Wolfgang Hesoun neuer CASAG-Aufsichtsratspräsident

Mit Wolfgang Hesoun wurde ein neuer CASAG-Aufsichtsratspräsident gefunden, vermeldete nun die Österreichische Beteiligungsgesellschaft AG. (Bildquelle: casinos.at)

Obwohl bereits die zweite große Fragerunde im Ibiza-Ausschuss beendet wurde und noch immer die WKStA den Komplex um Novomatic, FPÖ und ÖVP untersucht, fehlen bislang handfeste Beweise für mögliche Korruption. Nichtsdestotrotz haben die Querelen rund um die merkwürdige Bestellung von FPÖ-Politiker Peter Sidlo zum Finanzvorstand der Casinos Austria im vergangenen Jahr schon einige Opfer gefordert. Neben Sidlo selbst, der nach wenigen Monaten aus der CASAG hinausgeworfen wurde, traf es auch den langjährigen Chef des Aufsichtsrats Walter Rothensteiner. Nach seinem Rücktritt wurde lange über seinen Nachfolger spekuliert. Nun ist jedoch endlich klar, dass Wolfgang Hesoun als neuer CASAG-Aufsichtsratspräsident ab Mitte Dezember sein Amt übernehmen wird.

Als neuer CASAG-Aufsichtsratspräsident muss Wolfgang Hesoun für Ruhe sorgen

Wenig überraschend verkündete Ende Juli Walter Rothensteiner seinen Rücktritt als Chef des Aufsichtsrats der Casinos Austria. Obwohl er für diesen Schritt den Stress durch die auch gegen ihn persönlich gerichteten Ermittlungen verantwortlich machte, wurde hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, dass die neuen Besitzverhältnisse der wahre Auslöser wären. Womöglich konnte sich Rothensteiner auch mit der neuen, ausschließlich auf Profit basierenden Strategie der Sazka Group anfreunden, die Hunderten von Mitarbeitern des Konzerns den Job kosten wird. Den enormen Unfrieden zu kitten, der durch das knallharte Sparprogramm ReFit sowie durch den Skandal rund um Peter Sidlo ins Unternehmen eingezogen ist, wird nun ein anderer Manager aus dem Kontrollgremium versuchen müssen. Wie die ÖBAG vermeldet, wird der vorher schon hoch gehandelte Wolfgang Hesoun ab Mitte Dezember neuer CASAG-Aufsichtsratspräsident und darf sich an dieser Aufgabe versuchen. Hesoun kommt nicht aus der Glücksspielbranche, was jedoch für den Aufsichtsrat weniger von Bedeutung ist, da dieser nicht in das operative Geschäft eingebunden ist. Allerdings verfügt er als langjähriger Aufsichtsratspräsident von Siemens Österreich über viel Erfahrung in dieser so wichtigen Kontrollfunktion. Diese dürften Wolfgang Hesoun sicherlich dabei helfen, als neuer CASAG-Aufsichtsratspräsident die Wogen im Konzern glätten zu können

Die Wahl von Wolfgang Hesoun bei der nächsten Hauptversammlung am 16. Dezember zum neuen CASAG-Aufsichtsratspräsidenten gilt als sicher. Laut dem nun von der EU-Kommission gebilligte Syndikatsvertrag zwischen der ÖBAG sowie der Sazka Group darf Österreich sowohl den CEO wie auch den Aufsichtsratsvorsitzenden bestimmen.

Zwei weitere Neuzugänge hat die ÖBAG im Kontrollgremium geplant

Wie die ÖBAG weiter ausführt, wird nicht nur Wolfgang Hesoun als neuer CASAG-Aufsichtsratspräsident für frischen Wind beim Glücksspielkonzern sorgen. Neben dieser so wichtigen Personalie sind nämlich noch zwei weitere Neuzugänge im Kontrollgremium geplant. Zum einen handelt es sich mit Christine Catasta um eine Vertreterin der ÖBAG. Sie wurde erst vor Kurzem zur Direktorin in der Beteiligungsgesellschaft ernannt und wird nun, nachdem sie bereits in den Aufsichtsrat von Austrian Airlines entsendet wurde, ebenfalls bei der Casinos Austria aufschlagen. Zum anderen wird ihr noch Erika Stark-Rittenauer folgen. Die ausgewiesene Expertin für Kartellrecht, Compilance (Einhaltung von Regularien und Gesetzen) sowie Spielerschutz, dürfte sicherlich mit ihrem Fachwissen in diesen so heiklen Bereichen Gold wert sein. Was allerdings nicht aus der Pressemeldung der ÖBAG hervorgeht, sind die Namen der bisherigen Aufsichtsräte, die aufgrund der verkündeten Personalien ihren Stuhl räumen müssen. Klar ist nur, dass Robert Chvatal wohl wieder als 1. Vizepräsident zurück ins zweite Glied treten wird. Er hatte nach dem Rücktritt von Walter Rothensteiner vorübergehend den Chefposten im Kontrollgremium übernommen.

Am 16. Dezember wird auf der Hauptversammlung der neue Aufsichtsrat der Casinos Austria gewählt. Für den Glücksspielkonzern bleibt zu hoffen, dass dieser seine Hauptfunktion, die Kontrolle des Vorstands, deutlich ernster nehmen wird. Immerhin stimmte der alte Aufsichtsrat unter Walter Rothensteiner bei der Bestellung von Peter Sidlo gegen eine Einsicht in dessen Beurteilung durch einen externen Berater. Dieser hatte darin Sidlo für ungeeignet befunden. Hätte der Aufsichtsrat diese Empfehlung zur Kenntnis genommen, wäre dieser gefolgt und hätte seine Bestellung durch Novomatic abgelehnt, wäre dem Konzern wohl sehr viel Schaden erspart geblieben.

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