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888 kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus! Aktien fallen, Rücktritt von CEO Itai Pazner und eine milliardenschwere Schuldenlast belasten den Glücksspielbetreiber! (Bildquelle: 888 Holdings)

Die 888 Aktien haben zum Monatsende Januar 2023 kurzfristig rund ein Viertel an Wert verloren. Mit einem Minus von 11 Prozent war der Schlusskurs am 30. Januar noch vergleichsweise milde ausgefallen im Hinblick auf die anhaltend negativen Nachrichten. Hintergrund ist der Abgang von CEO Itai Pazner. Nach offiziellen Angaben des Unternehmens ist Itai Prazner, Chief Executive Officer von 888 Holdings, einem börsennotierten Unternehmen mit Sitz in Gibraltar, zu dem mehrere Marken wie 888sport, 888casino und 888poker gehören, am 30. Januar mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Anlass war die Enthüllung von Sicherheitslücken in den Verfahrensabläufen zur Überprüfung der Kundenidentität (KYC) und der Geldwäschebekämpfung (AML) im Zusammenhang mit VIP-Programmen mit Fokus auf den Nahen Osten. Zuletzt musste wegen ähnlicher Vergehen in Großbritannien eine empfindliche Strafzahlung in Höhe von rund 11 Millionen Euro geleistet werden.

Jetzt ist Schluss: 888 Beben setzt Führungskarussell in Gang

In Anbetracht des Rücktritts von Itai Pazner beschloss der Vorstand, Jonathan Mendelsohn, der bisher nicht geschäftsführende Vorsitzende (Non-Executive Chairman) war, zum Interims-CEO zu ernennen, bis der Vorstand einen geeigneten Nachfolger findet, der die Position langfristig übernehmen kann. Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass Andria Vidler, eine nicht geschäftsführende Direktorin, den Vorsitz des ESG-Ausschusses übernehmen und Jon Mendelsohn ablösen wird. Die Aktien des Unternehmens fielen nach der Nachricht um 14,4 Prozent am 30. Januar 2023 erholten sich dann aber leicht und lagen später um 11 Prozent unter dem Vortag. Das spiegelt im Grund die Amtszeit von dem ambitionierten Chef des 888casino Anbieters wider, der den Konzern durch schwierige Zeiten lenken musste.

Die Pandemie hat viele Ressourcen verschlungen und im Zuge einer der größten Übernahmen der Glücksspielindustrie dem Konzern teilweise geschadet. Durch die wirtschaftliche Entwicklung weltweit unter der bedrohlichen Lage in Osteuropa hat die Finanzierung der milliardenschweren Übernahme nicht mehr funktioniert und natürlich muss hierfür der oberste Chef den Kopf hinhalten. Angesichts der Tatsache, dass der 50-jährige Itai Pazner seit fast vier Jahren an der Spitze des Unternehmens steht, verloren die Aktien des Unternehmens während seiner Amtszeit fast 40 Prozent an Wert und das ist es schon erstaunlich, dass die Aktionäre bisher keine Revolte angezettelt haben.

Unter Itai Pazner überwachte der internationale Glücksspielkonzern die Übernahme der weltweiten Vermögenswerte von William Hill vom US-amerikanischen Eigentümer Caesars Entertainment im Jahr 2021. Hoch anzurechnen ist ihm hierbei die Reduzierung des Kaufpreises, um fast eine Viertelmilliarde Pfund aufgrund des regulatorischen Gegenwinds in Großbritannien und Schwierigkeiten an Fremdkapital zu gelangen. Außerdem beaufsichtigte er erfolgreich die Expansionsbemühungen in Nordamerika, sowohl in den USA als auch in Kanada. Anfang des Monats gab das Unternehmen außerdem bekannt, dass sein Finanzvorstand Yariv Dafna zum 31. März zurücktreten wird. Dafnas Ausscheiden erfolgte, als 888 für das Geschäftsjahr 2022 einen Umsatzrückgang von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ankündigte. Jetzt teilte der Online-Glücksspiel-Anbieter mit, dass Dafna bis Ende 2023 im Amt bleiben wird.

Lord Mendelsohn, Executive Chair, erklärt dazu in einer Pressemeldung: „Im Namen des Vorstands möchte ich Itai für seine bedeutenden Beiträge zum Unternehmen in den vergangenen 20 Jahren danken, davon die letzten vier Jahre als CEO. Itai hat eine sehr wichtige Rolle beim Aufbau eines Unternehmens mit leistungsfähiger, firmeneigener Technologie gespielt und hat die ersten Phasen des Integrationsprozesses von William Hill erfolgreich begleitet. Wir wünschen ihm alles Gute für seine zukünftigen Unternehmungen.“

Ende vom VIP-Service bedeutet mindestens 3 Prozent Umsatzrückgang

Der aktuelle CEO Rücktritt bei der 888 Holdings erfolgt im Zuge einer internen Compliance-Untersuchung, bei der festgestellt wurde, dass bestimmte Best Practices in Bezug auf die AML- und KYC-Prozesse für VIP-Kunden im Nahen Osten nicht eingehalten wurden. Infolgedessen hat 888 beschlossen, die VIP-Konten für Kunden in der Region mit sofortiger Wirkung zu sperren, eine Entscheidung, die nach Schätzungen des Unternehmens die Gesamteinnahmen um weniger als 3 Prozent verringern wird, vorausgesetzt, die Sperrung ist von Dauer.

Dieser exklusive Kundenkreis bringt globalen Glücksspielanbietern hohe Einnahmen ein, steht jedoch immerzu in der Kritik, da davon auszugehen ist, dass Gelder unbekannter Herkunft gewaschen werden. Entsprechend sind strenge Verifizierungsmaßnahmen erforderlich, wie Sie beispielsweise lizenzierte Online Casinos Deutschland erfüllen müssen. Andere Mitwettbewerber wie die Entain Gruppe mit Marken wie bwin Casino, PartyCasino oder bpremium Casino haben längst den regulatorischen Weg eingeschlagen und wollen auf Umsätze verzichten, die aus Regionen stammen, wo es keine offizielle staatliche Kontrolle am Markt gibt.

Statement von Lord Mendelsohn, 888 Vorsitzender in einer Presseerklärung: „Der Vorstand und ich nehmen die Verantwortung der Gruppe für die Einhaltung der Vorschriften unglaublich ernst. Als wir auf Probleme mit einigen der VIP-Kunden von 888 aufmerksam wurden, hat der Vorstand entschiedene Maßnahmen ergriffen. Wir werden kompromisslos an die Einhaltung der Vorschriften herangehen, während wir ein starkes und nachhaltiges Unternehmen aufbauen.“

888 Holdings entlässt Mitarbeiter in Israel

888 hat Berichten zufolge eine Reihe von Mitarbeitern seiner Niederlassung in Tel Aviv entlassen. Dies scheint ein erster Schritt vom auferlegten Sparkurs zu sein, um die Schuldenlast aus der William Hill Fusion stemmen zu können. Einem Medienbericht zufolge, der am 25. Januar von Ctech veröffentlicht wurde, hat das 888-Büro in Tel Aviv „Dutzende“ der 590 Mitarbeiter freigestellt. Lesen Sie in diesem Artikel mehr dazu!

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