Spanische Aufsichtsbehörde entzieht Online Casinos Lizenzen

Zwei Jahre ohne Online Casino Lizenz: Spanische Aufsichtsbehörde bestraft Unternehmen, die sich nicht an Gesetze halten hart! (Bildquelle: ordenacionjuego.es)

Die spanische Aufsichtsbehörde für Online-Glücksspiel hat in den letzten Jahren aufgrund von Verstößen gegen geltende regulatorische Vorschriften Strafen in dreistelliger Millionenhöhe verhängt. Doch scheinbar haben nicht alle Online Casinos daraus gelernt. Ende April 2023 hat die Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ), Spaniens oberste Glücksspielaufsichtsbehörde, jetzt neue Sanktionen erlassen und dabei empfindliche Geldstrafen ausgesprochen. Dabei sind die mit finanziellen Strafen abgehandelten Vergehen in der Summe mit Zahlungen von mehr als 35 Millionen Euro aus dem Weg zu räumen. So glimpflich sind jedoch nicht alle Anbieter davon gekommen, deren Aktivitäten nicht mit den Glücksspielgesetzen des EU-Landes übereinstimmen. Neuesten Meldungen zu Folge wird die Regulierungsbehörde sieben Unternehmen ihre Online Casino Lizenz entziehen und somit deren Erlaubnis, in Spanien Echtgeld Online-Glücksspiel legal anzubieten.

Online Casino Lizenz weg und Millionenstrafen – die Aufsichtsbehörde hatte alle Hände voll zu tun

Die MCA veröffentlicht seit Juli 2021 eine Liste aller Verstöße, um die Glücksspielbranche zu sensibilisieren und die Anbieter zu ermutigen, sich an die strengen Vorschriften des Landes zu halten. Angesichts der wirksamen Zwangsmaßnahmen der DGOJ und der Geldbußen in dreistelliger Millionenhöhe haben sich viele Glücksspielunternehmen dennoch entschieden, die Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörde auf sich zu ziehen.

So wurden in der zweiten Jahreshälfte 2022 gegen 20 Online Casinos und Wettanbieter erhebliche Strafen wegen verschiedener Vergehen verhängt. Sieben von ihnen hatten sich „sehr schwerwiegender Verstöße“ schuldig gemacht, was die DGOJ dazu veranlasste, ihre Lizenzen für zwei Jahre auszusetzen und ihnen jeweils eine Geldstrafe in Höhe von 5 Millionen Euro aufzuerlegen. Im MCA Bericht wurden leider keine Details zu den einzelnen Fällen genannt.

Die „ruhenden“ Lizenzen sowie aktive Online Casinos mit Lizenz können Sie in der staatlichen Liste mit genehmigten Anbietern einsehen. Weitere Infos unter: www.ordenacionjuego.es

Spanien verzeichnet 2022 Rekordzahl von Verstößen

Siebenmal war die Online Casino Lizenz weg und die übrigen 13 sanktionierten Unternehmen mussten weniger harte Strafen hinnehmen, da sie nur für „schwere Verstöße“ verantwortlich sind. Neun von ihnen hielten sich nicht an die Werbebeschränkungen und erhielten schriftliche Verwarnungen oder Strafen in Höhe von 10.000 Euro. Vier weitere mussten Geldstrafen zwischen 125.000 Euro und 160.000 Euro zahlen, weil sie Personen, die im Selbstausschlussregister des Landes eingetragen sind, Glücksspiele erlaubten oder technische Anforderungen nicht erfüllten.

Insgesamt war das Jahr 2022 reich an Verstößen. Im ersten Halbjahr verhängte die DGOJ gegen 53 Online Casinos sowie Sportwetten-Anbieter Strafen, zwang 21 zur Schließung und nahm 84,3 Millionen Euro (92,6 Millionen Euro) an Bußgeldern ein. Diese Zahlen stehen in krassem Gegensatz zu 2021, als nur 19 Betreiber bis zu 58 Millionen Euro (63,7 Millionen Euro) zahlen mussten. Das berichtet die Aufsichtsbehörde in einer Pressemitteilung. Dieser plötzliche Anstieg ist wahrscheinlich auf das rasche Wachstum des spanischen Glücksspielmarktes zurückzuführen, da die Einnahmen im Jahr 2022 um 12 Prozent stiegen.

Nach unseren Recherchen sind die Novoline Casinos starvegas.es sowie admiralbet.es und auch das Löwen Play Casino lowen-play.es nicht betroffen. Gleiches gilt für 888 Casino, Mr Green, LeoVegas, SkillOnNet und Casumo.

Vorzeigemodell spanische Glücksspielpolitik

Die spanischen Behörden sind bei der Regulierung von Online-Wetten ausgesprochen streng, auch wenn sie einen beachtlichen Beitrag zu den spanischen Steuereinnahmen leisten. Mit den neuesten Vorschriften von 2021 wurden sehr strikte Regeln eingeführt, mit denen die Werbung und die meisten branchenüblichen Boni eingeschränkt wurden. Diese Maßnahmen haben zu einem florierenden, nachhaltigen Markt beigetragen, der ein Beispiel für andere europäische Länder sein kann.

In Anbetracht der erfolgreichen Glücksspielpolitik ist die spanische Regierung bestrebt, ihren Regelungsbereich auf angrenzende Branchen auszuweiten. Im Januar regte die DGOJ an, weitere Werbebeschränkungen für Lotterien einzuführen. Eine weitere Initiative aus dem vergangenen Jahr zielt darauf ab, gegen die Hersteller von Online-Inhalten vorzugehen und sie zu mehr Transparenz in Bezug auf ihre Aktivitäten und ihr Sponsoring zu zwingen. Erst vor Kurzem hat das spanische Verbraucherministerium die Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ), die für die Regulierung des Glücksspiels im Land zuständig ist, gebeten, eine neue Förderinitiative zu starten.

Das Ministerium hat die Regulierungsbehörde gebeten, Organisationen zu unterstützen, die sich mit der Bekämpfung von Spielsucht befassen. Daraufhin wurde ein Fonds in Höhe von 1,6 Millionen Euro eingerichtet. Das Geld wird zur Unterstützung von Organisationen verwendet, die das problematische Glücksspiel präventiv angehen, und wird den Einrichtungen in Form von Zuschüssen zur Verfügung gestellt. Die hohen Geldstrafen, die ein Online Casino oder Wettveranstalter zahlen muss, wenn sich nicht an die Gesetze gehalten wird, fließen somit auch in die Glückspielforschung sowie Beratungsstellen.

Werbeverbot für Lotto und Glücksspiel: Umfrage stößt neue Debatte an

Das Thema Glücksspielwerbung sowie auch Werbung für Sportwetten beschäftigt aktuell auch die deutsche Politik. Insbesondere der Beauftragte für Drogen- und Suchtfragen der Bundesregierung hält dieses Thema aktuell. Derzeit wird vor allem über die Möglichkeiten eines Werbeverbots diskutiert. Lesen Sie in diesem Artikel mehr dazu.

Die neue Förderinitiative steht im Einklang mit der harten Haltung des Ministeriums für Verbraucherangelegenheiten gegenüber dem Glücksspiel. Alberto Garzon, der Minister für Verbraucherangelegenheiten, hat deutlich gemacht, dass er gefährdete Bevölkerungsgruppen, wie z. B. einkommensschwache Gruppen schützen will. Der Minister kritisiert, dass nicht genug getan wird, um das Problem des problematischen Glücksspiels anzugehen.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.