
Die GVC Holdings schlägt einen stufenweisen Übergang für Online Casinos vor und will den harschen Plänen der Bundesländer noch zuvorkommen. (Bildquelle: pixabay by geralt)
Seit einigen Wochen beraten die 16 Bundesländer über eine mögliche Übergangsregulierung, die die deutschen Online Casinos bis zum Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags am 1. Juli 2021 dulden soll. Die Staatskanzleien von Hamburg, Berlin, NRW und Bayern arbeiten bereits an einem Umlaufbeschluss, der dies ermöglichen soll, jedoch müssen die anderen 12 Länder diesem erst einmal zustimmen, damit dieser gültig werden kann. Da jedoch allem Anschein nicht mehr viel Zeit bleibt, um auf das Regelwerk Einfluss zu nehmen, prescht nun die GVC Holdings vor und schlägt einen stufenweisen Übergang bis zum 1. Januar 2021 vor. Bis dahin sollen die technisch machbaren Anforderungen zum Spielerschutz aus dem neuen Glücksspielstaatsvertrag umgesetzt werden. Ob sich die 16 Länder jedoch darauf einlassen, bleibt fraglich.
Für Betreiber und Kunden in Deutschland kommt es knüppeldick
Erst kürzlich berichteten wir über den letzten Beschlussvorschlag der vier Staatskanzleien an die Bundesländer zur Übergangsregelung für Online Casinos und Sportwetten bis zum Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags im Juli 2021. Dieses als Umlaufbeschluss deklarierte Dokument, welches CasinoplusBonus exklusiv vorliegt, hat es wahrlich in sich und klingt wie der Albtraum aller Glücksspielbetreiber. Bis zum 15. Oktober sollen sämtliche Online Casinos und Buchmacher, die im Land tätig sind, bereits die Regeln des neuen Glücksspielgesetzes umsetzen. Falls dies nicht geschieht, gehen die Betreiber bei der Vergabe der bundesweiten Konzessionen für Sportwetten sowie Online Casinos Lizenz im nächsten Jahr leer aus. Ob jedoch dieser Stichtag eingehalten wird, hängt maßgeblich davon ab, ob die 16 Ländern zeitnah dem Umlaufbeschluss zustimmen. Ist dies nicht der Fall, und ein weiterer Beschlussvorschlag muss ausgearbeitet werden um einen Konsens zu erzielen, kann das Datum durchaus noch nach hinten rücken. Mit der klaren Ansage einer Verweigerung einer deutschen Online Casino Lizenz bei Nichteinhaltung der neuen Regularien ist es zudem noch nicht getan. Die Betreiber sollen nämlich ebenso sämtliche Regeln zum Spielerschutz, die technisch bereits möglich sind, bis zum Stichtag umsetzen. Dies betrifft beispielsweise das Einsatzlimit von 1.000 Euro pro Monat, die Verlangsamung der Spielautomaten und die Begrenzung des Einsatzes pro Spin auf einen Euro. Zusätzlich müssen alle Live Casino Spiele bis auf Poker für die deutschen Kunden gesperrt werden. Die GVC Holdings möchte jedoch noch die Zeit nutzen, um die Umsetzung möglicherweise noch ein wenig hinauszuzögern und schlägt dafür einen stufenweisen Übergang vor.
Eine ausführliche Analyse des letzten Beschlussvorschlags zum Umlaufbeschluss zur Übergangsregelung für Online Casinos und Sportwetten finden Sie hier! Darin sind ebenfalls die Auswirkungen sowohl auf die Betreiber wie auch die Kunden ausführlich dargestellt.
GVC schlägt stufenweisen Übergang bis zum 1. Januar 2021 vor
Je länger die Bundesländer sich mit der Annahme des Umlaufbeschlusses Zeit lassen und der darin enthaltene Stichtag 15. Oktober nicht noch nach hinten verschoben wird, umso schwieriger wird die Situation für die Glücksspielunternehmen. Schließlich müssen für den deutschen Glücksspielmarkt gravierende Änderungen vorgenommen werden. Aus diesem Grund schlägt nun die GVC Holdings einen stufenweisen Übergang bis zum 1. Januar 2021 vor. Ab diesem Datum sollen dann alle technisch bereits realisierbaren Maßnahmen zum Spielerschutz umgesetzt sein. Den Beginn machen hierbei die Regeln für die Sportwetten sowie die Zahlungsprozesse, die nach Meinung der GVC Holdings bereits in gut zwei Monaten eingehalten werden könnten. Für die Fans der Sportwetten würde dies den Verlust vieler heiß geliebter Livewetten bedeuten, da nur noch Einsätze auf Halbzeit- oder Endergebnisse erlaubt sind. Als Zweites im stufenweisen Übergang schlägt GVC vor, dass in 10 Wochen dann die Anforderungen zu Identifizierung der Kunden umgesetzt sein könnte. Zu guter Letzt wären dann noch in dreieinhalb Monaten oder rund 15 Wochen die Einzahlungslimits an die deutschen Regularien angepasst. Leider äußerte sich Martin Lycka, der Direktor für regulatorische Angelegenheit bei der GVC Holdings, nicht konkret über den Zeitpunkt, wann schließlich auch die Live Casinos gesperrt und die Spielautomaten den neuen Regeln angepasst werden sollen. Allerdings ist davon auszugehen, dass diese Maßnahmen den längsten Zeitrahmen beanspruchen und somit diese erst zum 1. Januar angepasst wären. Immerhin müssen sämtliche Automatenspiele von unzähligen Herstellern umprogrammiert werden, was in die Tausende geht.
Die GVC Holding schlägt den Bundesländer einen stufenweisen Übergang vor und dies ist durchaus als ein Zeichen zu deuten, dass der weltgrößte Online Casino Betreiber auf ein friedliches einvernehmen mit den deutschen Ländern aus ist. Wie der Besitzer von bwin und dem CasinoClub selbst schreibt, befürchtet der Konzern, dass eine zu schnelle und strikte Übergangsregelung die Kunden nur in die Arme von Online Casinos treibt, die nicht in Europa ansässig sind. Hierdurch würde nicht nur die GVC Holdings Marktanteile und damit Einnahmen verlieren, sondern der Gesetzgeber würde auch seine eigenen Ziele gefährden. Diese lauten nämlich so viele Kunden wie möglich in den legalen Markt zu kanalisieren sowie dadurch den Spielerschutz zu stärken.
Hinterlasse einen Kommentar