Der Social-Media-Gigant Facebook hat seine Richtlinien für Online-Glücksspielwerbung aktualisiert. Um Anzeigen zu schalten, die für Online-Glücksspiele werben, müssen Werbetreibende jetzt eine vorherige schriftliche Genehmigung von Meta einholen. Der Antrag muss den Nachweis enthalten, dass die betreffenden Casino-Spiele oder andere Formen von den Aufsichtsbehörden ordnungsgemäß lizenziert oder in den betreffenden Regionen anderweitig gesetzeskonform sind. Hierbei ist jede Form des Marketings im Zusammenhang mit Online Casinos, Wetten, Lotto und anderen Arten des Echtgeldspiels zu beantragen und somit genehmigungspflichtig. Es überrascht nicht, dass die erklärte Politik es Unternehmen nicht erlaubt, Online-Glücksspiele und Glücksspielwerbung an Personen unter 18 Jahren zu richten.
Neue Richtlinie wirkt sich auf Glücksspielwerbung auf Facebook aus
Die neue Richtlinie für Online-Glücksspielwerbung bedeutet, dass Glücksspielunternehmen, die für ihre Produkte werben wollen, ein spezielles Formular bei Meta einreichen müssen. In diesem Formular müssen sie nachweisen, dass die von ihnen angebotenen Glücksspiele in dem Land, auf das die Glücksspielwerbung abzielt, lizenziert sind. Das dürfte im Interesse der deutschen Glücksspielbehörde sein. Zuletzt hat die Behörde bereits die angekündigten Änderungen der Werberegeln von Twitch bezüglich des Streamings von Online Casinos und deren Automatenspielen und Spieltischen als einen allerersten Schritt zur Besserung bezeichnet.
Das auf der großen Werbeplattform Facebook, die allein in Deutschland ein Millionenpublikum anspricht, ab sofort für jegliche Form von Werbung im Hinblick auf Online-Glücksspiel eine schriftliche Genehmigung folgen muss, ist sicher wohlwollend im Technischen Rathaus in Halle Sachsen-Anhalt zur Kenntnis genommen wurden, wo die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder ihren Sitz hat.
Meta definiert Online-Glücksspiele, Gewinnspiele und andere Echtgeldspiele mit Gewinnmöglichkeit als „jedes Produkt oder jede Dienstleistung, bei dem/der ein geldwerter Gegenstand als Teil einer Gewinnmethode enthalten ist“. Alle Anzeigen, die solche Aktivitäten über Facebook bewerben, fallen unter die Bestimmungen der aktualisierten Werberichtlinie. Darüber hinaus erklärte Meta, dass Werbeanzeigen für Glücksspiele keine Personen unter 18 Jahren als Zielgruppe haben dürfen.
Auf Facebook heißt es: „Autorisierte Werbetreibende müssen alle geltenden Gesetze befolgen und Targeting-Kriterien einbeziehen, die mit Metas Targeting-Anforderungen übereinstimmen. Zumindest dürfen Anzeigen nicht an Personen unter 18 Jahren gerichtet werden.“
Schriftliche Erlaubnis ist erforderlich
Meta erläuterte ausführlich, für welche Formen des Glücksspiels eine schriftliche Erlaubnis erforderlich ist. Die neuen Richtlinien betreffen alle Formen des Online-Glücksspiels, wie zum Beispiel die Werbung für „gängige Glücksspiele wie Wetten, Lotterien, Verlosungen, Casinospiele, Fantasiesport, Bingo, Poker, Geschicklichkeitsturniere und Gewinnspiele“.
Andere Formen des Glücksspiels, die ebenfalls eine schriftliche Genehmigung für die Werbung erfordern, sind Spiele, bei denen ein entsprechender Einsatz für die Teilnahme erforderlich ist und bei denen es Preise mit Geldwert zu gewinnen gibt. Nach Angaben der Plattform umfasst dies nicht nur Bargeld, sondern auch digitale Währungen wie Bitcoin. Spiele, bei denen der Nutzer zahlen muss, um spielen zu können, oder bei denen er zahlen muss, um einen Vorteil beim Gewinn eines Preisgeldes sowie auch Sachpreises zu erhalten, fallen ebenfalls unter die Verordnung.
Abschließend erklärte Meta, dass Glücksspielwerbung „mit Zielseiten (Landing-Pages), die Werbung für Online Casinos oder spezielle Spiele enthalten, auch wenn es keine Möglichkeit gibt, direkt auf dieser Seite zu spielen oder zu wetten, wie zum Beispiel Aggregator- oder Partnerseiten“ ebenfalls von der Verordnung betroffen sind und eine schriftliche Genehmigung erfordern. Andererseits fallen kostenlose Spiele nicht unter diese Verordnung, ebenso wenig wie Anzeigen, die für Glücksspiele in terrestrischen Spielstätten wie beispielsweise Spielbanken, Spielhallen und Spielotheken werben.
Auch Pokerturniere im stationären Bereich können unter der Bedingung beworben werden, dass „die Werbeanzeige oder die Marketingpage (Landing-Page) nicht für Online-Glücksspiele wirbt oder diese zugänglich macht“. Staatliche Lotterien sind ebenfalls nicht von der Richtlinie betroffen, da der Werbende direkt für die Lotterie verantwortlich ist. Es dürften weitere Änderungen in den sozialen Netzwerken der Meta Platforms, Inc. wie Instagram und der Instant-Messaging-App WhatsApp folgen.
Meta folgt mit seinen Anpassungen der Werberegeln auf Apple. Der Konzern hat unlängst neue Regeln für Glücksspielanzeigen in seinem App Store erlassen. Lesen Sie im Apple Store Artikel über Werbung mehr darüber.
Für Unternehmen, die für Sportwetten-Anbieter und Online Casinos auf Facebook werben möchten oder dies weiterhin tun, bedarf es jetzt sicherlich der Beratung durch einen erfahrenen Anwalt für Internetmarketing, um die Bestimmungen der auf Facebook geltenden Regeln für Glücksspielwerbung einzuhalten.
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