Spielsuchtprävention durch mehr Markt-Transparenz? GGL und Politik tauchen sich zu diesem Thema aus. (Bildquelle: Mayya666 auf Pixabay)
Wie lässt sich der Spieler- und Jugendschutz in Deutschland so anpassen, dass weniger suchtgefährdete Personen in den Kreis der Spielsüchtigen geraten? Ganz klar durch genaue Transparenz zwischen dem legalen und dem illegalen Glücksspiel innerhalb des Markts. Dieser Ansatz war die Basis für ein Treffen zwischen dem Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) und dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert. Bei einem gemeinsamen Austausch am 6. November 2023 wurde über die neuen Instrumente des Spieler- und Jugendschutz gesprochen. Schon im Vorfeld hatte es Maßnahmen zur Spielsuchtprävention von der GGL gegeben, in dem sich die Behörde mit Präventionsstellen austauschte. Das Treffen mit dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert sollte Klarheit innerhalb des Vorgehens geben.
Suchtprävention: GGL stellt Erfolge und Herausforderungen vor
Das illegale Glücksspiel und vor allem die Fungames nehmen im deutschen Glücksspielmarkt immer mehr Raum ein. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen, die zu dem Thema durch Analysen und Beobachtungen ermittelt wurden. Während des 8. Bundeskongress wurde, mehrfach betont, dass vor allem die Regierung stärker gegen das illegale Glücksspiel vorgehen müsse. Experten fordern schon länger strengere Maßnahmen, wenn es um die Bekämpfung des illegalen Markts geht. Zuletzt wurden die Meinungen der Spezialisten des Polizeipräsidium Köln herangezogen, um darüber zu informieren, wie umfangreich auch die Einnahmen des illegalen Glücksspiels sind. Mehr dazu können Sie diesem Artikel entnehmen.
Das Treffen zwischen dem GGL-Vorstand und dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung ist ein weiterer Schritt, um sich gezielt über die Suchtspielprävention und den damit verbundenen Spieler- und Jugendschutz zu unterhalten. Die Glücksspielbehörde berichtete unter anderem darüber wie die Glücksspielindustrie und die GGL bei der Erhebung der Daten zur Analyse des Spielerschutz zusammenarbeitet. Damit ließe sich auch der illegale Markt besser einschätzen.
GGL Vorstand Benjamin Schwanke, erläutert die gemeinsamen Ziele: „Einig sind wir uns auch darüber, dass die telefonische Beratungsstelle der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) als wichtiger Baustein zur Prävention von Glücksspielsucht auch zukünftig als Angebot für Menschen mit Glücksspielproblemen gewährleistet werden soll. Dafür setzen wir uns derzeit intensiv ein.“
Die Broschüre der GGL umfasst verschiedene Maßnahmen zum Spielerschutz. Dabei geht die GGL auch darauf ein, wie genau Verbraucher die legalen Online Casinos und terrestrischen Angebote erkennen. (Bildquelle: gluecksspiel-behoerde.de)
Mehr Transparenz gefordert – damit soll illegales Angebot ersichtlicher werden
Um die Spielsuchtprävention umfangreicher auszubauen, ist es für die GGL und die Politik wichtig aufzuklären. Dazu möchte die Behörde den Weg der Transparenz nutzen. Legale Glücksspiel-Angebote sollen deutlicher hervorgehoben werden, indem die illegalen Angebote leichter ersichtlich sind. Dazu hat die GGL eine Broschüre für Verbraucher/innen erstellt, die ebenso an die Mitarbeitenden der Präventionsstellen gerichtet ist. In dieser Publikation sind wesentliche Maßnahmen zum Spielerschutz zu ersehen. Auch Informationen zum Glücksspielstaatsvertrat 2021 sind enthalten. Verbraucher/innen soll es damit erleichtert werden die Unterschiede zwischen illegalem Glücksspiel und beispielsweise seriösen Online Casinos zu erkennen.
Zusätzlich soll genauer erläutert werden, welche konkreten Voraussetzungen legale Glücksspielanbieter erfüllen müssen, um eine Erlaubnis der Behörde zu erhalten. Die Broschüre steht im Downloadbereich für jeden Interessenten bereit, wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist. Zeitgleich weist Burkard Blienert noch einmal darauf hin, dass es für Personen mit Spielsuchtproblemen eine Hotline bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt.
Burkard Blienert sagte beim Treffen: „Die Hotline ist ein wichtiger Baustein, wenn es um den einfachen und unkomplizierten Erstkontakt mit einer Beratung wegen einer Sucht oder Abhängigkeit geht. Weil das Leid so groß ist, brauchen wir ein gutes und verlässlich finanziertes Hilfesystem. Wir haben gerade beim illegalen Glücksspiel echten Handlungsbedarf.“
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