Hohe Gewinnchancen in der KW 27-2019Ein wahres Kursfeuerwerk brach in dieser Woche über die Echtgeld-Casino-Aktionäre herein. Auf unserer Watchlist waren, bis auf einen Wert, alle Papiere positiv. Drei Unternehmen knackten sogar die Performancemarke von 10 % in nur fünf Handelstagen.

Flutter ist endgültig auf dem Handelsparkett angekommen

Flutter firmierte bis vor wenigen Wochen noch als Paddy Power betfair. Nach anfänglicher Häme über den neuen Namen scheinen die Briten die Akzeptanz an der Börse gewonnen zu haben. Der Konzern hinter Marken wie betfair sorgte am Mittwoch für Aufregung. Es machten Gerüchte von einer Übernahme die Runde. Ein Interessent ist namentlich nicht bekannt. Es wird gemunkelt, dass es sich um einen privaten Geldgeber handeln soll, der unter anderem das Legoland hält – Merlin. Die Gerüchte wurden bis heute nicht bestätigt. Dennoch legte die Flutter-Aktie einen bemerkenswerten Sprint hin. Das Papier gewann mehr als 20 % an Wert und notiert nun bei 75,78 Euro. Es bleibt spannend, ob das Übrnahmeinteresse ehrlicher Natur ist.

Sobald Übernahmegerüchte aufkommen, erklimmen die Übernahmekandidaten binnen weniger Tage ungeahnte Kurshöhen. Die Annahme, die hinter dem gesteigerten Kaufinteresse steckt: Der neue Hauptaktionär wird den bisherigen Anlegern ein attraktives Kaufangebot machen. Denn nur, wenn die „alten“ Anleger dem Angebot zustimmen, ist ein Übertrag der Unternehmensanteile möglich. Zerschlagen sich die Übernahmeverhandlungen, ist ein Kurssturz die Regel – kein Wunder, wenn der Hauptgrund der Kursrallye entfällt.

Auf Platz 2 unseres Rankings: die Evergreen Gaming Group

Der kanadische Casinobetreiber Evergreen ist unser Top-Pick für hochspekulative Investments. Aufgrund der großen regionalen Distanz sowie der niedrigen Bewertung ist das Papier kaum abzuschätzen. Dennoch überraschen uns die Kanadier immer wieder aufs Neue mit ihrer Wertentwicklung. Die Ausreißer nach unten halten sich in Grenzen. Und manchmal, so wie in dieser Woche, sprintet das Papier auf einmal los. Innerhalb der letzten fünf Handelstage gewann die Evergreen Gaming Group 11,9 %. Damit steigt der Wert der Einzelaktie auf 0,32 US-amerikanische Dollar. Auf Jahressicht gewannen ihre Aktionäre 13 % mit ihrem Invest.

William Hill: für Aktionäre hui, für Angestellte pfui

Der britische Buchmacher und Online-Glücksspielanbieter (u. a. Mister Green) sorgte in der KW 27/2019 für zahlreiche Meldungen. Das Resultat war ein Kursgewinn zum Wochenende von 10 % und einem Aktienwert von 1,81 Euro. Das waren die News:

Am Montag enthüllt Mister Green seine neusten Funktionen für bestehende Spiele. Mithilfe von Push-Mitteilungen und Spielpausen soll Spielsucht vorgebeugt werden. Die Tools spiegeln den Spielern ihre Spielgewohnheiten und liefern dem Konzern wiederum tiefgreifendes Detailwissen über seine Kunden.

Mr Green CEO Patrick Jonker zeigte sich stolz über die neuste Entwicklung: „Unser Ziel ist eine langfristige Kundenbeziehung. Kundenzufriedenheit fördert die Treue. Sie ist die beste Kennzahl, um unseren Erfolg zu messen.“

Am Dienstag verkündeten daraufhin die Analysten der Deutschen Bank ihre neue Einschätzung für die William Hill-Aktie. Sie belassen ihre Empfehlung auf „Kaufen“ und halten ein Kursziel von 1,91 Euro für realistisch. Das Geschäftsmodell sowie die Unternehmensführung seien solide.

Der größte Hammerschlag folgte am Donnerstag. William Hill kündigte an, fast 700 Filialen in Großbritannien zu schließen. Damit wären 4.500 Angestellte gefährdet, ihre Jobs zu verlieren. Der Konzern teilte mit, dass „William Hill in eine neue Konsolidierungsphase eingetreten ist. Sie folgt aus der Entscheidung der Regierung, die maximalen Wetteinsätze an stationären Spielautomaten von ehemals 100 britischen Pfund auf 2 britische Pfund zu kürzen. Seitdem hat das Unternehmen einen signifikanten Umsatzrückgang an den Automaten festgestellt. Dies deckt sich mit unseren Vorab-Schätzungen. Es wird wahrscheinlich eine hohe Zahl von Entlassungen geben. Geschätzte 4.500 Kollegen werden vom Stellenabbau betroffen sein.“

Sofort schaltete sich die Gewerkschaft ein und forderte staatliche Hilfe für die Betroffenen. Tom Blenkinsop, Gewerkschaftssprecher, äußerte sich wie folgt zu der Ankündigung: „Wett-Filialen sind eine wichtige Quelle für lokale Arbeitsverhältnisse. Viele unserer Mitglieder haben jahrelang für das Unternehmen gearbeitet. Angestellte haben es nicht verdient, neuen Gesetzen oder dem Wachstum von Online-Wetten zum Opfer zu fallen. Die Regierung muss Verantwortung übernehmen. Immerhin sind die Entlassungen eine Folge der stark begrenzten Spieleinsätze an den Automaten.“

So bitter ein drohender Jobverlust für die Angestellten ist. An der Börse werden Entlassungswellen regelmäßig gefeiert. Auch an dem William Hill-Kursverlauf dieser Woche war klar abzulesen, welche der Schlagzeilen den Kurs am wirkungsvollsten nach oben zog. Ab Mittwoch, als erste Nachrichten über die bevorstehenden Entlassungen kursierten, begann die Kursrallye. Aktionäre sehen in solchen Fällen weniger die Einzelschicksale der Angestellten. Vielmehr zählen die eingesparten Lohnkosten. Dass William Hill die Regierung als Schuldigen benennt, eröffnet sogar die Möglichkeit, um hohe Abfindungen herum zu kommen. Denn neben dem Arbeitgeber hat in einem solchen Fall auch der Staat eine Fürsorgepflicht für die Mitarbeiter.

Wochenverlierer trotz neuer Lizenzen: Gaming Innovation Group

Die Gaming Innovation Group, kurz: GIG, verlor in dieser Woche 2 %. Dabei waren die Meldungen seitens des Unternehmens erfreulich. Sowohl für Spanien als auch für Rumänien sicherten sich die Schweden eine Glücksspiellizenz. Damit können sie ihre Absatzmärkte für Marken wie Betspin, Rizk und Guts weiter ausbauen. Beruhigend für die Anleger: auf Monatssicht notiert die GIG immer noch mit 4 % im Plus.

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