Im Auftrag der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder aus Halle an der Saale soll es eine neue Studie mit dem Schwerpunkt Spielerschutz geben. Damit wird das heiß diskutierte Thema erneut aufgenommen. Die Forschungsstudie trägt den Titel „Spielerschutz im Internet: Evaluation der Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021“. Ausgerichtete wird diese Studie des Instituts für Glücksspiel und Gesellschaft (GLÜG), welche die Experten Dr. Tobias Hayer, Tobias Turowski und Dr. Marc von Meduna involvieren. Die Vorgaben zur neusten Forschungsarbeit gehen von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder hervor, welche die Auswirkungen der Rahmenbedingungen im Glücksspielstaatsvertrag 2021 auf den Spielerschutz überprüfen wollen. Wohlgemerkt nicht die erste Studie, die in diesem Zusammenhang entsteht. Die neue Studie zum Spielerschutz von der GGL soll bis 2026 erfolgen.
Neue Studie zum Spielerschutz soll klare Handlungsempfehlungen hervorbringen
Die Spielerschutz-Studie im Auftrag der GGL „Spielerschutz im Internet: Evaluation der Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021“ hat ganz klar definierte Ziele, welche vor allem die Auswirkungen der gesetzlichen Bedingungen untersuchen sollen. Die Studie, die bis 2026 läuft, soll ein umfassendes Bild vom Spielverhalten und den Auswirkungen dessen aufzeigen. Damit wäre die neue Forschungsarbeit nicht die erste, welche das Spielerverhalten verdeutlicht. Immerhin hat schon die Studie des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) und der Universität Bremen analysiert, dass 37 Prozent der 16-70-Jährigen in Deutschland am Glücksspiel beteiligt waren. Ebenso wurde herausgefunden, dass rund 2 Prozent der Deutschen eine Glücksspiel-Störung aufweisen.
Die neue Studie „Spielerschutz im Internet: Evaluation der Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021“ zielt nicht nur darauf ab, die Verhaltensweisen der Spieler zu analysieren, sondern soll auch die gesetzlichen Anforderungen zum Spielerschutz bewerten. Dies umfasst allgemeine technische Anforderungen als auch spezifische Regelungen, die es in Online Casinos und Spielhallen in Deutschland gibt.
Trotz dieser zahlreichen Spielerschutz-Maßnahmen gibt es Herausforderungen, die sich insbesondere im Bereich des Online-Glücksspiels zeigen. Mehrere Studien zeigen auf, dass etwa die Hälfte des deutschen Online-Glücksspiels weiterhin im illegalen Markt betrieben wird. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist und in den vergangenen Jahren wuchs. (Bildquelle: Erik Mclean auf Unsplash)
Keine Repräsentativität vorgesehen
In einer Pressemitteilung betont Dr. Tobias Hayer, dass die Studie nicht dazu dient, einen Anspruch auf Repräsentativität zu erlangen, sondern sie soll viel mehr eine Stichprobe der bisherigen Entwicklungen darstellen. Um die erforderlichen Daten zur Auswertung zu erhalten, will das Forschungsteam 5000 Teilnehmer befragen sowie Daten der Online Casinos nutzen. Durch die gewonnen Daten und Erkenntnisse soll eine allgemeine Grundlage für eine evidenzbasierte Weiterentwicklung des Glücksspielstaatsvertrages ermittelt werden. Ziel ist es, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu optimieren. Doch kann das noch helfen?
Schon jetzt gelten in Deutschland strenge Regularien, wenn es um das Glücksspiel im Allgemeinen geht. Online Casino Betreiber, die eine GGL-Lizenz beantragen, müssen etliche Bedingungen erfüllen, die es ihnen teilweise erschwert, Spieler zu binden. Dadurch wandern, so wird angenommen, immer mehr Spiellustige in das illegale Glücksspiel ab und nutzen dort die Spielangebote, welche natürlich frei von Spielerschutz-Maßnahmen sind. Mit einer neuen Studie erhofft man sich besser zu verstehen, ob die aktuellen Maßnahmen der GGL in Sachen Spielerschutz greifen.
In Deutschland sind schon jetzt zahlreiche Spielerschutzmaßnahmen vorhanden. Darunter auch die Integration der Sperrdatei OASIS. Über diese können sich Spieler selbst oder durch Dritte sperren lassen. Zusätzlich haben Spieler die Möglichkeit, sich selbst gesetzte Einzahlungslimits zu schaffen. Ebenso hat man mit dem Glücksspielstaatsvertrag festgelegt, dass die begehrte Autoplay-Funktion an den Spielautomaten abgeschafft wird. Hinzukommt, dass vor allem Anbieter für Online Glücksspiel einen Notfallbutton installieren müssen. Diesen können Spieler nutzen, um sich sofort 24 Stunden lang vom Spiel auszuschließen. Die aktuell angeforderte Studie, die bis 2026 läuft, soll diese Maßnahmen analysieren und bewerten, ob sie den Anforderungen des Spielerschutzes gerecht werden.
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