Die Online Casino Branche in Malta befindet sich laut der mga Bilanz 2019 weiter im Aufwind. Die härtere Gangart steigerte das Vertrauen der Kunden. (Bildquelle: mga.org.mt)
Gerade einmal rund zwei Jahre ist es her, da stand Malta und seine Glücksspielaufsichtsbehörde mga am Pranger. Ihr wurde vorgeworfen, viel zu lasch gegen die Schwarzen Schafe in der Online Casino Branche vorzugehen. Es entstand der Eindruck, dass die Insel immer mehr zu einem Außenposten der italienischen Mafia wird, die von hier aus illegale Angebote sowie Geldwäsche in Italien betreibt. Die Skandale rund um dieses Thema sorgten für einen deutlichen Imageverlust der so wichtigen Online Casino Lizenzen. Zum Glück jedoch haben dies sowohl die Regierung in Malta als auch die mga erkannt und in den letzten beiden Jahren viele Maßnahmen ergriffen, um die eigene Reputation wieder zu steigern. In der nun vorgestellten mga Bilanz 2019 wird dies mehr als deutlich, denn die Zahl der entzogenen sowie der ausgesetzten Lizenzen hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen.
Die Zahl der entzogen Online Casino Lizenzen haben sich laut der mga Bilanz 2019 nahezu verdoppelt
In den 12 Monaten im letzten Jahr haben gleich 14 Glücksspielunternehmen ihre Lizenz aus Malta im Bereich Online Casinos, Sportwetten oder Poker verloren. Zusätzlich wurden weitere 11 Konzessionen ausgesetzt, wie nun die mga in ihrer Bilanz für 2019 vermeldete. In beiden Bereichen ergibt sich damit ein deutlicher Anstieg gegenüber 2018, als noch 8 Lizenzen entzogen und gerade einmal 4 suspendiert wurden. Daran lässt sich deutlich ablesen, dass die Malta Gaming Authority die vor rund zwei Jahren angekündigte, härtere Gangart tatsächlich auch umzusetzen bereit ist. Ebenfalls wurden mit 20 Warnungen an Lizenznehmer deutlich mehr Gelbe Karten ausgegeben als noch im Vorjahr. Doch nicht nur bei den bereits lizenzierten Glücksspielkonzernen schaute die mga in 2019 laut der Bilanz deutlich genauer hin. Von beispielsweise 89 eingegangenen Anträgen auf eine Konzession wurden gerade einmal 53 bewilligt und somit ganze 44 abgelehnt. Zu der härteren Gangart gehörte ebenso die Ablehnung von 15 Personen aus Unternehmen, die die mga als nicht „sauber“ genug in Bezug auf ihren Leumund empfand. In der mga Bilanz 2019 wird zudem ersichtlich, dass auch die Zusammenarbeit mit anderen Glücksspiel- sowie Justizbehörden massiv intensiviert wurde. Hierbei wurden insgesamt 69 Anträge an verschiedene Institutionen gestellt und im gleichen Zeitraum gingen bei der maltesischen Glücksspielaufsichtsbehörde wiederum selbst 58 Gesuche ein.
Online Casinos und Buchmacher deren Lizenz in 2019 entzogen wurde:
- World-of-Bets.EU Europe Limited (wobets)
- Bet Service Group Limited (gamebet)
- World Services Limited (limebet und andere)
- Triton Gaming Limited (casino-triton)
- Neptune Entertainment Limited (B2B-Lieferant)
- Wish Me Luck Limited (wishmeluck)
- ASAP Italia SRL (Skill Games)
- RMI Limited (pokergrant)
- Uwin4U Limited (uwin4u)
- Star World Limited (Mr. Ringo Casino)
- Aureate Gaming Solutions (21bet)
- Sports Fantech Limited (Skill Games)
- Betixx Limited (betixx)
- Zero Seven Gaming Limited (sport guru)
Auch im letzten Jahr konnten die Online Casinos mit Lizenz aus Malta zulegen
Vor dem Hintergrund des kommenden Brexits konnte Malta gleich mehrfach profitieren. Zum einen kletterten die Bruttospielerträge aller lizenzierten Unternehmen, online und stationär, zusammen um gehörige 9,6 Prozent gegenüber 2018. In Zahlen ausgedrückt lag der Wert laut der mga Bilanz 2019 bei rund 1,9 Milliarden Euro und die Glücksspielindustrie ist somit mit einem Anteil von 13,3 Prozent zugleich der drittgrößte Wirtschaftsfaktor im privaten Sektor. Der große Wachstumsschub hatte im vergangenen Jahr ebenfalls äußerst positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Zahl der besetzten Stellen in der Glücksspielbranche plus mit ihr verbundener Arbeitsplätze kletterte von 11.209 auf jetzt 11.747. Bei den direkten Arbeitsplätzen fiel dabei wieder einmal der starke Unterschied zwischen dem Online-Sektor und dem stationären Glücksspiel auf. Laut mga Bilanz 2019 steigerte sich ersterer Bereich von vormals 5.950 auf nun 7.417 Stellen, während es bei den Spielbanken, Spielhallen und Wettbüros von ehemals 844 auf nur noch 824 nach unter ging.
Weitere interessante Daten lieferte die mga Bilanz 2019 bei den einzelnen Genres im Bereich des Online-Glücksspiels. Absoluter Kundenmagnet in den Online Casinos mit Lizenz aus Malta waren weiterhin die virtuellen Automatenspiele, die 74,4 Prozent der Bruttospielerträge erwirtschafteten. Ihnen folgten die Tischspiele wie Roulette oder Blackjack mit 21,5 Prozent sowie alle weiteren Games zusammengefasst mit 4,1 Prozent. Bei den Sportwetten wiederum war wenig überraschend wieder einmal König Fußball der Star und 76,4 Prozent Anteil sprechen eine deutliche Sprache. Hierauf folgten noch Tennis mit 7,7, Basketball mit 5,9 sowie Cricket mit 1,9 Prozent. Auf die restlichen Sportarten entfielen die restlichen 8,1 Prozent.
Immer mehr Kunden vertrauen den Online Casinos mit Lizenz aus Malta
Wie wichtig die deutlich härte Gangart gegen die Schwarzen Schafe der letzten beiden Jahren war, zeigt sich auch an dem zunehmenden Vertrauen der Kunden in Online Casinos mit Lizenz aus Malta sowie den Buchmachern. Deren Anzahl konnte über alle Betreiber hinweg gegenüber noch 18,1 Millionen in 2018 auf jetzt rund 20,4 Millionen gesteigert werden. Zeitgleich entwickelte sich außerdem auch die Zahl der aktiven Neukunden hervorragend. Waren es 2018 hier noch fast 12,4 Millionen, gab es laut mga Bilanz 2019 im vergangenen Jahr derer bereits 13,8 Millionen. Wenig verwunderlich bei Online Casinos und Sportwetten im Internet, entfiel der Großteil der Kunden auf die Altersspanne zwischen 25 und 54 Jahren. Bemerkenswert war hier jedoch eine andere Entwicklung. Während sich die Zahl der Kunden im Alter zwischen 18 und 24 seit 2017 stetig verringerte, zog hingegen der Wert bei der Altersklasse ab 65 Jahren in den letzten beiden Jahren deutlich an. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich ebenso so bei den unterschiedlichen Ein- und Auszahlungsmethoden. Klassische Transaktionen, wie über Kreditkarten oder Banküberweisung, verloren auch im vergangenen Jahr weiter an Boden, im Gegensatz zu den modernen Zahlungsmöglichkeiten wie eWallets oder Finanzdienstleistungen von Trustly und MuchBetter.
Als letztes lohnt sich in der mga Bilanz 2019 noch ein Blick auf die Selbstsperren. Im vergangenen Jahr entschlossen sich rund 400.000 Kunden entweder für einen vorübergehenden oder generellen Selbstausschluss. Damit stieg zugleich die Zahl der aktiven Sperren auf Rund 1,6 Millionen Personen. Zusätzlich nahmen in 2019 über 6,3 Millionen Kunden die Möglichkeit eigener Limits war, wobei Einzahlungslimits mit einem Anteil von 77 Prozent am häufigsten genutzt wurden. Dem folgten Zeitlimits mit 10 Prozent, Einsatzlimits mit 8 Prozent sowie Verlustlimits mit 5 Prozent.
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