KW 24 - Den Casinounternehmen geht die Puste aus

Brandneu im Index die Gaming Innovtion Group, 888Casino rockt, Bet-at-Home nicht zuhause und NetEnt ist Spinsane (Photo von engin akyurt/Pixabay)

In der vorigen Woche feierten die Echtgeld-Casinos wahre Höhenflüge auf dem Börsenparkett. Von diesem Schwung ist in der KW 24/2019 leider nicht viel angekommen. Zwar sind nur vier Unternehmen in den roten Bereich gerutscht. Dennoch sind die Kursfeuerwerke vorerst beendet.

Neu auf unserer Watchlist: die Gaming Innovation Group Inc (GIGSEK)

Für Sie sind wir immer auf der Suche nach Unternehmen, die mehr als einen oberflächlichen Blick wert sind. So sind wir auf die Gaming Innovation Group gestoßen. Das Unternehmen gibt es schon seit 11 Jahren. Das Produktportfolio umfasst unter anderem die Marken Betspin, Guts, Superlenny und Kaboo.

Die GIG wurde 2008 auf Malta gegründet und hat ihren Sitz noch immer dort. Erst im letzten Jahr wurde die neue Unternehmenszentrale eingeweiht. Im Dezember desselben Jahres wagten die Maltesen den Gang auf das Börsenparkett. Die Aktie wurde zum Start mit 2,72 Euro gehandelt. Stand heute notiert sie bei 1,32 Euro und hat somit 45 % an Wert verloren. Spannend wird der Jahresbericht nach dem ersten Börsenjahr. Dann werden wir erfahren, wie rentabel das Geschäft der Gaming Innovation Group ist. Fürs Erste behalten wir den Wert auf unserer Watchlist.

Die 888 Holding sichert sich erneut die grüne Laterne

Letzte Woche begeisterte die 888 Holding mit hervorragenden Quartalszahlen und einem stolzen Umsatzwachstum. Die Aktie reagierte prompt mit einem Kursgewinn von mehr als 20 % innerhalb nur weniger Tage. Die Euphorie hielt erfreulicherweise bis in die KW 24/2019 an. Zwar kühlte sich das Kursfeuerwerk etwas ab. Das Papier gewann dennoch weitere 7,20 % dazu. Damit notiert die Aktie zum Wochenende bei 1,76 Euro und holt sich erneut die Poleposition auf unserer Watchlist. Einziger Wermutstropfen: bis zum Vorjahreskurs von 3,70 Euro ist es noch ein weiter Weg. Um den Jahreshöchststand zu erreichen müsste sich der Aktienwert verdoppeln.

Fun Fact: Warum ist die Erholung einer Aktie schwieriger als ein Kursverlust? Das liegt daran, dass immer der aktuelle Wert als Referenz genommen wird. Kostet ein Papier zu Beginn beispielsweise 100 Euro und verliert 20 %, steht es anschließend bei 80 Euro. Um dann wieder auf 100 Euro zu steigen, wäre dann ein Kursgewinn von 25 % nötig: 80 Euro/100 %*100 Euro.

NetEnt präsentiert neues Produkt

Am Dienstag veröffentlichte die schwedische Spieleschmiede ihren neusten Wurf: Spinsane mit Wolf-Design. Der klassische “einarmige Bandit” zeigt sich in einer modernen Version. Der Spieler die hat die Chance auf häufigere und höhere Gewinne. Dafür legt das Spielkonzept insgesamt an Tempo zu.

Der NetEnt-Spieleverantwortliche Bryan Upton erzählt zu dem neuen Produkt: “Spinsane ist dafür entwickelt, simpel zu sein und eine hohe Gewinnchance zu haben. Mit seinen zahlreichen Funktionen ist es jedoch auch dafür designt, zu unterhalten. Mit Gewinnen in Höhe von bis zu dem 9.000-fachen des Einsatzes eignet es sich sowohl für Fans aufregender Spiele als auch für Nutzer herkömmlicher Automaten. Etwas ziemlich Neues in unserem Produktangebot und eine sehr aufregende Neuerscheinung für NetEnt.”

Die NetEnt-Aktionäre zeigten sich zufrieden mit der Neuveröffentlichung. Das Papier gewann 1,61 % und steht nun bei 2,81 Euro.

Die Kindred Group im Wechselbad der Gefühle

Kaum ein Echtgeld-Casino ist derzeit ähnlich aktiv wie die Kindred Group. Zu den Flaggschiffen des britischen Wett- und Glücksspielkonzerns gehören unter anderem Marken wie Unibet. Mit ebenjener schwankte der Mutterkonzern in dieser Woche zwischen Hoffnung und Ärger. Einerseits, platzierte Unibet ein aussichtsreiches Gebot für die Schach-Weltmeisterschaft 2020 in Norwegen. Das Unternehmen brachte sich mit einem Sponsoring-Angebot in Höhe von fünf Millionen Euro in Stellung. Das norwegische Fernsehen prüft den Fall derzeit. Für Unibet spräche das großzügige Angebot – dagegen allerdings der zweifelhafte Ruf als Buchmacher. Es ist zu erwarten, dass Unibet im Zuge des Sponsorings zumindest werblich vertreten sein dürfte.

Andererseits, scheinen die Sorgen rund um die Betrugsfälle auf dem englischen Heimatmarkt vorerst ein Ende zu nehmen. Die Kindred Group hat sich gegenüber der Spielaufsicht dazu verpflichtet, eine Strafzahlung von umgerechnet 1,6 Millionen Euro zu begleichen. Auslöser des Streits waren mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen gewesen. Sie hatten es ermöglicht, veruntreute Gelder bei dem Wettkonzern zu platzieren. Der unrechtmäßige Einsatz fiel erst viel zu spät auf.

Ähnlich durchwachsen wie die Nachrichtenlage zeigte sich auch der Kurs. Nach einigem Hin und Her landete Kindred bei einem Wochenminus von 0,7 %.

Verlierer der Woche: Bet-at-Home.com

Weitere Kursverluste häufte in dieser Woche Bet-at-Home.com auf. Die Aktie des deutschen Wettspezialisten büßte weitere 7 % ein und ist damit nur noch 52,70 Euro wert. Konkrete Anlässe gab es auch diesmal nicht. Dass die Bet-at-Home-Anteile schon seit Mai keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen, könnte allerdings an einer anhaltenden Kurskorrektur nach der Dividendenzahlung liegen. Vor der Hauptversammlung war es zu einem heftigen, wohl übertriebenen, Anstieg gekommen. Nachdem die Dividende jedoch deutlich hinter den Anlegererwartungen zurückblieb, meiden Investoren das Papier. Inzwischen schlagen sogar einzelne Charttechniker Alarm und warnen aufgrund von gebrochenen Kurslinien vor weiteren Verlusten.

Bei der Charttechnik handelt es sich um eine Entscheidungshilfe für die Geldanlage. Hierbei werden anhand von Langzeitkursen Kurven in den Aktienchart eingeblendet. Diese heißen Unterstützungslinien. Werden sie nach oben unterbrochen, kann das auf einen Kursgewinn hindeuten. Durchbricht das Papier Unterstützungslinien nach unten, weist das zum Gegenteil. Bei der Charttechnik spielen Unternehmensdaten und aktuelle Nachrichten keine Rolle. Dass die Charttechnik im Großen und Ganzen dennoch funktioniert, liegt an psychologischen Effekten.

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