Online Casino WerbungGroßbritannien ist wohl das beste Beispiel, wie ein liberaler, aber zugleich streng reglementierter Glücksspielmarkt aussehen kann und dabei noch ein Höchstmaß an Spieler- und Jugendschutz bietet. Genau aus diesem Grund gibt es immer wieder Geldstrafen oder Rüffel gegen diverse große Online Casinos, die vor allem dafür sorgen sollen, dass Betreiber ihre Kunden bestmöglich behandeln. Bei der Novomatic-Tochter Greentube Alderney Limited scheint dies jedoch nicht immer der Fall zu sein, denn sonst hätte das Unternehmen wohl jetzt nicht Ärger wegen der eigenen Online Casino Werbung bekommen. Diese erschien nämlich auf einer App des Spiels „Dude Perfect 2“ und wurde auf dem Smartphone von einem Kind angeschaut. Bekanntlich versteht die ASA, die britische Werbeaufsichtsbehörde, bei solchen Vorfällen überhaupt keinen Spaß, auch wenn ihre Argumentation in diesem Fall doch recht merkwürdig erscheint.

ASA verbietet die Online Casino Werbung von Greentube Alderney Limited

Die britische Advertising Standards Authority hat eine Online Casino Werbung der Novomatic-Tochter Greentube Alterney Limited verboten. Denn diese landete auf einem Smartphone in einer Spiele-App mit dem Namen „Dude Perfect 2“ des Publishers Miniclip SA und gelangte über diesen Weg vor die Augen eines Kindes. Beworben wurde darin das in Großbritannien beliebte Bell Fruit Casino, welches von Greentube Alderney Limtied betrieben wird und neben den eigenen Novoline Spielautomaten auch die Slots der anderen Novomatic-Tochter Bell-Fruit Games anbietet. In dieser nun verbotenen Werbung tauchten bekannte Schlagwörter auf wie „Bell Fruit Casinos App kostenlos“, „Spielautomaten mit Echtgeld“ oder „Casino Bonus bis zu 200 Pfund“. Zusätzlich wurde das Ganze noch mit „Spiele jetzt!“ unterfüttert. Das Dumme daran war eben nur, dass diese Aufforderung eben vor den Augen eines Kindes landete und deren Eltern Beschwerde bei der ASA einreichten. Diese prüfte nun genau Vorgang, wie diese Online Casinos Werbung in die Hände eines Minderjährigen gelangen konnte und entschied, dass Greentube Alderney Limtited nicht alles erdenkliche getan hatte, um so einen Fall auszuschließen. Außerdem verfügte sie, das die gesamte Werbekampagne vorerst verboten wird, solange zumindest, bis die Novomatic-Tochter sicherstellen kann, dass diese nicht mehr in Kinderhände gelangt. Allerdings sah die ASA zugleich auch die Schwierigkeit mit der sich Greentube Alderney Limited bei der Werbung über das Google-Netzwerk konfrontiert sah, welches es fast unmöglich macht, dass Online Casino Werbung nicht nur Erwachsene erreicht. Deshalb blieb es mehr oder weniger bei einer Ermahnung und es kam zu keiner Geldstrafe.

Greentube Alderney Limited verteidigt sich und sieht die Schuld eher bei Google

Bevor jetzt das Verbot der Online Casino Werbung ausgesprochen wurde, hatte die Novomatic-Tochter Greentube Alderney Limited Gelegenheit bekommen, sich gegenüber der ASA zu verteidigen. So machte das Unternehmen deutlich, dass es nach eigenem Bekunden alles versucht hatte, um genau so einen Fall zu verhindern. Google hätte ihnen die Zusicherung gegeben, dass die Werbung nur dort geschallten würde, wo Nutzer einer App mindestens 18 Jahre alt sind. Beispielsweise bei Games aus dem Google Play Store. Zudem sollte diese auch nur dort erscheinen, wo ebenfalls die Anzeige von Echtgeldspielen und -inhalten aktiviert ist. Zu guter Letzt fragte Greentube Alderney Limited bei Google selbst nach, ob die Firma sachgemäß bei der Werbung unter Echtgeldinhalten geführt werde, was der Suchdienst bejahte. Daraufhin machte die Novomatic-Tochter eigene Test, ob bei der App „Dude Perfect 2“ die eigene Online Casino Werbung angezeigt wird, fand jedoch keine Hinweise darauf. Deshalb ist es aus der Sicht der Glücksspielfirma schleierhaft wie dieser Vorfall passieren konnte. Noch merkwürdiger wird das Ganze, da Miniclip als Betreiber von „Dude Perfect 2“ darauf verwies, dass Glücksspielwerbung im Allgemeinen bei ihnen verboten ist. Zudem stellten sie fest, dass die Anzeige von Echtgeldinhalten deaktiviert war. Nach all diesen Hinweisen stellt sich also die Frage, wie tatsächlich diese Online Casino Werbung in die Hände eines Kindes gelangen konnte und ob es nicht vielmehr die Schuld von Google wäre denn von Greetube Alderney Limited?

Ein Erklärungsansatz, der auch in der Pressemitteilung der ASA verfolgt wird, ist, dass das Kind am Smartphone der Eltern „Dude Perfect 2“ spielte. Damit war die als Nutzer eingetragene und angemeldete Person über 18 Jahre alt. Zudem ist nicht auszuschließen, dass die Funktion zum Anzeigen von Echtgeldinhalten wie Online Casinos Werbung nicht deaktiviert war.

Jetzt wird es vonseiten der ASA ein wenig merkwürdig

Als einzige plausible Lösung erscheint es logisch, warum trotz aller Maßnahmen vonseiten Greentube Alderney Limited die eigene Online Casino Werbung vor den Augen des Kindes landete, dass dieses auf dem Smartphone der Eltern spielte. Und damit ist auch der Besitzer sowie er eingetragene Nutzer bei Google volljährig. Der logische Menschenverstand würde einem nun erklären, dass es wohl Aufgabe der Eltern wäre, zu kontrollieren was ihr Sprössling mit dem Smartphone der Erwachsenen anstellt, gerade wenn dieses Einstellungen für Volljährige beinhaltet. Nun ja die ASA sieht dies merkwürdigerweise anders und meint das Greentube Alderney Limited ja noch viel mehr Maßnahmen hätte ergreifen können, nämlich die Zielgruppen anders auswählen. Denn das Unternehmen muss davon ausgehen, dass auch Kinder Apps installieren oder Spiele zocken, die zum größten Teil von Erwachsenen genutzt werden. Und so verweist die ASA auf die gerade einmal 2,5 Prozent an Nutzern zwischen 13 und 17 Jahren, die sich „Dude Perfect 2“ heruntergeladen haben. Zudem soll sich doch die Novomatic-Tochter immer bewusst sein, dass Kinder auf Inhalte in Smartphones von Erwachsen zugreifen können. Mit dieser Argumentation sind sowohl Google als auch die Eltern schön aus dem Schneider, obwohl gerade letztere eine Sorgfaltspflicht gegenüber den eigenen Kindern besitzen. Anstatt die Schuld auf Greentube Alderney Limited abzuwälzen, wäre dem eigenen Kind wohl mehr geholfen gewesen, die Eltern wären mit ihm mal an die frische Luft zum Spielen gegangen, als es mit dem Smartphone ruhigzustellen.

Brisant an diesem Fall ist gleich zweierlei: Denn zum einen ist es durch die Argumentation nahezu unmöglich für Glücksspielfirmen auszuschließen, dass Kinder nicht in Kontakt mit Online Casinos Werbung kommen. Niemand kann Eltern vorschreiben welche Einstellungen sie in den Handys verwenden und wie stark sie kontrollieren, was ihr Nachwuchs mit den Geräten anstellt. Zum anderen hatte der Google Play Store erst vor rund einem Jahr in Großbritannien wieder Online Casino Apps offiziell erlaubt. Sollten sich nun dadurch verstärkt Beschwerden wie diese ergeben und Google selbst stärker in den Fokus rücken, dürften diese wohl bald wieder verschwunden sein.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.