Es ist nicht das erste Mal, dass aus den Reihen der Politik der Wunsch verkündet wird, die Glücksspielwerbung einzudämmen. Nachdem lange Zeit dieses Thema von dem wachsend illegalen Glücksspielmarkt überschattet wurde, kommt nun neue Kritik an der Glücksspielwerbung zum Vorschein. Verkündet wird sie vom Drogen-Beauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD). Sein Anliegen ist es, die Werbung speziell für Sportwetten und damit einen Teil des Glücksspielwesens in Deutschland, vollständig einzudämmen. Erst kürzlich hatte er diese Forderung schon bei der Veröffentlichung des Glücksspielatlas 2023 verkündet. Sollte es nach dem Drogen-Beauftragten der Regierung gehen, dann muss Schluss sein mit den Sportwetten-Spots, den Werbesendungen und anderen Werbemitteln.
Kritik an Glücksspielwerbung: Bundesländer reagieren auf Forderung
Geht es nach dem Drogen-Beauftragten der Bundesregierung, dann müssten die gesamte Glücksspielwerbung verschwinden. Seit Monaten befasst sich die Branche genau mit dieser Aussage. Dabei greift Burkhard Blienert nicht nur die Werbungen der Sportwetten-Anbieter an, sondern auch das Sponsoring der Glücksspielunternehmen an Vereinen sollte bereits eingestellt werden. Mit einem Sponsorenvertrag sind meist weitreichende Werbemaßnahmen verbunden, sodass beispielsweise Unternehmen wie die Gauselmann Gruppe, mit ihrer Marke Merkur Casino, auf den Banden der Stadien zu sehen ist. Solche Sponsoren-Partnerschaften schließen mittlerweile sehr viele Unternehmen der Branche und fast keine Sportrichtung kommt ohne diese Sponsorenleistungen aus, dass sie natürlich auch Geld in die Kassen der Vereine spielen.
Burkhard Blienert greift vor allem mit seinen Aussagen die Rundfunk-Kommission an, die in seinen Augen ein „Totalversagen“ zeigt. Seiner Meinung nach gibt es keine Regulierung des Marktes, sondern eher einen Wildwuchs, was Sportwetten und Online Casinos angeht. Dies berichtet unter anderem die Bild-Zeitung. Im Klartext heißt das, die Bundesländer wehren sich vermehrt gegen die Behauptung, zu wenig für die Suchtprävention und den Spielerschutz zu unternehmen. Doch ist es so einfach, die Glücksspielwerbung zu unterbinden?
Tobias Krull, Mitglied der Arbeitsgruppe Inneres und Sport der CDU-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, sagt dazu: „Zugelassene Spiel- und Wettanbieter sind an strenge Vorgaben zu Jugendschutz und Suchtprävention gebunden. Bei einem Werbeverbot für legale Angebote besteht die erhebliche Gefahr, dass verstärkt unregulierte Spielmöglichkeiten ohne entsprechende Hilfs- und Schutzmechanismen genutzt werden.“
Der Paragraf 5 des Glücksspielstaatsvertrags 2021 besagt, dass zugelassene Glücksspielunternehmen nach §4 Werbung schalten dürfen. Jedoch mit der Einschränkung, dass zwischen 6 Uhr bis 21 Uhr keine Werbe-Spots erlaubt sind. (Bildquelle: Erik Mclean auf Unsplash)
Verbot weckt Interesse an illegalen Angeboten
Aktuell scheint es fast so, als würde der Drogen-Beauftragte der Bundesregierung mit aller Macht versuchen, die Glücksspielwerbung mit seiner Kritik zu verbieten. Das bezieht sich nicht nur auf die Sportwetten-Anbieter, sondern weitreichend auch auf die Sponsoren der Vereine, die meist aus seriösen Glücksspielanbietern bestehen. Hinzukommt, dass ein Werbeverbot den privaten Medien eine Einnahmequelle versagen würde, welche anhand der Werbeeinnahmen der Anbieter für legales Glücksspiel entsteht. Staatsminister Schenk bewertet das als übergriffig.
Blienert bleibt jedoch bei seinem Kurs und erläutert in einem Interview mit dem RND, dass er es als verwerflich ansieht, dass gefährdete Spieler und Jugendliche sich heute keine Sport-Ereignisse mehr im Fernsehen ansehen können, ohne mit ein er entsprechenden Sportwetten-Werbung konfrontiert zu werden. Er fordert in diesem Zusammenhang mehr Schutz für Jugendliche. Zuletzt hatte der Politiker ein Werbeverbot für Glücksspielwerbung vor 23 Uhr gefordert und an die Sportvereine appelliert, keine Werbeeinnahmen und Sponsorings mehr zu akzeptieren, die durch Glücksspielunternehmen entstehen. In dieser gesamten Diskussion geht zusätzlich hervor, dass Experten davon ausgehen, dass ein Werbeverbot vor allem dazu führt, dass immer mehr illegale Angebote an Bedeutung gewinnen, da Bürgerinnen und Bürger nicht mehr über legale Angebote informiert werden.
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