Glücksspiel-Survey2021

Deutsche Sportwetten-Verband bezieht Stellung zu den neuen Zahlen des Glücksspiel-Survey 2021. Steigen die Zahlen der spielgefährdeten Menschen wirklich? (Bildquelle: Kaspars Grinvalds auf Canva)

Wurde die Wirkung des Glücksspielstaatsvertrags und den damit verbundenen Regelungen zum Schutz der Spieler falsche eingeschätzt? Die Vermutung kommt auf, wenn man sich die neusten Zahlen des Glücksspiel-Survey ansieht. Mit dem Glücksspiel-Survey 2021 soll das Glücksspielverhalten in Deutschland genauer analysiert werden. Erstmals wurde die Studie nun von dem Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) und der Universität Bremen durchgeführt. Davor wurden die Prävalenz-Studien über zehn Jahre hinweg durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführt. Die Schlussfolgerungen der aktuellen Studie sorgen für Aufsehen, vor allem beim Deutschen Sportwetten-Verband (DSWV). Die Rückschlüsse, welche sich anhand der aktuellen Erhebungen, über die Wirkung des Staatsvertrags 2021 ergeben, sind gravierend. Demnach sollen die Zahl der Menschen mit einem problematischen Spielverhalten in Deutschland von 400.000 auf 1.4 Millionen angestiegen sein und das allein innerhalb des Inkrafttretens des Glücksspielstaatsvertrags. Können diese Zahlen stimmen?

Glücksspiel-Survey: Zahlen seien nicht korrekt?

Laut der DSWV (Deutsche Sportwetten-Verband) wurde bisher in verschiedenen Medienberichten über die Auswertungen des Glücksspiel-Survey gesprochen. Dieser wurde erstmalig vom Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) und der Universität Bremen durchgeführt und zeigt eine erschreckende Zahl. Angeblich sollen die Zahlen der Menschen mit einem problematischen Spielverhalten von 400.000 auf 1,4 Millionen angestiegen sein. Der Deutsche Sportwetten-Verband hat sich zu diesen enormen Ergebnissen geäußert und meinte in einer Pressemeldung, dass derartige Zahlen nicht haltbar seien. Dazu gibt der Verband gleich zwei Gründe an. Zum einen aufgrund fehlender Vergleichbarkeit und zum anderen, weil die Studie eine Nullmessung sein. Die Bezugsmessung sei vor dem Einsetzen der Veränderung der Neuregelung des deutschen Glücksspielmarktes.

Um Vergleich: Über zehn Jahre hinweg sei die Studie über die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführt worden. Diese wiesen die Zahlen der Menschen, die ein problematisches Spielverhalten aufweisen, als konstant aus und gaben an, dass die Zahl leicht rückläufig sei. Die Autoren der Studie verwiesen darauf, dass es sich bei den neuen Zahlen um einen „methodischen Neustart“ handelte und deswegen eine Vergleichbarkeit der Daten nur schwer herleitbar sei.

Diskussion über das Spielverhalten in Deutschland

DSWV-Präsident Mathias Dahms begrüßt eine angeregte Diskussion über den Spielerschutz in Deutschland möchte dabei aber unbedingt auf handfeste und vor allem nachvollziehbare Daten zurückgreifen, wie er in einer Pressemeldung bekannt gibt. Die aktuellen Daten lassen den Schluss zu, dass der neue Glücksspielstaatsvertrag seinen Sinn und Zweck verfehlt hätte. Mit der Einführung des Staatsvertrags wurde der Spieler- und Jugendschutz in den Fokus gerückt. Glücksspielunternehmen, darunter Spielhallen und Online Casinos mussten unter anderem die OASIS Sperrdatei integrieren, um den Schutz der Spieler zu gewährleisten. Würden die Zahlen der aktuellen Studie stimmen, dann stellt das die Integration in Frage.  Es lässt sich annehmen, dass die Zahlen steigen könnten, weil alle Spieler nun offiziell erfasst werden und in der OASIS Sperrdatei geführt. Diese Tatsache war vor der Einführung des Glücksspielstaatsvertrags noch nicht relevant, weshalb es den Eindruck vermitteln könnte, dass nun mehr Menschen glücksspielgefährdet seien.

DSWV-Präsident Mathias Dahms kommentiert:“ Der DSWV begrüßt eine daten- und faktenbasierte Diskussion über das Spielverhalten in Deutschland. Die Ableitungen müssen jedoch schlüssig sein und auf gesicherten Fakten beruhen. Die für Ende 2026 geplante Evaluierung des Staatsvertrags muss dabei die Erfahrung aller Stakeholder berücksichtigen. Nur so kann der Erkenntnisgewinn zu einer konstruktiven Zusammenarbeit aller Anspruchsgruppen zum Wohle der Kunden führen. Spieler- und Jugendschutz funktioniert am wirkungsvollsten durch eine erfolgreiche Kanalisierung in den legalen Markt mit lizenzierten Anbietern.“

GGL überwacht Glücksspielunternehmen.

Alle Glücksspielunternehmen mussten mit der Einführung des Glücksspielstaatsvertrag ihre Unternehmen lizenzieren lassen. Dazu gehörten auch bekannte Unternehmen wie Merkur Gauselmann, welche mit ihren Merkur Casinos und Spielhallen zahlreiche Spieler anlocken. (Bildquelle: gluecksspiel-behoerde.de)

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.