Peter Sidlo gegen CASAG

Eigentlich sollte der Fall Peter Sidlo gegen CASAG bereits am 8. Mai starten, doch nun wurde der Prozessauftakt in Wien auf unbestimmte Zeit verschoben. (Bildquelle: pixabay by talhakhalil007)

Wenn Menschen nicht einmal mehr in kleinen Gruppen zusammenkommen dürfen, dann sind Gerichtsprozesse mit Klägern, Angeklagten, Richtern und jeder Menge Zeugen ziemlich schwierig abzuhalten. In Österreich kam es deshalb in der Justiz zu einem richtigen Stau bei den Verhandlungen an, da nur wenige in den letzten Wochen durchgeführt werden konnten. Dies hat nun Auswirkungen auf den mit Spannung erwarteten Gerichtsstreit Peter Sidlo gegen CASAG, der eigentlich schon in Kürze mit seinem ersten Prozesstag beginnen sollte. Dieser wurde nun auf unbestimmte Zeit verschoben und damit auch die möglichen Antworten, ob die Bestellung des Politikers die Folge einer versuchten Korruption durch Novomatic bei der FPÖ war.

Peter Sidlo gegen CASAG vielleicht erst im Herbst

Für eine Partei geht es um viel Geld, für die andere um einen ungeheuren Imageschaden, der so schnell wie möglich aus der Welt geschafft werden sollte. Die Rede ist vom Fall Peter Sidlo gegen CASAG, ein Streit, der eigentlich am 8. Mai vor dem Handelsgericht in Wien in seine erste Runde gehen sollte. Der FPÖ-Politiker, der über Novomatic merkwürdigerweise in den Vorstand der CASAG gelangte, obwohl ihn der Personalberater für nicht ausreichend kompetent hielt, hatte zuvor die Casinos Austria verklagt. Seiner Meinung nach hatte er sich nichts zu Schulden kommen lassen und war angeblich nicht in strafbare Handlungen rund um seine Bestellung involviert. Deshalb würde ihm auch das restliche Gehalt aus seinem Vertrag als damaliger Finanzvorstand der CASAG zustehen. Alles in allem rund 2,3 Millionen Euro. Der Monopolist bei den Casinos in Österreich hingegen sah den ganzen Sachverhalt ganz anders. Dieser hatte ihn zuvor bei einer Versammlung aus dem Unternehmen entfernt, um weiteren Schaden vom Unternehmen fernzuhalten. Als Sahnehäubchen wurde wiederum Peter Sidlo auf die Summe von 22.000 Euro verklagt.

Eingebet in den Gesamtkomplex der WKStA, die eine Bestechung diverser FPÖ-Politiker durch Novomatic vermutet, wurde dieser Prozessauftakt mit Spannung erwartet. Allerdings wurde nun bekannt, dass das Handelsgericht in Wien zuerst einmal den Rückstau liegen gebliebener Fälle abarbeiten muss. Deshalb wurde nun der Prozessauftakt Peter Sidlo gegen CASAG auf unbestimmte Zeit vertagt. Erst am 1. Juni wird der ganze Fall dem zuständigen Richter erst wieder vorgelegt, der dann einen neuen Termin fixieren muss. Dies könnte im schlimmsten Szenario sogar erst im Herbst sein. Durch diesen Schritt stehen die Chancen, dass in diesem Prozess womöglich neue Details über den Gesamtkomplex alsbald zutage treten, ziemlich schlecht. Wichtig wäre allerdings gewesen, herauszufinden, ob Peter Sidlo womöglich in den Deal, Online Casino Lizenz für Novomatic für die Installation des FPÖ-Politikers bei der Casinos Austria im Vorstand, eingeweiht war. Dies vermutet nämlich die ermittelnde Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Ebenfalls hätte es womöglich neue Erkenntnisse über das Netzwerk zwischen Peter Sidlo, Markus Tschank, Markus Braun und dem ehemaligen Pressesprecher von Novomatic Bernhard Krumpel gegeben.

Ob Peter Sidlo bei seiner Bestellung zum Finanzvorstand der Casinos Austria wirklich in alles eingebunden war oder dieser nur als Ball in einem größeren Spiel ins Tor gebracht wurde, ist einer der zentralen Fragen der WKStA. Der Prozessauftakt Peter Sidlo gegen CASAG hätte dem Gesamtkomplex sicherlich eine weitere Facette hinzufügen können. Aufgrund der Brisanz für Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit ist deshalb zu hoffen, dass möglichst ein schneller, zeitnaher Ersatztermin am Handelsgericht in Wien gefunden wird.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.