
YouTube führte Altersbeschränkung für Poker-Streaming ein. Nach fünf Monaten zeigen sich erste gravierende Folgen für die Szene. (Bildquelle: Alexander Shatov auf Unsplash)
Erst Twitch, dann TikTok und nun trifft es die Plattform YouTube! Dieses Mal steht jedoch nicht der allgemeine Stream von Glücksspiel im Fokus, sondern die Poker-Community. Bereits im März 2025 hat sich die Plattform entschlossen, eine neue YouTube-Altersbeschränkung für Poker-Streaming einzurichten. Künftig sind alle Poker-Streams und -Videos ab 18. Mittlerweile sorgt die neue Regelung für Ärger und könnte der Poer-Szene langfristig schaden. Was genau passiert ist und was diese Änderung für Poker-Streamer heute bedeutet, haben wir uns genauer angesehen.
YouTube-Altersbeschränkung: Poker-Streaming kämpft mit den Folgen
Die Anpassung der YouTube-Altersbeschränkung ist kaum fünf Monate alt, jedoch werden die Folgen jetzt deutlich sichtbar. In den vergangenen Monaten berichteten Poker-Streamer teils von halbierten Aufrufzahlen. Für viele von ihnen kommt der Einbruch zu einem kritischen Zeitpunkt, da der Wettbewerb um Sichtbarkeit in der Streaming-Welt ohnehin härter wird.
Besonders lautstark wird die Änderung von YouTube von Kevin Martin kritisiert. In der Poker-Szene ist er als KMart bekannt, ein Streamer mit über zehn Jahren Erfahrung. Er betont in mehreren Interviews, dass seine Zuschauer erwachsen seien. Laut den YouTube-Altersbeschränkungen wären das Personen, die über 18 Jahre alt sind. Dennoch bemerkt auch KMart deutliche Rückgänge bei seinen Aufrufzahlen. In einem X-Post vom 10. August 2025 kritisierte er die „pauschale Behandlung“ von Poker-Inhalten. Zudem warf er YouTube vor, den strategischen Charakter des Spiels zu ignorieren.

Twitch begann bereits Ende 2022 seine Richtlinien anzupassen. Untersagt wurden Werbungen und Streamings von bestimmten Online Casino Anbietern. Diese Veränderung sorgte damals für viel Aufsehen und einen krassen Rückgang der Streamer auf der Plattform (Bildquelle: Caspar Camille Rubin auf Unplash)
Unfaire Behandlung im Vergleich mit anderen Glücksspielarten?
Wird die Poker-Community unfairer behandelt? Eigentlich ist Werbung für Glücksspiel einheitlich geregelt. Doch wie begründet YouTube seine Entscheidung für die Altersbegrenzung? Die Plattform erwähnt, dass die Maßnahmen dem Jugendschutz und der Eindämmung illegaler Glücksspiel-Angebote dienen. Branchenkenner verweisen jedoch darauf, dass Poker im Gegensatz zu klassischen Echtgeld-Automaten auf Strategie und Erfahrung setzt und nicht auf reines Glück.
Trotz dieses gravierenden Unterschieds blieb die Sachlage für die Plattform YouTube auch nach über fünf Monaten gleich. Es wird weiterhin die YouTube-Altersbeschränkung für Poker-Streaming geben.
Forderungen nach differenzierter Einstufung
Muss es innerhalb der Branche eine Abgrenzung geben? Es mehren sich Stimmen, Poker-Inhalte ähnlich wie E-Sport zu behandeln. Zumindest dann, wenn die Inhalte auf Plattformen wie YouTube auf Strategie und verantwortungsvolles Spielen ausgelegt sind.
Viele YouTuber denken über einen Wechsel der Plattform nach. Könnte für diese Szene Twitch interessant sein? Durchaus, wenn man mit einem lizenzierten Anbieter wie PokerStars zusammenarbeitet. Die Streaming-Plattform Twitch hatte bereits im Oktober 2022 begonnen, seine Regelungen zum Glücksspiel-Streaming anzupassen. Eingeschränkt wurden nicht lizenzierte Angebote.
Diese Maßnahmen führten ähnlich wie auf YouTube dazu, dass die Streamer sich eine andere Plattform suchten. Worin liegt nun der Unterschied zwischen Twitch und YouTube? Twitch hatte 2022 damit begonnen, Streaming von illegalen Online-Casinos einzudämmen. Unter illegale Angebote fallen alle Spielhallen und Casinos, die keine gültige Lizenz besitzen. Filmen sich Streamer beim Zocken an einem Echtgeld-Automaten und übertragen das in Deutschland, dann muss dieser Automat eine GGL-Lizenz besitzen.
Ähnlich sieht es bei Poker-Angeboten aus. Solange es sich um ein legales Spiel handelt und der Streamer keine illegalen Anbieter bewirbt, kann er auf Twitch seine Fans begeistern. Die aktuellen Maßnahmen auf YouTube dienen zwar dem Schutz der Zuschauer, führen jedoch zu einem Rückgang der Aufrufzahlen. Das zwingt Poker-Streamer zum Umdenken und verstärkt den Frust in der Community.
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