Das Thema illegale Fungames lässt die Glücksspielbranche einfach nicht los. Auch das Herbsttreffen der BA-Landesverbände am 26. Oktober 2023 war von diesem Thema überschattet. Der Höhepunkt des Treffens war ein Vortrag von Alexander Kringe und Bettina Eichler vom Polizeipräsidium Köln, welche neue Zahlen zum Thema illegales Glücksspiel mitbrachten und damit die Gäste des Herbsttreffens schockten. Deutlich wurde an diesem Tag, dass die Politik endlich handeln muss, da ansonsten die illegalen Fungames den Markt überrollen und nicht nur eine allgemeine Gefahr für Spieler darstellen, sondern auch als „Geldvernichtungsmaschinen“ sich entpuppen.
Illegale Fungames – Zwickmühle für bayrische Automatenbranche
Beim Herbsttreffen der BA-Landesverbände wurde es nochmals deutlich, die illegalen Fungames beherrschen schon jetzt den Glücksspielmarkt und bringen Automatenunternehmen und Aufsteller in einer missliche Lage und das nicht nur in Bayern, sondern in allen Teilen Deutschlands. Zunehmend wird das legale Spiel durch die Spielverordnungen für Gäste unattraktiv, was natürlich die illegalen Spiele attraktiver macht. Laut den aktuellen Zahlen sollen es rund 50.000 illegale Fungames in Deutschland geben, wobei die Dunkelziffer höher sein kann. Kein Umbruch, keine Spielpausen und größere Gewinnaussichten machen diese Spiele immer attraktiver für Gäste. Für die legalen Automatenspiele wird es, da diese den strengen Regeln des Glücksspielstaatsvertrag folgen, immer schwerer sich gegen die Fungames in Deutschland durchzusetzen. Zu diesem Entschluss kam man auch beim Herbsttreffen der BA-Landesverbände. Laut Präsident Andy Meindl besteht zwar ein gutes Verhältnis zur Politik, jedoch scheint sich im Hinblick auf illegale Fungames einfach nichts zu tun.
Der Appell von Alexander Kringe und Bettina Eichler: „Die Strafbarkeit sollte ausgeweitet werden auch auf den Kauf und Verkauf von Fungames. Das illegale Glücksspiel kann ohne abschreckende Sanktionen nicht effektiv bekämpft werden. Wir müssen die Spur des Geldes verfolgen. Der Vollzug muss insgesamt gestärkt werden.“ (Bildquelle: geralt auf Pixabay)
Illegalen Fungames den Kampf ansagen – Polizeipräsidium Köln klärt auf
Welche Wege gibt es aus dieser Lage, die immer mehr legale Glücksspielunternehmen Kraft und Nerven kostet. Denn eines ist ganz deutlich: Je mehr illegale Fungames den Markt erobern, desto schlechter sieht der Umsatz bei den Aufstellern und natürlich auch bei den Produzenten der Automatenspiele aus. Andy Meindl sieht zwei Möglichkeiten für die Glücksspielbranche:
- Eine Anpassung an die Spielverordnung, die der Realität entsprechen. Heißt also weniger Einschränkungen für Spieler. Wie genau diese Änderung aussehen soll, ist nicht bekannt, da die Regelungen dem Spielerschutz dienen.
- Stärkerer Kampf gegen das illegale Spiel. Dazu wurde erst kürzlich ein Rechtsgutachten bei Professor Dr. Dr. Michael Kubiciel in Auftrag gegeben, welches die Missstände durch illegale Fungames verdeutlichen soll. Lösungsvorschläge wie eine Erweiterung des Straftatbestandes (§ 284), wurden dabei aufgenommen. Somit soll es wohl möglich sein, dass bereits der reine Besitz eines Fungames zur Straftat wird. Außerdem haben BAV und FGA die Meldeplattform illegales-spiel.de ins Leben gerufen.
Diese und weitere Ausführungen wurden von dem Vortrag von Alexander Kringe und Bettina Eichler vom Polizeipräsidium Köln untermauert. Laut deren Informationen sind in Deutschland rund 50.000 illegale Fungames unterwegs, die einen Bruttospielertrag von drei Milliarden Euro erzielen. Der Markt wird regelrecht von den Fungames, die auch immer mehr in die privaten Räume verlagert werden, überflutet. Für Spieler, die an diesen Automaten oder Spielen aktiv sind, heißt das wiederum kein Spielerschutz. So kann es sein, dass man innerhalb weniger Minuten 100 Euro verzockt, da es einfach keine Umbrüche oder Pausen zwischen den Spins gibt. Während bei legalen Automaten eine Walzendrehung nicht mehr als 1 Euro kosten darf, sieht das bei illegalen Spielen anders aus. Dort können Walzendrehungen 10 Euro und mehr kosten.
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