Flutter Entertainment

Die neuen Quartalszahlen von Flutter Entertainment zeigen, dass der Online Casino Betreiber vor der Übernahme von The Stars Group mehr als gut gerüstet ist.

Seit sich der irische Buchmacher und Betreiber von Online Casinos Paddy Power Betfair dazu entschieden hatte, den eigenen Namen in Flutter Entertainment zu ändern, laufen die Geschäfte wie geschmiert. Im kleinen Finanzupdate für das dritte Quartal überzeugten vor allem der neu erschlossene Glücksspielmarkt in den USA, dazu Australien sowie das Angebot des Betfair Casinos an Slots und Live Casino Spielen. Alles in allem sehr gute Voraussetzungen für die geplante Megaübernahme von der kanadischen The Stars Group, die den dann neu geschmiedeten Glücksspielkonzern zum größten Online Casino Betreiber der Welt machen soll.

Neue Märkte und neue Tochterunternehmen treiben das Wachstum von Flutter Entertainment an

Nachdem bereits die kanadische The Stars Group ihre Zahlen fürs dritte Quartal vorgelegt hatte, wurden nun ebenso mit Spannung die neusten Daten von Flutter Entertainment erwartet. Schließlich werden beide Online Casinos Betreiber, sofern sämtliche Glücksspielaufsichtsbehörden zustimmen, schon bald gemeinsam den Markt vor sich hertreiben. Beim Blick in das neuste Finanzupdate für die Monate Juli bis September gab es bei Flutter Entertainment kaum Grund für Kritik. So konnte das irische Glücksspielunternehmen gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr trotz der schwierigen Lagen bei den FOBT’s in Großbritannien den Umsatz um ordentliche rund 10 Prozent steigern. Waren es 2018 Ende September noch 483 Millionen Pfund für die abgelaufenen 3 Monate, so standen nun hier bereits stolze 533 Millionen Pfund in den Büchern. Hierbei glänzten insgesamt die Sportwetten besonders gut, da sich in den USA langsam aber sicher der Markteintritt in gleich mehreren Bundesstaaten immer stärker positiv auszuwirken beginnt. Der Gesamtumsatz in diesem Segment kletterte von vormals 375 Millionen Pfund um starke 11 Prozent auf jetzt 417 Millionen Pfund. Das Geschäft aus Spielautomaten in den Online Casinos wie Betfair wiederum konnte sich um 8 Prozent von 107 Millionen Pfund auf 116 Millionen Pfund verbessern.

Die starke Entwicklung beim Umsatz in fast allen Bereich ist vor allem zwei Übernahmen zu verdanken, die Flutter Entertainment seit Beginn 2018 getätigt hatte. So steuerte beispielsweise Adjarabet in Georgien, die erst im Februar aufgekauft wurden, rund 4 Prozent Umsatzwachstum im dritten Quartal bei. Ebenso entwickelt sich das Geschäft in den USA hervorragend. Hier tritt Flutter Entertainment unter dem Namen seiner eigenen Tochter FanDuel Group auf, die erst in 2018 für einen dreistelligen Millionenbetrag übernommen wurde.

In Europa haben die Online Casinos wie Betfair die Nase vorn

Bevor wir einen Blick in die neuen Glücksspielmärkte und somit auch in die Zukunft von Fluter Entertainment werfen, lohnt sich zuvor noch die Betrachtung der zwei klassischen Geschäftsfelder in Europa. Im Internet hatten hier ganz klar beim Umsatzwachstum die Online Casino um Betfair die Nase vorn. Hier konnte gegenüber dem Vorjahr im dritten Quartal ein Plus von 11 Prozent auf jetzt 84 Millionen Pfund erzielt werden. Bei den Sportwetten hingegen musste Flutter Entertainment einen kleinen Rückgang in Höhe von -6 Prozent auf nun 163 Millionen Pfund hinnehmen, was vor allem der Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Jahr geschuldet war. Ohne diesen Sondereffekt hätte es sogar ein Plus von 7 Prozent gegeben. Dank der starken Leistung der Online Casinos ergab sich somit nur ein sehr kleiner Rückgang beim Umsatz im Internet in Europa von -1 Prozent auf jetzt 247 Millionen Pfund.

Während im Netz die Online Casinos zwischen Juli und September für Flutter Entertainment in Europa klar besser liefen als die Sportwetten, sah dies wiederum im klassischen, stationären Geschäft mit den Wettshops genau gegenteilig aus. Hier sorgte hauptsächlich die zu Beginn des Jahres eingeführte Reduzierung der maximalen Einsatzlimits pro Spin an den Spielautomaten FOBT’s für einen enormen Umsatzeinbruch in diesem Segment. Während hier die Sportwetten sich um 5 Prozent auf jetzt 58 Millionen Pfund steigern konnten, sackten die Umsätze an den Slots in den Spielhallen um gleich -37 Prozent kräftig ab. Hier standen jetzt im dritten Quartal für Flutter Entertainment nur noch 17 Millionen Pfund in den Büchern. Zwar fiel der Rückgang an den Spielautomaten etwas geringer aus als erwartet, doch schloss Flutter Entertainment weitere Schließungen von unrentabel gewordenen Wettshops in Großbritannien mit FOBT’s nicht aus.

Besonders gut lief für Flutter Entertainment das Geschäft in Australien, welches aufgrund der dortigen Regulierung nur aus Sportwetten besteht. Hier konnte der irische Online Casino Betreiber ein Umsatzwachstum mit seiner Marke Sportsbet von 19 Prozent auf jetzt 119 Millionen Pfund vermelden.

Die Online Casinos von FanDuel in den USA werden zum Wachstumsmotor von Flutter Entertainment

Bei der millionenschweren Übernahme vom US-amerikanischen Glücksspielkonzern FanDuell im Mai 2018 bewies Flutter Entertainment, damals noch Paddy Power Betfair, ein gesunde Portion Weitsicht. Durch die bekannte und starke Marke sowie die bereits lange Zeit am US-amerikanischen Markt, gelang es dem irischen Besitzer mit der Tochter FanDuel Group sofort sich wichtige Anteile am neuen lukrativen Kuchen zu sichern. Ebenso konnten bereits in kurzer Zeit mehrere US-Bundesstaaten mit einem reichhaltigen Angebot an Online Casino Spielen und Sportwetten beliefert werden. Im Internet ist Flutter Entertainment über seine US-Tochter bereits in Pennsylvania, New Jersey, West Virginia und in Indiana erfolgreich präsent und konnte nach eigenen Angaben in den ersten beiden Staaten die Marktführerschaft erringen. Abseits des Geschäfts mit Online Casinos und Sportwetten im Internet, ist Flutter Entertainment über die FanDuel Group zudem noch in weiteren zwei Bundesstaaten in den USA im terrestrischen Geschäft sehr aktiv. Hier bieten Iowa und New York zusätzlich noch weitere Expansionsmöglichkeiten in der Zukunft im Online-Bereich, je nach Regulierung und ob Online Casinos erlaubt werden oder nicht.

Der Vorsprung beim Aufbau des US-Geschäfts durch die Übernahme von FanDuel macht sich schon jetzt extrem bei den Umsätzen bemerkbar, auch wen vorerst hier durch Investitionen beim EBITDA oder beim Gewinn noch ein dickes Minus vorherrschen. So kletterte beispielsweise der Umsatz aus den Online Casinos in den USA gegenüber dem Vergleichszeitraum in 2018 um 174 Prozent auf jetzt schon 15 Millionen Pfund. Die Sportwetten wiederum konnten ebenfalls mit einem Wachstum von 55 Prozent auf jetzt 76 Millionen Pfund glänzen. Gemeinsam über beide Bereiche wuchs das Geschäft in den USA somit um starke 67 Prozent auf 91 Millionen Pfund. Dies zeigt mehr als deutlich, welch gewaltiges Potenzial jenseits des Atlantiks für Flutter Entertainment schlummert. Immerhin konnte dieser Markt bereits jetzt nach nur rund einem Jahr das gesamte klassische Geschäft in den stationären Wettshops in Europa überflügeln.

Wie rasant der gesamte Glücksspielmarkt im Internet in den USA wächst, zeigte sich im kleinen Finanzupdate von Flutter Entertainment im dritten Quartal. So konnte allein in den wenigen Wochen seit der Ankündigung der Übernahme von The Stars Group die Anzahl der Kunden in den Online Casinos der Tochter FanDuel Grop von 200.000 auf jetzt 250.000 gesteigert werden. Aufgrund der deutlich besseren Performance in den USA als erwartet, rechnet der irische Online Casino Betreiber für das US-Geschäft nur noch mit einem Minus beim EBITDA in diesem Bereich in Höhe von -40 bis -45 Millionen Pfund anstatt der prognostizierten -55 Millionen Pfund. Insgesamt hingegen über alle Geschäftsbereiche hinweg erwartet Flutter Entertainment weiterhin ein EBITDA am Ende des Jahres in Höhe von 420 bis 440 Millionen Pfund.

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