Illegales Glücksspiel in Deutschland ist ein bekanntes Problem. Immer wieder gibt es Informationen und Diskussionen, wie man den Schwarzmarkt am besten eindämmen kann. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder aus Halle an der Saale ist einer der Hauptakteure, wenn es um die Bekämpfung illegaler Angebote geht. Und trotz der Bemühungen von Regierung und Experten scheint illegales Glücksspiel in Deutschland weiter zu wachsen. Erst kürzlich hat sich Prof. Dr. Tilman Becker, ein Experte auf dem Gebiet des Glücksspielmarktes, zu diesem Thema geäußert und fasst die erschreckende Wahrheit zusammen. Die Frage, die sich dazu stellt „Ist Deutschland womöglich eine Hochburg für den Schwarzmarkt?“. Wenn man den Äußerungen der GGL (Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder) aufmerksam zuhört, dann lag im Jahr 2022 die Umsatzbeteiligung des illegalen Marktes bei zwei bis vier Prozent.
Illegales Glücksspiel in Deutschland – Ausmaße lassen sich schwer erkennen
Wie zu Beginn erwähnt kommt die GGL im Jahr 2022 auf eine Belastung durch den illegalen Markt von 2 bis 4 Prozent. Diese Zahlen unterschreiben jedoch nicht alle Verbände und Experten. Denn der deutsche Sportwettenverband kommt auf vollkommen andere Ergebnisse, wie es in dem Bericht bei Glücksspielwesen heißt. Der deutsche Sportwettenverband kommt auf einen Anteil des illegales Markts von 50 Prozent bei den Sportwetten. Und auch in einer Studie im Auftrag des Deutschen Online Casinoverbandes wird davon gesprochen, dass Spieler in etwa die Hälfte der Spielzeit im illegalen Raum verbringen. Demnach soll der Umsatzanteil des illegalen Markts bei 75 Prozent liegen. Diese benannte Studie basiert auf den Ergebnissen des Online-Meterpanel „Digital Content Measurement DCM“, welches 25.000 aktive Konsumenten befragte. Auch der Experte Prof. Dr. Tilman Becker sieht in diesen Analysen Schwierigkeiten den Umfang des illegalen Glücksspielsektors genauer zu benennen. Es zeigt sich zunehmend eine Diskrepanz zwischen legalen und illegalen Glücksspielgeräten.
Auch die Natur der Untersuchungsmethoden kann ein Grund für die Schwierigkeit sein, den Umfang des Schwarzmarkts genauer zu bestimmen. Experten sind sich in diesem Fall einig, dass es sinnvoll erscheint mehrere Untersuchungsmethoden zu kombinieren, um einen genauen Überblick über den Umfang des Schwarzmarkts zu erhalten.
Prof. Dr. Tilman Becker sagt dazu: „Es gibt nicht den einen Ansatz, der zuverlässige Angaben zu dem Schwarzmarkt ermöglicht. Die Ergebnisse von viele unterschiedlichen methodischen Ansätze ergeben erst in einer Zusammenschau eine einigermaßen solide Schätzung. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg.“ (Bildquelle: Glücksspielwesen)
Illegale Anbieter werden immer attraktiver
Deutschland könnte bald europaweit eines der Länder sein, in dem illegales Glücksspiel weiterhin rasant wächst. Wird Deutschland irgendwann die Spitze der Tabelle anführen? Angesichts der starken Schwierigkeiten für legale Anbieter in Deutschland Fuß zu fassen, könnte es dazu kommen, dass der deutsche Glücksspielmarkt auch weiterhin als attraktivster für illegale Angebote gilt.
Als Grund sehen Experten unter anderem die hohe Steuerlast. Aufgrund dieser ist es für illegale Anbieter umso einfacher attraktive Auszahlungsquoten zu nutzen, um die Spieler vom legalen Angebot wegzulocken. Außerdem breiten illegale Anbieter meist eine größere Palette an Spielen an, da sie nicht auf die Genehmigung der GGL setzten.
Durch die strengen Regulierungen in Deutschland fällt es legalen Online Casino Betreibern beispielsweise sehr schwer sich gegen den Schwarzmarkt durchzusetzen. Trotz der Bemühungen von Regierung und Behörden sehen die Experten weiterhin ein Problem in der Eindämmung des Schwarzmarkts. Ratsam wäre in ihren Augen eine Überprüfung der Gesetze, um es den legalen Anbietern zu vereinfache.
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