Will Italien wirklich die Lizenzgebühr für Online Glücksspiel erhöhen? Laut EBGA könnte das wirklich passieren. (Bildquelle: EGBA)
Wir Italien innerhalb der EU der teuerste Glücksspielmarkt? Die European Gaming and Betting Association (EGBA) befürchtet genau diese Entwicklung, wenn man sich die neuste Stellungnahme der Behörde ansieht. Im Ministerrat wird aktuell über eine neue Glücksspiellizenz-Gebühr gesprochen, die vor allem den Online-Sektor betrifft. Die angedachten Änderungen im italienischen Dekret sorgt jedoch für starke Besorgnis, da es aufgrund dieser zu einer starken Umstrukturierung des Sektors kommen kann. Dabei bezieht sich die EGBA vor allem auf die Lizenzgebühren für Online-Glücksspiel, die nach Medienberichten zufolge steigen soll.
Italienische Glücksspiellizenz-Gebühr steigt in ungeahnte Höhen
In den EU-Mitgliedsstaaten ist es üblich, dass Online-Casino-Betreiber eine Lizenzgebühr hinterlegen müssen. Das gilt auch, wenn ein Anbieter in eine andere Gerichtsbarkeit vordringt und somit seine Präsenz auf dem internationalen Markt stärken. Demnach müsste also auch ein deutscher Glücksspielanbieter, der auf dem italienischen Markt ein Online-Casino integrieren möchte, eine Lizenz erwerben, die mit der entsprechenden Gebührt verbunden ist. Nach Medienberichten zufolge soll diese Glücksspiellizenz-Gebühr nun auf 7 Millionen Euro ansteigen, was einen absoluten Rekord in den EU-Mitgliedsstaaten darstellt.
Die EGBA geht davon aus, dass ein dermaßen hoher Anstieg der Gebühren ungerechtfertigt sei. Vor allem, wenn man die vorherigen Lizenzgebühren betrachtet, die nun einen 35-fachen Anstieg erhalten sollen. Vorab lag die Glücksspiellizenz-Gebührt bei 200.000 Euro (Stand 2018). Seit 2018 stieg die Gebührt immer wieder an und erreichte zuletzt eine Höhe von 2,5 Millionen Euro.
Die EGBA geht davon aus, dass eine aktuelle Lizenzgebühr von 2,5 Millionen Euro ohne die vorgeschlagene Begrenzung von 40 Lizenzteilnehmern, ebenso zu hohen und ausreichenden Steuereinnahmen führen kann, ohne den Schwarzmarkt mit höheren Gebühren zu befeuern. (Bildquelle: Tumisu auf Pixabay)
Erhöhung der Gebühren kann schwerwiegende Folgen haben
Die European Gaming and Betting Association (EGBA) sieht die massive Erhöhung der Glücksspiellizenz-Gebühr für den Online-Glücksspielmarkt sehr kritisch und warnt in einer Pressemitteilung vor den heftigen Folgen, die den italienischen Markt erwarten könnten. Nicht nur, dass es seriösen Anbietern immer schwerer wird die Gebühren aufzubringen, sondern es könnte ein Freifahrtschein für einen noch massiveren illegalen Markt sein. Die hohen Gebühren kann neue Marktteilnehmer abschrecken, was den sonst so begehrten italienischen Glücksspielmarkt schwächen könnte. Aktuell verzeichnet der Glücksspielsektor 91 Lizenzteilnehmer, dessen Zahlen jedoch bei 7 Millionen Euro Gebühr deutlich sinken können. Diese Entwicklungen können jedoch dazu führen, dass der ohnehin schon wachsende illegale Glücksspielmarkt sich weiter ausweitet, wie das auch in Deutschland der Fall ist. Damit wird der Gebührenvorschlag die Situation noch verschlechtern, wie die EGBA vermutet. Momentan steht noch nicht fest, ob die Lizenzgebühren sich wirklich anheben. Die EGBA ist jedoch nach eigenen Angaben dazu bereit mit den italienischen Behörden zusammenzuarbeiten, um einen Rahmen für die Gebühren zu finden und den italienischen Spielern auch weiterhin einen sicheren Rahmen für ihr Spielvergnügen zu liefern.
Maarten Haijer, Generalsekretär, EGBA. „Die vorgeschlagene Erhöhung der Lizenzgebühren ist beispiellos. Sie würde Italien zum teuersten Land in Europa machen, um eine Online-Glücksspiellizenz zu erhalten. Zusammen mit den anderen Beschränkungen auf dem Glücksspielmarkt, wie dem lokalen Werbeverbot, wird diese vorgeschlagene Gebührenerhöhung Italien zu einem geschlossenen Geschäft für neue Marktteilnehmer machen und zu einer Abwanderung bestehender Lizenznehmer führen. Dies wirft auch Bedenken hinsichtlich der Einhaltung des EU-Rechts auf. “
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