Seit dem 1. Juli dieses Jahres gilt der Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag in Deutschland und erstmals sind hierdurch auch durch nationales Recht Online Casinos legal. Damit verbunden müssen sich Betreiber erstmals ebenso um die notwendigen Lizenzen für das Automatenspiel oder Poker im Internet bewerben. Für die Aufsicht dieses Vergabeprozesses sowie die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben wurde die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder ins Leben gerufen. Nach ziemlichen Anfangsschwierigkeiten kann diese nun im Oktober immerhin bereits einen kompletten Vorstand vorweisen.
Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder mit Dreiervorstand
Schon lange vor Inkrafttreten des Glücksspielgesetzes in Deutschland war klar, dass der Start in eine neue Ära mit heftigen Geburtswehen verbunden sein wird. Die Auswirkungen der sich quälend hingezogenen Verhandlungen zwischen den einzelnen Bundesländern über die Legalisierung von Online Casinos bis kurz vor dem Ablaufdatum des alten Glücksspielstaatsvertrags sind noch heute spürbar. So gibt es zwar bereits dem Namen nach eine Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder als oberste Instanz in Sachen Online-Glücksspiel, nur zu entscheiden hat sie bislang noch gar nichts. Bis Mitte nächstes Jahr befindet sie sich mehr oder weniger noch auf einer Art Selbstfindungstrip, bevor diese dann die ersten wirklich wichtigen Aufgaben übernehmen darf. Die ewigen Verhandlungen machten einer zügigen Aufstellung der neuen Behörde einen Strich durch die Rechnung. Immerhin geht es aber nun in kleinen Schritten schon einmal voran, was bei 16 involvierten Bundesländern, die gern ihren Einfluss im Gesamtwerk gewahrt wissen wollen, gar nicht so einfach ist. Nachdem bereits zum Startschuss der neuen Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder Anfang Juli Anne Poggemann als deren neue Leiterin vorgestellt wurde, folgte nun die Ernennung der noch bislang verwaisten zwei Vorstandsposten. Im Rahmen des feierlichen Einzugs ins neue Gebäude wurden Ronald Benter und Benjamin Felix Schwanke offiziell vorgestellt. Letzterer studierter Jurist verdiente sich in der Vergangenheit seine Sporen im Innenministerium der Stadt Hamburg im Fachbereich Glücksspielaufsicht. Ronald Benter wiederum wird aus Schleswig-Holstein entsendet. Hier war er seit Jahren als Leiter des Referats für Glücksspielwesen im Innenministerium tätig. Eine sehr gute Wahl, immerhin hatte Schleswig-Holstein nicht nur über Jahre bereits Erfahrung mit legalen Online Casinos gesammelt, sondern sein Bundesland konnte auch, anders als der Bund, ein EU-rechtskonformes Glücksspielgesetz vorweisen. Die neue Glücksspielbehörde der Länder dürfte deshalb besonders von seinem Fachwissen im Vorstand profitieren.
Sämtliche Aufgaben der neuen Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder werden momentan durch die Landesverwaltung von Sachsen-Anhalt wahrgenommen. Aus diesem Grund müssen momentan auch die Bewerbungen um die deutschen Online Casino Lizenzen im hierfür zuständigen Referat 208 eingereicht werden. Ab Mitte 2020 soll die neue Behörde erste Aufgaben von der Landesverwaltung übernehmen wie beispielsweise die Bekämpfung illegalen Glücksspiels und unlauterer Glücksspielwerbung. Spätestens Anfang 2023 soll die neue Behörde dann komplett einsatzfähig sein.
Hinterlasse einen Kommentar