PKS illegales Glücksspiel

Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 (PKS) deckt erschreckende Entwicklung beim illegalen Glücksspielmarkt auf. Ist der Schwarzmarkt noch einzudämmen?(Bildquelle: geralt auf Pixabay)

Die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 (PKS) bringt im Kontext des illegalen Glücksspiels in Deutschland erschreckende Zahlen ans Licht. Demnach sei das Angebot auf einem neuen Rekordniveau. Gemeldet wurden 6.247 Fälle, wodurch der Bereich einen Anstieg von 18,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023 erreichte. Ein drastischer Wert, der zum Handeln auffordert. Doch wie konnte illegales Glücksspiel in Deutschland so schnell wachsen, wenn doch Politik und Behörden massive Maßnahmen gegen den Schwarzmarkt vertreten? Liegt diese Entwicklung wirklich an einem zu geringen legalen Angebot?

Illegales Glücksspiel in Deutschland: Ein Trend mit drastischer Entwicklung

Die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 (PKS) sprechen eine deutliche Sprache. Im Vergleich zwischen den Jahren 2023 und 2024 erreichten die gemeldeten Fälle im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel einen Anstieg von über 18 Prozent. Noch deutlicher wird die Entwicklung, wenn man die Zahlen mit dem Jahr 2020 vergleicht, denn dort zeigt sich, dass der Anstieg der gemeldeten Fälle das Achtfache erreicht.

Laut Experten zeigt diese Entwicklung nicht nur die mangelnde Strafverfolgung, sondern ist zeitgleich ein Symptom für eine fehlgeleitete Glücksspielregulierung. Die Konsequenz aus diesem Handeln ist deutlich: Die Szene des illegalen Glücksspiels in Deutschland wächst, trotz hoher Aufklärungsquoten. Demnach werden Fälle nicht nur registriert, sondern erfolgreich ermittelt. Doch was nützen hohe Aufklärungsquoten, wenn die Grundproblematik bestehen bleibt?

Georg Stecker, Vorstandssprecher der Deutschen Automatenwirtschaft, sagt dazu: „Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wenn es kein ausreichendes und zeitgemäßes, legales Angebot gibt, weichen die Menschen in den illegalen Markt aus. Die Politik darf diese Realität nicht ignorieren. Es braucht neben konsequentem Vollzug vor allem ein nachfragegerechtes, legales Spielangebot, das den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher gerecht wird, um den Schwarzmarkt auszutrocknen“.

DAW fordert strengeres Handeln bei illegalem Glücksspiel.

Die Deutsche Automatenwirtschaft fordert ein erneutes Umdenken. Der alleinige Fokus auf restriktive Maßnahmen, wie enge Angebotsbegrenzungen, sei in ihren Augen nicht zielführend. Der legale Markt muss gestärkt werden, indem es die Option eines besseren Angebots gibt. (Bildquelle: automatenmarkt.de)

Schwarzmarkt und die Problematik dahinter

Die Thematik des illegalen Glücksspiels in Deutschland beschäftigt Experten aus der Gaming-Branche sowie Behörden und der Politik seit vielen Jahren. Zwar gibt es gerade im Bereich der Aufklärungsquoten bei gemeldeten Fällen eine positive Entwicklung (98 %), doch diese täuschen nicht über die wachsende Anzahl hinweg. Erfreulich ist außerdem, dass die Automatendiebstähle laut Polizeilicher Kriminalstatistik im Jahr 2024 rückläufig waren. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist ein Rückgang von 13 Prozent zu verzeichnen. Besonders bei diesem Aspekt warnen Experten jedoch vor einer hohen Dunkelziffer.

Obwohl einige Entwicklungen in diesem Bereich positiv sind, sollte die Problematik des illegalen Glücksspiels in Deutschland nicht unterschätzt werden. Der fehlende Spieler- und Jugendschutz stellt eine massive Bedrohung dar, da viele der Spielenden dadurch in finanzielle Schwierigkeiten gelangen könnten. Auf nicht lizenzierten Plattformen gibt es keine wirksamen Schutzmechanismen. Demnach auch keine Regulierung der Gewinne, wie es bei legalen Online Casinos oder Spielautomaten der Fall ist. Zeitgleich verliert der Staat wertvolle Einnahmen, da illegale Anbieter keine Steuern auf ihre Gewinne einzahlen.

Welche Maßnahmen gibt es gegen illegales Spielen in Deutschland?

Die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik lassen die Vermutung zu, dass es in Deutschland trotz reguliertem Glücksspiel keine Maßnahmen gegen illegale Angebote gibt. Das ist natürlich nicht so, denn alleine die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder arbeitet seit 2023 mit verschiedenen Ansätzen gegen die Ausbreitung des Schwarzmarkts. Zum Einsatz kommen beispielsweise Blockierungen illegaler Webseiten (Website-IP-Sperrungen), Durchsetzung von Sperren und Werbeverboten und die Zusammenarbeit mit Internet-Providern, Zahlungsdienstleistern und Medienunternehmen. Auch die Strafverfolgung durch Polizei und Staatsanwaltschaft zeigt ihre Wirkung. In Deutschland werden immer wieder Razzien in illegalen Spielclubs durchgeführt. Auch die Sicherstellung von Geldspielgeräten kommt zum Einsatz.

Trotz dieser vielen Maßnahmen zeigen die Zahlen der PKS 2024, dass sich das Glücksspiel in Deutschland weiterhin an einem Scheideweg befindet. Möchte man die illegalen Angebote eindämmen, dann bedarf es laut Branchen-Experten nicht nur Kontrollen, sondern eine Stärkung des legalen Markts. Aktuell befinden sich zahlreiche lizenzierte Online Casinos und Spielhallen auf der amtlichen Whitelist der GGL. Erst kürzlich kamen neue SkillOnNet Online Casinos hinzu. Dort haben Spielende die Möglichkeit, im Schutz des Glücksspielstaatsvertrags ihrem Hobby nachzugehen.

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