Illegale Spielautomaten sind der Feldstudie „Erweiterte Einblicke in den illegalen Glücksspielmarkt 2022“ des Arbeitskreises gegen Spielsucht zufolge in Deutschland stark verbreitet!
Alarmierende Zahlen beim illegalen Glücksspiel in Deutschland verlangen nach einem neuen Ansatz. Eine restriktive Rechtslage bringt den Jugend- und Spielerschutz in der Praxis nicht wirklich voran. Es klingt vom Glücksspielaufsichtssystem LUGAS und der Spielerdatenbank OASIS in politischen Debatten zu reden. Schließlich braucht es kein Politikstudium, um die mediale Wirkung von Schlagwörtern einordnen zu können. Die aktuelle Feldstudie zum Thema „Erweiterte Einblicke in den illegalen Glücksspielmarkt 2022“ macht jedoch deutlich, dass am Markt etwas nicht so funktioniert, wie es die Politik gern hätte. Den schätzungsweise 180.000 Geldspielgeräten in den Kommunen, die legal aufgestellt sind und für die Betreiber Steuern abführen, stehen rund 50.000 Spielautomaten in Deutschland gegenüber, die über keine Genehmigung verfügen.
Illegale Geldspielgeräte in der Fläche präsent
In den Pressemeldungen zur Studie, welche Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) publiziert hat, ist im Hinblick auf die Entwicklung des illegalen Geldspiels in Deutschland stets die Rede von einer „Verstetigung“. Gemeint ist damit, dass sich die Spielhölle ohne Lizenz und jedweden staatlichen Spielerschutz bereits dauerhaft eingerichtet haben. Im Rahmen der Datenerhebung, welche die Suchttherapeutin und Dipl.-Sozialarbeiterin Frances Trümper betreut hat, gab es keine Lichtblicke zu vermelden.
Auch wenn die repräsentative Feldstudie nicht alle Bundesländer umreißt, sie spricht für die aktuell nicht greifenden Spielerschutzbestimmungen. Die Studienleiterin Frances Trümper führte nach dem Ableben ihres Ehemannes Jürgen Trümper das Programm weiter. Allerdings basierend auf dessen Daten, die in sechs Ländern erhoben wurden. Hierbei wurden insgesamt 363 „Spielstätten“ erfasst, welche in 31 Kommunen Geldspielgeräte aufstellten.
Darunter fallen ausschließlich problematische gastronomische Einrichtungen mit Spielautomaten sowie gänzlich als illegal einzustufende Angebote. Aufbauend auf den durch den verstorbenen Jürgen Trümper im Arbeitskreis gegen Spielsucht e.V. vorgestellten Bericht von 2021 feiert das illegale Glücksspiel einen Siegeszug im ganzen Land. In der letzten Studie machte er stichprobenartige Kontrollen im Gastgewerbe, Wettbüros und auch Kulturvereinen. Erschreckenderweise war damals in einer größeren Untersuchung sogar jedes dritte Geldspielgerät in Deutschland nicht zugelassen.
Finanziert wird der Arbeitskreis gegen Spielsucht e.V. durch Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW). Schließlich haben die legalen Spielbetriebe mit gravierenden Veränderungen durch den Gesetzgeber zu kämpfen, während der illegale Geldspielmarkt im Land floriert.
Nicht zugelassene Glücksspielautomaten boomen in Deutschland
Oft sind es versteckte Räumlichkeiten in Kneipen oder zwielichtigen Wettannahmestellen, wo im Hinterzimmer an illegalen Spielautomaten gezockt werden kann. Eine flächendeckende Überwachung scheint aussichtslos. Vor allem vor dem Hintergrund, dass in der folgenden Studie 2022 einige Regionen erneut überprüft wurden und praktisch nur ein paar Meter weiter in einem neuen Geschäft zugänglich waren. Daraus ergibt sich auch die Annahme, dass es viele Kunden gibt, die scheinbar ein seriöses Casino Spielangebot damit assoziieren.
Dabei fehlt dem Etablissement jedwede Genehmigung und somit gibt es keinen Spielerschutz und auch Jugendliche könnte da theoretisch problemlos am Spielautomaten 2 Euro mehr einwerfen und so lange zocken, bis der Geldbeutel leer ist. Mit diesen Studien will der DAW vor allem festhalten, in welchem Ausmaß sich das illegale Spiel in den deutschen Orten entwickelt und was für Angebote es gibt. Wie aus den Aussagen vom Vorstandssprecher des Verbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) zu entnehmen ist, bereitet die Ausdehnung des illegal operierenden Marktes große Probleme.
Mit den Studienergebnissen fühlen sich die Vertreter des Dachverbandes in ihren praxisnahen Erfahrungen bestätigt. Dabei sind nicht mehr nur die Metropolregionen betroffen, auch in den bevölkerungsschwächeren Regionen nehmen Angebote illegaler Spielautomaten zu.
Alles über die Fallstudie von Jürgen Trümper aus dem Jahr 2021 mit warnenden Tendenzen, was die Ausbreitung des illegalen Glücksspiels in Deutschland betrifft, lesen Sie in diesem Artikel.
Eine Aussage von Georg Stecker ist hierbei besonders schwerwiegend: „Besonders erschreckend ist die Verstetigung illegaler Spielangebote über den gesamten Untersuchungszeitraum seit 2019. Illegale Glücksspielangebote wurden bei Folgebegehungen nahezu unverändert oder in unmittelbarer Nachbarschaft wieder aufgefunden.“
Allein die Masse an Geräten, die illegal aufgestellt ist, wirkt erdrückend. Dem Staat entgehen dadurch Steuereinnahmen in Millionenhöhe und Folgekosten durch Spielsucht, die aufgrund fehlender Schutzmechanismen unbehelligt voranschreiten kann, lassen sich kaum abschätzen. Ein Grund des massiven Anstiegs sind neue regulatorische Abstandsregeln, die zu vielen Schließungen legaler Spielstätten geführt hat. Zusätzlich hat die Pandemie zu Spielhallenschließungen geführt und nicht alle haben die Zeit wirtschaftlich verkraften können. Nicht erlaubte Glücksspielangebote sind attraktiver, es gibt keine Spielpause und es gibt den Spaß im Casino ohne Limit.
Georg Stecker, der Sprecher des Vorstands bei Die Deutsche Automatenwirtschaft betont: „Der illegale Markt ist ein massives Problem! Um das Wachstum des Schwarzmarktes zu begrenzen, brauchen wir dringend, neben einem gestärkten Vollzug, ein ausreichend verfügbares und aus Kundensicht attraktives legales Angebot.“
Hinterlasse einen Kommentar