Bank gelang Alexander Labak schließlich der Einstieg in die Bankenwelt, der er viele weitere Jahr treu bleiben sollte. Nach seiner Tätigkeit beim größten deutschen Geldhaus zog es ihn zu Mastercard, wo er erfolgreich die Position des Europa-Präsidenten einnahm. In den letzten Jahren folgten dann noch die Konzerne HomeCredit aus den Niederlanden und Domestic & General aus Großbritannien. Bevor er jedoch nun am 1. Juni offiziell in den Vorstand der CASAG berufen wird und dann am 1. Juli die Position des Generaldirektors übernimmt, wird er zuvor noch seinen Schreibtisch bei Apollo Global Management in London räumen müssen. Der Umzug nach vielen Jahren in der Bankstadt London zurück in die Alpenrepublick dürfte dabei recht schnell über die Bühne gehen, denn Alexander Labak hat schon eine betreffende Immobilie in Wien aufgetan.

In der außerordentlichen Sitzung der CASAG am 18. Mai wurde Alexander Labak vom Personalausschuss vorgeschlagen. Er setzte sich dabei gegenüber der langjährigen Vorstandsdirektorin Glatz-Kremsner durch. Alexander Labak wird, genau wie Karl Stoss vorher, nicht nur den Posten des Generaldirektors der CASAG bekleiden, sondern auch Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Lotterien werden.

Der Vertrag mit Dietmar Hoscher wurde ebenfalls verlängert

Neben Alexander Labak als neuen Generaldirektor der Casinos Austria AG wurde bei der außerordentlichen Sitzung eine weitere wichtige Personalentscheidung getroffen. Genau wie bei Karl Stoss gab es auch gegen Dietmar Hoscher, dem Vorstandsdirektor im Unternehmen und Vorsitzenden des Aufsichtsrates von tipp3, lange Zeit große Vorbehalte. Aus diesem Grund zog sich die normalerweise übliche Vertragsverlängerung über Monate hin. Anders jedoch als der nun abgetretene Karl Stoss, darf Dietmar Hoscher weitere 2 Jahre in der CASAG tätig bleiben. Wie bei Alexander Labak wurde hier ebenfalls der Vertrag bis Ende 2019 datiert und somit dem Kontrakt von Vorstandsdirektorin Glatz-Kremsner angepasst. Damit sind bis zum Ende 2019 alle wichtigen Verträge innerhalb des Konzerns unter Dach und Fach und damit das Triumvirat komplett. Beide, Glatz-Kremsner und Hoscher, werden dabei den neuen Generaldirektor unterstützend zur Seite stehen und ihm selbstverständlich auch die Eingewöhnungszeit ins neue Unternehmen so angenehm wie möglich gestalten.

Hoscher war ebenfalls durch seine üppigen Bezüge in die Kritik geraten. Anders jedoch als bei Karl Stoss, war die Ablösung Hoschers für die neuen Hauptaktionären der Sazka Group und Novomatic keine vorrangiges Ziel.

Alexander Labak übernimmt die nach Rekordjahr

Viele Jahre hatte die CASAG mit ihrem defizitären Auslandsgeschäft zu kämpfen. Regelmäßig wurden die hohen Einnahmen aus dem Geschäft mit den Lotterien und Casinos in Österreich von diesem Bereich nahezu komplett aufgefressen. In den zurückliegenden Jahren jedoch wurde die notwendige Wende eingeleitet und seitdem geht es auch beim Konzern wieder aufwärts. So oblag es dem scheidenden Generaldirektor Karl Stoss auf seiner letzten Vorstellung der Bilanzzahlen im vergangenen Monat, das Rekordergebnis für 2016 zu verkünden. Insgesamt 3,886 Milliarden Euro Umsatz konnte der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchen. Dies entsprach einer satten Steigerung von 8 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Beim Betriebsergebnis der CASAG sah es sogar noch besser aus. Hier ging es gleich um ganze 49 Prozent, auf jetzt 150,1 Millionen Euro, nach oben. Hauptverantwortlich für die gute Bilanz zeichnete sich vor allem das Geschäft mit Lotto und den 12 Casinos in Österreich aus.

Nach Jahren großer Verluste konnte im letzten Jahr auch das Auslandsgeschäft endlich Gewinne erzielen. Während es im Geschäftsjahr 2015 nur 8,1 Millionen Euro zum Betriebsergebnis beitrugen, waren es im vergangenen Jahre gleich 34,79 Millionen Euro.

Quelle: OTS.at

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