Vorwürfe von Suchtforscher

Nachdem ein bekannter Suchtforscher schwere Vorwürfe gegen die Automatenindustrie erhoben hatte, wurden diese nun durch den BAV argumentativ widerlegt. (Bild von djedj auf Pixabay)

Vorwürfe gegen die Automatenindustrie gibt es immer wieder. Insbesondere im Bereich von Spielsucht wird oft gegen sie gewettert. Nun hatte ein Suchtexperte aber Vorwürfe erhoben, die der Automatenindustrie unterschwellig Betrug vorwarf. Das nahm man dort aber nicht einfach so hin. Dementi erfolgten prompt und nun hat der Vorsitzende des Bayrischen Automaten Verbandes (BAV) die getroffenen Vorwürfe auch argumentativ widerlegen können.

Betrug durch die Automatenindustrie? – Die Vorwürfe wiegen schwer

Immer wieder ist im Rahmen von Glücksspiel auch das Thema Spielsucht ein Faktor, den die Gegner des Glücksspiels gerne auf den Tisch bringen. So hat erst kürzlich der Suchtforscher Professor Dr. Gerhard Meyer bei der jährlichen Präsentation anlässlich „Jahrbuch Sucht 2019“ massive Vorwürfe gegen das legale Glücksspiel in Deutschland erhoben. Unter anderem verbreitete er die Annahme, dass Spielverordnungen durch die Automatenindustrie umgehen werden und, was wohl ein noch viel schwerwiegender Vorwurf ist, dass die Automatenindustrie geltendes Recht vorsätzlich ignoriere, indem technische Tricks bei den Spielautomaten genutzt werden, die die Gesetze aushebeln würden. Dass diese Vorwürfe von der Automatenindustrie entschieden zurückgewiesen worden sind, ist nur allzu verständlich. Nun hat Andy Meindl, der Vorsitzende des Bayrischen Automaten Verbandes (BAV) sogar sämtliche Anschuldigungen argumentativ widerlegt. Denn der Automatenindustrie durch die Blume Betrug vorzuwerfen, kann natürlich nicht einfach so hingenommen werden.

Beim Automatenspiel wird richtig streng kontrolliert

Dass die Anschuldigungen von Professor Dr. Gerhard Meyer eher haltlos sind, konnte der Vorsitzende des BAV, Andy Meindl, schnell klarstellen. So erklärte er, dass auf dem deutschen Glücksspielmarkt das gewerbliche Automatenspiel sehr streng kontrolliert ist. So gibt es beispielsweise für die Zulassung der Geldspielgeräte vor der Inbetriebnahme eine Prüfung durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und nur, wenn diese einwandfrei verlaufe, gebe es auch die Erlaubnis, die Spielautomaten aufzustellen und für die Kunden freizugeben. Die Vorwürfe bezüglich der Nutzung technischer Tricks zur Umgehung von Gesetzen sind damit haltlos. Denn das würde der PTB auf jeden Fall auffallen.

Spielerschutz wurde erst im November 2018 ausgeweitet

Mit der Erweiterung des Spielerschutzes zum 11. November 2011 legte Meindl gleich nach, um die Vorwürfe weiter zu widerlegen. So sind seit diesem Datum Stundenverluste auf maximal 60 Euro begrenzt. Vorher waren es 80 Euro. Zudem wurde der maximale Gewinn pro Stunde von 500 Euro auf 400 Euro herabgesetzt und der maximale Betrag im Geldspeicher von 25 Euro auf zehn Euro herabgesetzt. Außerdem gibt es keine Spielfunktion mittels Automatiktaste mehr und nach drei Stunden muss alles auf Null gesetzt werden. Auch diese Maßnahmen mussten die Automatenhersteller natürlich in ihre Geräte einbauen, zu Präventionszwecken.

Es gibt deutlich weniger Spielsüchtige und die Aufklärungsarbeit verläuft gut

Darüber hinaus präsentierte der BAV-Vorstand auch die Zahlen zu den Spielsüchtigen. Denn diese sind in den letzten Jahren deutlich gesunken, und zwar um 39 Prozent. Das liegt nicht nur an den ganzen technischen Vorkehrungen, die die Automatenwirtschaft treffen muss, sondern auch daran, dass die Präventionsarbeit immer weiter ausgebaut und betrieben wird. Denn eine Suchtvorbeugung ist immer noch die beste Möglichkeit, um Automatenspieler zu schützen.

Legales Spielen ist sicher und dazu gehört das gewerbliche Automatenspiel in Deutschland

Insgesamt, so das argumentative Fazit von Meindl, ist das gewerbliche Automatenspiel in Deutschland wirklich sehr sicher und wird durch immer mehr Maßnahmen noch sicherer gemacht. Der Schutz der Automatenspieler hat schließlich Vorrang und wird durch diverse Mittel durchgesetzt. Gerade das legale Spielen ist daher wohl in Deutschland sehr sicher und ständigen Kontrollen unterwerfen. Kritik übt Meindl allerdings am illegalen Glücksspiel, das durch fehlende Gesetze, zu denen sich die Länder bisher einfach nicht durchringen konnten, immer mehr Zulauf erfreut. Genau das ist ein Problem, das die Spielsucht fördern kann. Aber das liegt nicht in der Verantwortung der Automatenindustrie, sondern muss nun endlich vom Staat gesteuert werden, um die Spielenden zu schützen.

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