Johann F. GrafGlücksspiele, ob nun Spielautomaten, Lotto oder das Roulette, der Klassiker schlechthin, sie alle können Menschen sowohl reich als auch arm machen. Denn nur wenn andere genug verlieren, können einige dafür umso höhere Jackpots gewinnen und den Rest ihres Lebens in Luxus schwelgen. Dies ist nun einmal das Gesetz des Glücksspiels, was viele Menschen seit Jahrhunderten in den Bann schlägt. Allerdings gilt dies nicht für die Menschen, die diese Form der Unterhaltung anbieten, wie beispielsweise Johann F. Graf, der Gründer des Glücksspielkonzerns Novomatic. Seine Novoline Spielautomaten haben ihn mittlerweile zum drittreichsten Österreicher und mehrfachen Milliardär aufsteigen lassen.

Mit Flipperautomaten angefangen und mit den Novoline Spielautomaten reich geworden

Vor kurzem erschien wieder einmal das alljährliche Trend-Ranking der reichsten Österreicher und vorweg kann schon gleich gesagt werden, wirklich Überraschungen lassen sich hierbei nicht finden. Der Gründer von Novomatic, Johann F. Graf, ist weiterhin in dieser Auflistung auf Platz 3 zu finden. Sein gesamtes Vermögen, was diverse Anlagen, Besitztümer und den Hersteller der Novoline Spielautomaten mit einschließt, wird auf einen Gesamtwert von gigantischen 6,7 Milliarden Euro geschätzt. Nicht schlecht für jemanden, der genau wie Stefan Raab, in sein Berufsleben mit ein Ausbildung zum Fleischer startete. Ebenso gibt es in den Anfängen des Novomatic-Gründers parallelen zu einem weiteren großen Namen in der Glücksspielbranche, nämlich zu seinem deutschen Gegenstück Paul Gauselmann, der ebenfalls über ein Milliardenvermögen verfügt. Beide begannen in den 70er Jahren ihre Unternehmen aufzubauen, Graf mit importieren Flipperautomaten aus Belgien, Gauselmann mit den damals äußerst beliebten Musikboxen. Beide erkannten jedoch recht frühzeitig, dass sich mit Geldspielgeräten wohl in Zukunft deutlich mehr Geld verdienen lassen wird und so erschuf der eine die Novoline Spielautomaten und der andere die Merkur Slots. Egal wie die persönlich Meinung über Glücksspiele im Allgemeinen auch sein mag, ohne Ehrgeiz, Fleiß und strategisches Geschick, wäre wohl Novomatic heute nicht die klare Nummer Eins in Europa. Auch Paul Gauselmann hat das einträgliche Geschäft zu immensen Reichtum verholfen und sein Konzern hat sich klar als die Nummer Zwei auf dem Kontinent etabliert.

Johann F. Graf tritt als Gründer von Novomatic nur selten in der Öffentlichkeit in Erscheinung und überlässt die Auftritte in den Medien lieber der Führungsriege im Konzern, hier vor allem CEO Harald Neumann. Doch ist Johann F. Graf nicht untätig, was immer dann offensichtlich wird, wenn es um gute Kontakte zur österreichischen Politik geht. Des öfteren traf sich in der Vergangenheit der Gründer des Novoline Spielautomatenherstellers mit Ministern und Kanzlern. Ebenfalls wurde ihm des öfteren vorgeworfen unlauteren Einfluss auf die Glücksspielgesetzgebung in Österreich zu nehmen, was jedoch gerichtlich nie bewiesen werden konnte.

Nur mit Autos und Koffein-Brause lässt sich nicht mehr Geld verdienen

Mit einem geschätzten Vermögen von rund 6,7 Milliarden Euro hat es auch in diesem Jahr beim Trend-Ranking der reichsten Österreicher für Johann F. Graf nur für den 3. Platz gereicht. Denn mit Autos und und prickelnder Koffein-Brause lässt sich tatsächlich noch mehr Geld scheffeln, als mit den Novoline Spielautomaten und eigenen Casinos. Und so finden sich gemeinsam auf dem Spitzenplatz die Familien Pierch und Porsche, die eigentlich eher mit Deutschland in Verbindung gebracht werden. Doch tatsächlich sind beide Zweige mittlerweile fest österreichischer Hand und kommen zusammen auf ein Gesamtvermögen von 39,4 Milliarden Euro, was vor allem den Anteilen an Volkswagen zu verdanken ist. Auf dem 2. Platz taucht ebenfalls ein bekannter Name auf, nämlich Dietrich Mateschitz, der Gründer von Red Bull, der es geschafft ein Vermögen in Höhe von rund 12,47 Milliarden Euro mit seiner Koffein-Brause anzusammeln. Mit geschickten Marketing, welches sich auf den Zusatzstoff Taurin von Beginn an konzentrierte, gelang es ihm mit Beharrlichkeit einen Energydrink aus Thailand so zu bewerben, das hieraus ein globaler Konzern entstand. Auch wenn zahlreiche Studien nie ein wirklichen Zusammenhang zwischen Taurin, welches zudem im Körper selbst hergestellt wird, und der aufputschenden Wirkung tatsächlich zweifellos beweisen konnten, hat es ihn immerhin zum zweitreichsten Österreicher gemacht. Sofern nicht ganze Familien wie Pierch und Porsche mit einbezogen werden, darf er sich sogar als der reichste Mensch der Alpenrepublik betrachten.

Neben den Novoline Spielautomaten, Autos und Red Bull, haben noch andere Produkte Österreicher und ganze Familien steinreich werden lassen, wobei hier das Einheiraten und das Vererben ein große Rolle spielen. So findet sich hier die Familie Wlaschek auf Platz 4 mit 5,36 Milliarden Euro, die das Vermögen des verstorben Gründers der Immobilienfirma Billa verwalten. Auf Platz 5 im Trend-Ranking steht die bekannte Familie Swarovski, deren Kristalle Weltruhm genießen. Deren Gesamtvermögen wird auf  4,45 Milliarden Euro geschätzt. Die Nachfahren des deutschen Großindustriellen Flick belegen mit 4,2 Milliarden Euro Rang 6, gefolgt von Familie Schaeffler, die ebenfalls durch den Nachlass eines deutschen Industrietycoons zu ihrem Reichtum gelangten. Deren Vermögen soll sich laut dem Trend-Ranking auf stolze 4,17 Milliarden Euro beziffern. Anders Rene Benko auf Platz 8, der weder sein Vermögen vererbt noch durch Heirat bekam. Er erlangte sein Vermögen in Höhe 3,81 Milliarden durch Immobilien und besitzt heute unter anderem Karstadt.

Auf den letzten beiden Plätzen des Trend-Rankings zu den reichsten Österreichern befinden sich Martin Schlaff auf Rang 9 und Heidi Horten auf Platz 10. Ersterer kam vor allem durch Geschäft in Zeiten des Kalten Krieges mit dem Ostblock zu Reichtum und als Finanzinvestor verfügt er heute über 3,13 Milliarden Euro. Heidi Horten wiederum gelangte durch die Heirat mit Helmut Horten, dem Gründer von Kaufhaus, zu jeder Menge Geld, welches heute auf rund 2,95 Milliarden Euro geschätzt wird. Und so kann man von Johann F. Graf halten was will, doch hat er immerhin als einer von gerade einmal vier Personen in der dieser Liste, sein Vermögen wenigstens selbst erarbeitet.

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