Das Thema Spielsucht-Prävention wird auch im neuen Jahr immer wieder zu Diskussionen sorgen. Schon im vergangenen Jahr wurde immer wieder gefordert, die Regularien zu verstärken, die Glücksspielwerbung zu unterbinden und damit den betroffenen Spielern Erleichterung zu verschaffen. Politik und Behörden wollten mit den Verschärfungen vor allem dafür sorgen, dass die Zahl der Spielsüchtigen nicht noch weiter ansteigt. Laut Statistiken aus dem vergangenen Jahr seien die selbst ausgelösten Spielersperren angestiegen, was zu einer Diskussion innerhalb der Branche führte. Deutschland geht in diesem Rahmen nun einen vollkommen neuen Weg und scheint damit der Welt zeigen zu wollen, wie die Spielsucht-Prävention funktioniert.
Spielsucht-Ambulanz macht in Hannover auf
Die Glücksspielbranche ist in einem stetigen Wandel und immer mehr Länder achten darauf, den Spielerschutz zu verstärken oder einen überwachten Markt zu erschaffen. Zuletzt hatten sich auch die Abgeordneten aus Brasilien dazu entschieden, den Glücksspielmarkt zu regulieren, wodurch ein neuer sicherer Glücksspielort entstehen soll. Die brasilianische Abgeordnetenkammer hatte sich Ende Dezember dazu entschlossen, nicht nur Sportwetten zu regulieren, sondern auch den Bereich iGaming wieder mit in den neusten Gesetzesentwurf aufzunehmen.
Deutschland reguliert seit 2021 den Markt und schaffte damit eine Umgebung, in der Spieler sicher ihrer Leidenschaft nachgehen konnten. Ganz ausgereift scheint die Gesetzeslage jedoch noch nicht zu sein, wenn man sich die angeblich steigenden Zahlen der Spielsucht-Betroffenen ansieht. Mit einer neuen Spielsucht-Ambulanz in Hannover erhoffen sich Experten, dass eine Angebotslücke geschlossen werden kann. Zwar gibt es für Spielsüchtige mittlerweile Selbsthilfegruppen und Therapieangebote, jedoch sind diese nur in einer geringen Anzahl vorhanden, so Privatdozent Dr. Alexander Glahn. Könnte Deutschland mit der Spielsucht-Ambulanz, die jetzt in Hannover an der Medizinische Hochschule eröffnet, Vorreiter im Hinblick auf Prävention sein?
Irland hat sich dazu entschlossen, im Januar 2024 mit einer neuen Glücksspielbehörde für mehr Sicherheit zu sorgen. Ziel der Behörde ist es, die Vermischung zwischen Glücksspiel und Sport zu verhindern. Dazu werden strenge Regelungen für Glücksspielwerbungen eingeführt. (Bildquelle: GRAPHICALBRAIN auf Pixabay)
Spielsucht-Prävention: 7,7 % der Glücksspielteilnehmer betroffen
Aktuell scheint es fast so, als würden immer mehr Nachbarländer sich dazu entschließen, mehr gegen die Glücksspielsucht zu unternehmen. Deutschland geht in 2024 mit einem hervorragenden Beispiel voran und ergänzt die Angebote für Spielsüchtige, um möglichst schnelle Hilfe zu erhalten. Auch das frühzeitige Erkennen eines problematischen Verhaltens kann bereits dazu beitragen, die Sucht zu bekämpfen. Die Medizinische Hochschule in Hannover geht davon aus, dass derzeit 7,7 % der Spieler von einer Glücksspielstörung betroffen sind. Die Daten der Hochschule stammen laut Pressemitteilung direkt aus den Ergebnissen des Glücksspielatlas Deutschland 2023.
Mit der neuen Ambulanz möchte die Hochschule vor allem Betroffenen auf einfachem Wege helfen und ihnen eine weitere Anlaufstelle geben. Dr. Glahn sieht die Entwicklungen des Glücksspielmarkts kritisch. Er geht davon aus, dass bei einem legal steigenden Angebot auch immer die Gefahr besteht, dass die Zahl der Spielsüchtigen weiter ansteigt. Branchenvertreter jedoch sehen die Legalisierung des Glücksspiels positiv, da so ein größerer Schutz der Spieler ermöglicht werden kann.
Mit dem neuen Angebot könnte Deutschland als Vorreiter in Sachen Suchtprävention sein. Auch andere Länder haben bereits damit begonnen, sich immer mehr dem regulierten Markt zuzuwenden. Irland beispielsweise hat sich dazu entschlossen, zum Jahresbeginn eine Glücksspielbehörde einzurichten, um die dortigen Unternehmen noch besser zu überwachen. Auch wird es eine stickte Einschränkung bei der Glücksspielwerbung geben, wie es auch in Deutschland der Fall ist.
Hinterlasse einen Kommentar